Kampfstarke RheinStars geben richtige Antwort auch ohne Happyend

In einem packenden Basketballspiel ist den RheinStars Köln ein Schritt in die richtige Richtung geglückt, auch wenn es am Aschermittwoch (noch) kein Happyend im Duell mit dem Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga ProA gab. In der LANXESS arena unterlagen die Hausherren am vorgezogenen Spiel des 24. Spieltags Bundesligaabsteiger RASTA Vechta mit 57:58 (16:21, 16:10, 12:13, 13:14). Aber auch ohne den mehr als möglichen Erfolg zeigten sich die RheinStars erholt von der deutlichen Niederlage am Samstag in Kirchheim.

„Es war definitiv ein Schritt zurück und unser bester Auftritt seit der Pause zum Jahreswechsel“, befand Keith Ramsey: Der erfahrenste Kölner gehörte mit einem Double-Double bei 12 Punkten und 10 Rebounds zu den herausragenden Akteuren eines Kampfes, der den 1.240 Zuschauern einen echten Vorgeschmack auf die ab Ostern anstehenden Playoffs gab. Zwei Teams auf Augenhöhe, nicht bereit, dem Kontrahenten auch nur einen Jota Freiheit im Spiel zu schenken. Mit dem entscheidenden feinen Unterschied, dass sich Vechta schon offiziell qualifiziert hat und die Kölner sich das Startrecht erst noch sichern müssen in ihren verbleibenden sieben Spielen.

Am kommenden Mittwoch erwarten die Kölner die Nürnberg Falcons, mit denen sie eh noch eine Rechnung offen haben aus der Hinrunde nach dem 53:72 Ende Oktober. „Wir sind wieder in der Spur. Alle ziehen an einem Strang und alle gemeinsam in die richtige Richtung. Nach dem Spiel in Kirchheim haben wie viel geredet, die Mannschaft hat sich auch mal ohne uns Trainer zusammengesetzt. Das war und ist alles gut so, jetzt müssen wir dranbleiben“, sagte Cheftrainer Denis Wucherer. „Die Jungs haben nach dem Kirchheim-Spiel die richtige Reaktion gezeigt“, kommentierte Manager Stephan Baeck.

Auch Wucherers Gegenüber Doug Spradley sah nach der Partie so aus, als ob er die Kölner lieber nicht noch einmal treffen wollte in dieser Spielzeit – auch wenn er schließlich den Sieg mit nach Norddeutschland nehmen durfte. Schließlich wird die Kluft zwischen den beiden Klubs eher kleiner. Vor zwei Jahren dominierte RASTA die RheinStars nahezu nach Belieben, in dieser Saison retteten sie sich in ihrer Heimat erst 30 Sekunden vor Schluss, diesmal war es ein „And-One“-Freiwurf 5,4 Sekunden vor dem Ende von Chris Carter, der zuvor beim Korb zum Ausgleich gefoult worden war.

Die RheinStars nahmen noch einmal eine Auszeit, konnten sich aber in Person von Besnik Bekteshi und Kavin-Gilder Tilbury nicht mehr zum Wurf freimachen. Sekunden vorher hatte Gilder-Tilbury an der Freiwurflinie beim Stand von 57:55 einen Punkt liegen lassen, der sich dann rächen sollte. „Wenn die zwei besten Defense-Teams der Liga aufeinandertreffen, kommt so ein Ergebnis mit wenigen Punkten ja nicht unerwartet zustande. Beide Mannschaften waren sehr gut eingestellt. Und dann sind eben ein, zwei Aktionen in der Crunchtime entscheidend“, befand Spradley und war sich da nicht allein mit Wucherer einig.

Im Spiel konnte sich von Beginn an kein Team entscheidend absetzen. RASTA führte in der 14. Minuten mal mit acht Punkten (18:26.). Köln, das ohne Jesse Morgan (Schulter), aber mit Dennis Heinzmann (Grippe) und Ante Gospic (Rücken) antreten konnte, lag dreimal mit sechs Punkten vorne in der 24. Minute (38:32 nach einem 14:2-Lauf), in der 32. (50:44) und in der 35. (52:46). Aber die RheinStars kamen ebenso nicht weg, auch weil sie in der Crunchtime zwei Offensivfouls kassierten. So kam es zum Showdown, der zwei Dinge offenbarte: Erstens, die Kölner sind vom Potenzial her auf Augenhöhe mit den Topteams. Zweitens, um diese auch wirklich schlagen zu können, liegt noch eine Menge Arbeit vor ihnen.

Spielfilm: 6:8 (5.), 16:21 (10.), 21:28 (15.), 32:31 (20.), 40:35 (25.), 44:44 (30.), 52:49 (35.), 57:58 (40.)

Besondere Stats: Keith Ramsey 12 Punkte/10 Rebounds/21 Effektivität, 6/9 Würfe aus dem Feld mit 67%), Kavin Gilder-Tilbury 8 Rebounds, Lukas Wank 16 Punkte (7/11 Würfen aus dem Feld mit 64%). Teams: Rebounds 39:42, Assists 12:9, Blocks 6:2, Steals 7:8, Turnover 14:12

RheinStars: Kavin Gilder-Tilbury (4), Max DiLeo, Besnik Bekteshi (10/1 Dreier), Dennis Heinzmann (5), Matt Vest (4), Leon Baeck (2), Keith Ramsey (12), Alex Foster, Ante Gospic (4), Lukas Wank (16/2). Ohne Spielzeit: Jonas Gottschalk, Thomas Müller-Laschet

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Foto: Gero Müller-Laschet