RheinStars nutzen ihre Chancen nicht
Die RheinStars haben eine vorentscheidende Chance im Kampf um das Heimrecht in den Playoffs nicht nutzen können. In dem von Sion Kölsch präsentierten Duell mit dem direkten Konkurrenten MLP Academics Heidelberg unterlagen die Kölner am 20. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA mit 68:70 (19:21, 2:18, 16:16, 12:15) und tauschten am Mittwochabend mit dem Sieger die Plätze in der Tabelle. Beide weisen aktuell 24:16-Zähler auf. Am kommenden Montag erwarten die RheinStars mit den Hebeisen Hanau White Wings in der LANXESS arena den nächsten Anwärter auf einen der ersten acht Plätze, die zum Einzug in die Playoffs berechtigen.
„Wir hatten eine große Chance heute, uns mit einem Sieg von Heidelberg in der Tabelle abzusetzen. Aber am Ende hatten wir ein paar individuelle Fehler zu viel gemacht. Hier dumme Fouls bei Dreierwürfen, da einen leicht Korbleger liegen gelassen. Dann verlierst du halt so ein Spiel“, bilanzierte Cheftrainer Denis Wucherer nach dem Auftritt seiner Mannschaft. Wobei die gute Wochentags-Kulisse von 1.838 Zuschauern sicherlich zumindest ein kämpferisches Kölner Team erleben konnte, das sich aber anders als vor Wochen aktuell noch auf der Suche nach der hundertprozentigen Sicherheit befindet. Noch ist die Mannschaft nach der Verpflichtung von Ante Gospic nicht eingespielt, sind nicht alle Rollen verinnerlicht. Auch wenn der mögliche Weg sichtbar ist.
„Die Mannschaften von Denis werden immer in der zweiten Saisonhälfte stärker. Die RheinStars sicher auch, aber wir haben die Kölner heute zum Glück an einem ihrer schwächeren Tage erwischt“, kommentierte MLP-Coach Frenki Ignatovic den glücklichen, aber auch verdienten Sieg. Denn immer, wenn die Kölner durch ihre intensive Defense in der zweiten Hälfte drauf und dran waren, ihren Gästen möglicherweise den Schneid abzukaufen, standen sie sich im Angriff selbst im Weg. Die Academics blieben dran – und als sie plötzlich ihre Chance erkannten, griffen sie beherzt zu. In Form von zwei verwandelten Freiwürfen zum Sieg.
Symptomatisch für die nicht genutzten Kölner Chancen: Beim Stand von 63:60 bzw. 63:62 konnten zwischen der 34. und 36. Minute drei Korbleger nicht genutzt werden, bis die Heidelberger ausgleichen bzw. in Führung gehen konnten. Oder beim 68:68 die vergebenen Möglichkeiten von Matt Vest, der Ballverlust von Keith Ramsey und der zu späte Pass von Besnik Bekteshi in den Schlussminuten. Es sollte eben nicht sein an diesem Abend.
Immerhin, die Zuschauer sahen bis zur Entscheidung einen unterhaltsamen Krimi, ein spannendes Spiel. Kein Team ging weiter als mit sechs Punkten in Führung, die insgesamt 16mal wechselte. 14mal stand die Partie unentschieden. Nach der Pause nahm die Intensität auf beiden Seiten zu, kein Zentimeter wurde verschenkt – nur die jubelnden Heidelberger hätte es aus Sicht der Kölner nicht gebraucht.
Spielfilm: 12:13 (5.), 19:21 (10.), 28:29 (15.), 40:39 (20.), 49:47 (25.), 56:55 (30.), 63:62 (35.), 68:70 (40.)
Teamstatistiken: Würfe aus dem Feld Köln 43% (24/56), Heidelberg 46% (24/52), Rebounds 31:37, Assists 23:11, Steals 10:6, Turnover 14:17, Effektivität 82:72.
RheinStars: Kavin Gilder-Tilbury (11/1 Dreier), Besnik Bekteshi (6/2), Keith Ramsey (11), Matt Vest (11/1), Lukas Wank (4), Jesse Morgan (14/1), Max diLeo, Dennis Heinzmann (7), Alex Foster, Bene van Laack, Ante Gospic (4). Ohne Spielzeit: Leon Baeck.
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Foto: Gero Müller-Laschet