RheinStars feiern Comeback und Last-Second-Sieg
In einem unglaublich spannenden Finish haben die RheinStars Köln ihre Chancen auf eine Teilnahme an den Playoffs am Sonntagabend erhalten und sogar ausbauen können. Beim 72:71 (30:42) sahen die Gäste beim abgeschlagenen Tabellenletzten Dresden Titans nach einer lange Zeit wenig erfreulichen Vorstellung wie die sicheren Verlierer aus, um dann 0,3 Sekunden vor Ablauf tatsächlich den kaum noch für möglich gehaltenen Auswärtssieg am 20. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga Pro A vor knapp 1.800 Zuschauern in der Margon Arena einzufahren. Zeit zum Durchschnaufen bleibt indes nicht, bereits am Mittwoch geht es bei Bundesliga-Absteiger Crailsheim Merlin weiter.
„Ich bin sehr, sehr glücklich über unseren Sieg, der uns im Kampf um die Playoff-Plätze richtig hilft“, schnaufte Manager Stephan Baeck durch. „Aber ich bin auch sehr unglücklich über die Leistung in den ersten knapp 25 Minuten. So wollen wir uns nicht präsentieren, denn so gefährden wir auf Dauer alle unsere Ziele. Das hatte mit einer Mannschaft, die in die Playoffs will überhaupt nichts zu tun.“ Erst der hohe Rückstand und eine Auszeit weckten die Kölner Lebensgeister. Angestachelt durch den aufdrehenden Chris Eversley, einen Hugh Robertson auf hohem Niveau, den zulegenden Jelani Hewitt sowie den eiskalten Williams in der Schlussphase krempelten die RheinStars endlich die Ärmel hoch und meldeten sich doch noch als ernsthafter Teilnehmer des Spiels zurück.
19 Punkte lagen die RheinStars nach 25 Minuten zurück (39:58), durch einen 13:0-Lauf nur noch 52:58 (31.); 66:71 dann 21 Sekunden vor Schluss, nachdem sie sogar einmal geführt hatten (65:64/38.). Doch die Energie, mit der sich die Kölner trotz aller Widrigkeiten nicht aufgaben, brachte schließlich den Erfolg und den zehnten Saisonsieg. Auch weil Dresden seinerseits Nerven zeigte: Erst bei 68:71 17 Sekunden vor Ende den Ball nicht schnell genug ins Spiel brachte; bei 70:71 und noch 8 Sekunden zwei Freiwürfe vergab – und schließlich nicht einmal eine halbe Sekunde vor dem möglichen Heimsieg Richard Williams nur per Foul am Korbwurf hindern mochte. Und Williams nahm alle Möglichkeiten an, verwandelte eiskalt sechs Freiwürfe in Serie für die Punkte 67 bis 72 nach Fouls an ihm und wurde zum Matchwinner.
Titans-Coach Liam Flynn: „Für mich hat die Erfahrung Kölns den Ausschlag gegeben. Wir haben gelernt wie es ist, wenn man die letzten beiden Minuten das Spiel nicht exekutiert.“ Also den Sieg nicht nur vorzubereiten, sondern auch nach Hause zu bringen. „Wir hatten es vielleicht lange nicht verdient zu gewinnen. Aber wenn du von 19 Punkten hinten zurückkommst und das Spiel noch drehen kannst, da ist es am Ende auch nicht unverdient“, kommentierte Headcoach Arne Woltmann, der eines festgehalten haben wollte.: „Wir sind nicht mit dem Schlafwagen angereist und wir haben den Gegner nicht unterschätzt, sondern einfach schwach gespielt.“
Viertelergebnisse: 13:17, 17:25, 20:16, 22:13
Besondere Stats: Robertson (16 Punkte, 5 Assists, 7 Rebounds, 3 Blocks, 4 Steals), Eversley (8 Rebounds/3 Steals), Rebounds 36:41, Assists 14:17, Steals 9:4, Turnover 10:16.
Besonderes Ereignis: Erste Saisonminuten von Leon Baeck (2:41 Min)
RheinStars: Anthony King (2 Punkte), Richard Williams (19/1 Dreier), Chris Eversley (5), Jelani Hewitt (7/1), Tim van der Velde, Lennart Steffen, Leon Baeck, Andi Wenzl, Dennis Heinzmann (9), Alex Foster (5/1), Hugh Robertson (16), Robin Christen (9/2).
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Foto: Chris Eversley I Gero Müller-Laschet