RheinStars spektakulär gegen Karlsruhe

Erster Heimsieg, die eigenen Zweifel der vergangenen Woche mit einem Schlag weggeräumt und in vielen Momenten eines der unterhaltsamsten Basketballspiele einer Kölner Mannschaft in den zurückliegenden Spielzeiten. Ebenfalls schön am späten Sonntagnachmittag: Die RheinStars Köln springen nach dem 75:57-Erfolg (27:12, 17:15, 14:16, 17:14) vor 1.260 Zuschauern in der LANXESS arena über Aufsteiger PS Karlsruhe Lions mitten hinein ins Getümmel der 2. Basketball-Bundesliga ProA. Auf Tuchfühlung zur Spitze. Also genau dorthin, wo es interessant wird.

Nach dem vierten Spieltag liegen die RheinStars als Siebter nur einen Sieg hinter dem Tabellenzweiten Kirchheim. „Die Liga ist wirklich unglaublich in diesem Jahr. Jeder kann jeden schlagen. Da musst du jedes Spiel hellwach sein“, sagte Matt Vest nach dem harterkämpften Sieg über die Lions aus Baden. Und die RheinStars hatten gut daran getan, ihre starken Gäste von Anfang an ernst zu nehmen.

Vest war dabei einer der Stützen des Erfolgs, nicht allein wegen seiner acht Assists oder der Punkte, sondern vielmehr als Teil einer funktionierenden Defense, die es vor allem darauf angelegt hatte, den letztjährigen Kölner Point Guard Richie Williams seiner Stärken zu berauben. „Er hat bislang eine starke Saison gespielt mit vielen Assists und wir wollten ihn wieder zum Scorer machen. Das haben Max DiLeo, Matt Vest und zu Beginn auch Leon Baeck sehr gut gemacht“, beschrieb Cheftrainer Denis Wucherer die Idee, den Motor des Karlsruher Spiels lahmzulegen und seine Verbindung zu den Mitspielern weitestgehend zu kappen. Williams kam erst am Ende des Spiels zu seinem ersten und einzigen Assist. Mission erfüllt.

Dabei hatten die Kölner nach Jesse Morgan (Sprunggelenk) auch noch auf Besnik Bekteshi verzichten müssen, der seit Samstag nicht mehr richtig auftreten konnte. Zudem plagte sich der starke Neuzugang Lukas Wank mit einer leichten Grippe rum und Kavin Gilder-Tilbury war erst am Samstag ins Teamtraining zurückgekehrt. „Dafür, dass wir in den vergangenen Tagen nicht besonders viele Spieler beim Training hatten, war das sehr gut. Wir waren eklig in der Defense, das war der Grundstein zum verdienten Sieg. Auch wenn man es zum Schluss sicher auch souveräner runterspielen kann“, schloss Denis Wucherer.

Kölns Plan ging jedenfalls voll auf. Im ersten Viertel wurden die Gäste (27:12) überrannt. Und bei allen Bemühungen der nimmermüden Lions in der Folgezeit, die RheinStars hielten den Abstand auf zehn und mehr Punkten. Dabei glänzten die Hausherren phasenweise mit spektakulären Varianten, schnellen, harten Pässen, Fastbreaks und vielen über zahlreiche Stationen herausgespielte Punkten. Es blieb sogar noch Zeit, Center-Nachwuchs Jonas Gottschalk bei den ersten ProA-Spielminuten seiner Karriere zu erleben. Ein runder Abschluss.

Spielfilm: 18:7 (5.), 27:12 (10.), 34:23 (15.), 44:27 (20.), 50:36 (25.), 58:43 (30.),  71:49  (35.),   75:57 (40.)

Besondere Stats: Matt Vest (8 Assists/+20), Max DiLeo (6 Assists/+20), Alex Foster (3 von 4 Dreiern), Rebounds 42 Köln: 41 Lions, Assists 23:8, Steals 12:13, Turnover 22:18, Shots Blocked 6:5.

RheinStars: Kavin Gilder-Tilbury (13/1 Dreier), Max DiLeo (13/2), Leon Baeck (4), Keith Ramsey (7), Matt Vest (12/1), Dennis Heinzmann (1), Alex Foster (11), Lukas Wank (14/2), Bene van Laack, Jonas Gottschalk. Ohne Spielminuten: Besnik Bekteshi, Thomas Müller-Laschet.

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Foto: Gero Müller-Laschet