Gemeinsam den Weg zum Erfolg über starke Lions finden

„Wir wollen unsere Zuschauer über den Einsatz für uns gewinnen und dann natürlich mit allen zusammen den ersten Heimsieg holen“, sagt Denis Wucherer, dann strafft der Cheftrainer der RheinStars den Rücken, atmet einmal durch – und rückt dann seine Erwartungen für den Sonntag zurecht. „Wir sind nicht der Favorit“, sagt der 44 Jahre alte Coach vor dem Heimauftritt in der LANXESS arena gegen den bärenstarken Aufsteiger PS Karlsruhe Lions (17 Uhr). Was vor dem vierten Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA etwas verwundern mag, erklärt sich mit Blick auf die Situation des letztjährigen Playoff-Teilnehmers. Es fehlen aktuell wichtige Puzzleteile im Kader durch Verletzungen, die Ergebnisse stimmen noch nicht mit einem Sieg bei zwei Niederlagen und der Gegner hat zuletzt zwei beeindruckende Auftritte hingelegt. Die Lions sind also in körperlicher und mentaler Topform.

Aber zuerst der Blick zu den gebeutelten RheinStars: Jesse Morgan ist mit einer Sprunggelenksverletzung vier bis sechs Wochen raus, Kalvin Gilder-Tilbury muss wegen einer ähnlichen Verletzung aktuell aussetzen. Bei den Langen sind die Center Dennis Heinzmann nach der fast komplett verpassten Vorbereitung noch nicht voll angekommen bzw. noch auf dem Rückweg in den Kader, wie der am Knie operierte Andi Wenzl. „Das wird schon alles kommen. Am Anfang der Saison ist es immer ein bisschen ruckelig. Eigentlich sind die Ergebnisse aller überraschend. Ehingen schlägt Hamburg, Baunach fast Vechta. Man weiß noch nicht so genau wie sich die Liga einordnet“, sagt Wucherer, verspricht aber auch: „Anders als bei unserem Auftritt gegen Hagen werden wir bissiger, giftiger und kompakter in der Defense sein.“

Der Gegner aus Baden hingegen schöpft aktuell aus dem Vollen. Trainer Michael Mai, der in den vergangenen Jahren schon bei den Kirchheim Knights herausragende Arbeit verrichtet hat, ist an neuer Wirkungsstätte scheinbar ebenfalls angekommen. Einer klaren Auftaktniederlage in Heidelberg (76:92) folgten zwei spektakuläre Erfolge. Erst kam ein 100:81 bei Bundesligaabsteiger Phoenix Hagen, dann ein 91:61 bei Mitaufsteiger Ulm, der Orange Academy. Lenker des Teams von Mai ist wie schon vor Jahren in Kirchheim der letztjährige RheinStars-Aufbau Richie Williams als Kapitän. „Er passt dort sehr gut in das System“, sagt Wucherer. Bei den Lions punkten aktuell sechs Mann im Schnitt zweitstellig, am erfolgreichsten Guard Jarelle Alexander Reischel (15,3).

Kölns Kapitän Max DiLeo nimmt die Gesamtlage sportlich. Frei nach dem Motto, je größer die Herausforderung desto größer der Spaß. „Wenn wir als Mannschaft geschlossen spielen, unser Möglichkeiten optimal nutzen, dann haben wir natürlich eine Chance. Dann haben wir das Publikum auf unserer Seite und gewinnen unser erstes Heimspiel.“

Foto: Gero Müller-Laschet