RheinStars schlagen die Bayern

Es ist vollbracht. Mit einem überraschenden, aber höchst verdienten 81:74-Heimerfolg über Bayern München sicherten sich die RheinStars am Samstagabend den ersten Saisonsieg in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Rechtzeitig vor dem richtungweisenden November holten sich die Kölner vor 850 Zuschauern in der ASV-Sporthalle damit das Selbstvertrauen, um gestärkt in die kommenden Aufgaben mit den Spielen gegen die direkten Konkurrenten im unteren Tableau der Tabelle zu gehen. Einer der Höhepunkte wird dabei sicherlich das nächsten Heimspiel am 10. November mit dem Derby gegen die Dragons Rhöndorf.

„Heute konnte man sehen, was Mut und Selbstvertrauen ausmachen können“, sagte Manager Stephan Baeck erleichtert nach dem Sieg gegen den zurecht hochgehandelten Kontrahenten und Zweitvertretung des Deutschen Meisters. Trotz des Saisonstarts von fünf Niederlagen in Serie, dem 44:72 im Derby mit Leverkusen vor gut acht Tagen und dem Ausfall der Leistungsträger Yasin Kolo, Tim van der Velde und Leon Baeck, hatte es der Trainerstab tatsächlich geschafft, unter der Woche eine positive Stimmung im Training zu erzeugen. „Wir hatten durch die Ferienwoche auch viele der jungen Spieler im Training dabei und haben wirklich sehr gut trainiert“, freute sich Cheftrainer Matt Dodson und lobte mit Blick auf die Auseinandersetzung mit den Süddeutschen vor allem die vorbereitende Scouting-Arbeit von Assistent-Coach Katharina Arnold.

Die Coaches hatten dabei in Jonas Gottschalk eine der Schlüsselfiguren im Duell mit den Bayern gesehen – und der Center lieferte sein bestes Spiel im Trikot der RheinStars ab. Wenn er auf dem Feld stand, ging in seinen 21 Minuten für die Gäste wenig. Mit einer Plusminus-Statistik von plus 22 war er der Mann des Spiels bei den RheinStars. „Unsere Defense war heute sicherlich der Hauptgrund für unseren Erfolg“, sagt der 19 Jahre alte Center, der sich viel beweglicher als in den Wochen zuvor zeigte und gerade unter dem eigenen Korb entscheidende Bälle holte oder abwehrte. Köln spielte zudem zielstrebiger nach vorne, schaltete gut um und bewegte das Spielgerät leichter und selbstverständlicher als in den Vorwochen.

Zu dem starken Gottschalk kamen ein erneut gut aufgelegter Bene van Laack mit 15 Punkten und einer Effektivität von 18 – beides Bestwerte für ihn. Thomas Michel erledigte zudem den Part des Vielarbeiters mit 37 Minuten und holte unter anderem neun Rebounds. Sein Topergebnis seit fast zwei Jahren. Und weil auch Tucker Haymond diesmal bis fast zum Schluss auf dem Feld stand (mit 27 Punkten Topscorer) und Silvio Mendes Mateus den Ball besser bewegte, kamen die Kölner schließlich als vielumjubelte Sieger im Ziel an.

„Wir hätten das in den Schlussminuten souveräner nach Hause bringen können, aber ansonsten freue ich mich sehr über die Leistung unserer Mannschaft. Alle haben ihren Teil zum Sieg beigetragen“, bilanzierte Headcoach Matt Dodson. Denn die Qualität der Münchner Talentschmiede liest sich auch aus den letzten Minuten ab, als sie den auf 20 Zähler einteilten Hausherren (36. Minute-71:51) bis zur Schlusssekunde noch einmal nahe kamen auf 79:74. Aufgeben galt in diesem guten Spiel auch für sie nicht. Dann aber durfte Kölns Teamkapitän Thomas Michel mit zwei Freiwürfen den Endstand und damit den umjubelten Sieg perfekt machen.

Viertelergebnisse: 18:16, 16:10, 18:18, 29:30

Spielfilm: 9:6 (5.), 18:16 (10.), 32:18 (15.), 34:26 (20.), 43:34 (25.), 52:44, (30.), 69:51 (35.), 81:74 (40.)

Teamstats: Köln 45% zu 44% (2er), 30%/11% (3er), 71%/74% (Freiwürfe), 7:18 Assists, 44:41 Rebounds, 5:11 Steals, 23:16 Turnover 

RheinStars: Silvio Mendes Mateus (10 Punkte/2 Dreier/4 Assists), Tucker Haymond (27/2 Dreier), Bene van Laack (15/1 Dreier/8 Rebounds), Thomas Michel (13/3 Dreier/9 Rebounds/4 Assists), Jonas Gottschalk (7), Filip Kukic (2), Thomas Müller-Laschet, Thomas Fankhauser, Malte Herwig (7). Ohne Spielzeit: Sebastian Pritz, Julius Wesemann, Christ Theodor

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Lufthoheit dank Jonas Gottschalk I Foto: Gero Müller-Laschet