RheinStars erwachen zu spät

Nein, der Weg der RheinStars Köln durch die 2. Basketball-Bundesliga ProA ist aktuell kein leichter. Wirklich nicht. Im dritten Heimspiel der Saison 2016/2017 setzte es die zweite Heimniederlage mit 76:81 (31:40) gegen die Niners Chemnitz am Donnerstagabend in der LANXESS arena. Dabei sahen die 1.643 Zuschauer zumindest in der zweiten Halbzeit zwei intensiv ackernde Mannschaften, von denen die Gäste aus Sachsen am Ende das Glück auf ihrer Seite hatten. Verdientermaßen. Köln steht nun bei 2:8 Punkten im Tableau – im Prinzip genau die umgekehrte Welt zum Vorjahr, als der damalige Liganeuling aus dem Rheinland mit vier Siegen und euphorisch in die Serie startete.

„Der Sieg geht in Ordnung. Leider“, befand Kölns Headcoach Arne Woltmann. „Glück muss man sich erarbeiten – und die Niners haben sich das verdient. Wir haben uns am Anfang gleich wieder das Leben schwer gemacht – und am Ende hat es dann halt nicht mehr gelangt. Auch wenn nicht viel gefehlt hat.“ Vielleicht hätte das Spiel etwas länger dauern können, damit die Kölner Bemühungen doch noch belohnt würden.

Letztlich retteten wohl zwei schwierige Dreier von Virgil Matthews in der Schlussphase die Gäste über die Zeit, als die RheinStars drauf und dran waren, samt dem Publikum im Rücken die lange verloren geglaubte Partie doch noch zu drehen. Zu viele leichte Fehler in der Offense, zu viele vergeben Würfe, zu oft hatte der Ball mal in die Reuse geschaut – und war dann doch nicht durchgefallen. So ging es von elf Punkten (63:74/37.) bis auf vier Punkte ran (73:77) zwölf Sekunden vor Schluss – aber das war es dann auch.

Zu hoch war die Hypothek hinten heraus in diesem Spiel, die sich die RheinStars vor der Pause eingefangen hatten. Chemnitz spielte als homogenes Team. Die Kölner hingegen waren zwar in der Verteidigung verbessert gegenüber dem Auftritt in Hanau, trotzdem in den Rebounds total unterlegen – und in der Offense oft zu langsam: der Ball wurde spät gepasst, schlecht bewegt und die Entscheidungen waren entsprechend. Mal wurde zu früh geworfen, mal zu spät, selten dann, wenn es sein sollte. Mitunter zum Haareraufen. Köln lag bis auf das 6:6 zu Beginn immer hinten.

Nach der Pause wurde es besser. Den Willen absprechen mochte man niemandem, aber der Weg blieb schwierig – und am Ende war zu wenig Zeit auf der Uhr. „Wir haben uns immer wieder heran gekämpft, hatten Phasen, wo wir uns das Momentum mit den Fans im Rücken geholt haben. Leider haben wir es aber auch versäumt, mit dem  letzten Schritt das Spiel endgültig auf unsere Seite zu ziehen – und Chemnitz durch eigene Fehler wieder stark gemacht. Uns fehlte das Vertrauen in die eigene Stärke. Am Ende war es der Mut der Verzweiflung, der uns fast noch das Spiel hat gewinnen lassen. Aber eben nur fasst. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, und die gehen wir an“, beschloss Manager Stephan Baeck den Abend in der LANXESS arena.

Viertelergebnisse: 15:21, 16:19, 19:19, 26:22

Besondere Stats: Turnover Köln 15 – Chemnitz 25; Steals Köln 17 – Chemnitz 8; Rebounds Köln 26 – Chemnitz 45

RheinStars: Chris Eversley (12), Hugh Robertson (22), Robin Christen (7), Jelani Hewitt (8), Dennis Heinzmann (5), Alex Foster (13/3 3er), Lennart Steffen (3), David Downs (6), Andi Wenzl, Tim van der Velde. Ohne Einsatz: Antonio Pilipovic, Bene van Laack.

Die Stats des Spiels hier

Foto: Topscorer Hugh Robertson I Gero Müller-Laschet