Kein Happyend für starke RheinStars

Einen verheißungsvollen Jahressauftakt lieferten die RheinStars Köln ihren Fans am Samstagabend in der mit 990 Zuschauern ausverkauften ASV-Sporthalle. Auch wenn die höchstspannende Partie am vierten Rückrunden-Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB gegen den spielstarken BBC Coburg in der Verlängerung mit 100:101 (40:48, 84:84) Sekunden vor Schluss verloren ging. Die Mannschaft von Cheftrainer Matt Dodson unterstrich, dass im weiteren Verlauf der Saison mit ihr zu rechnen sein wird. Köln betrieb dabei beste Werbung in eigener Sache – nur leider ohne Happyend. In der kommenden Woche geht es in der Gruppe Süd für die RheinStars mit der Aufgabe in Schwenningen weiter, bevor dann in 14 Tagen die Basketball Löwen aus Erfurt im Rheinland ihre Visitenkarte abgeben werden.

„Wir haben heute wahrscheinlich unsere beste Saisonleistung abgeliefert, hatten Struktur und Organisation. Die Mannschaft hat in den vergangenen Wochen einen großen Schritt nach vorne gemacht und hätte den Erfolg verdient gehabt“, sagte Manager Stephan Baeck. Und das, obwohl die RheinStars nun mit Tim van der Velde (Doppelter Bänderriss im Training) und Jonas Gottschalk (Sehnenprobleme) zwei weitere Langzeit-Ausfälle nach Silvio Mendes Mateus und Leon Baeck in den kommenden Monaten verkraften müssen. „Natürlich sind wir nicht fehlerfrei und in der Schlussphase machen wir dann auch den einen oder anderen Fehler zu viel. So schaffen wir es nicht, uns für einen starken Auftritt zu belohnen. Aber die Richtung stimmt. Wobei ich in der Reboundarbeit und bei unserer Verteidigungsleistung insgesamt das meiste Potenzial zur Verbesserung sehe.“

Entscheidenden Anteil an dem deutlich verbesserten Vortrag der RheinStars, der Meilen von den Darbietungen in der Hinrunde entfernt schien, hatte Neuzugang Vladimir Nemcok. Der pfeilschnelle Slowake organisierte das Spiel in seinem zweiten Auftritt schon weitaus integrierter als beim Derbysieg in Rhöndorf – und als er sich nach der Halbzeit (40:48) auch als verlässlicher Skorer erwies, riss er seine Mannschaft mit zu einer starken Vorstellung gegen einen richtig guten Gegner – und das Publikum ein ums andere Mal von den Sitzen. Im direkten Pointguard-Duell mit dem Coburger Lenker Chase Adams ging er wohl als Punktsieger hervor. Wenn auch als unbelohnter. In seinen 34 Spielminuten sammelte er 15 Zähler, 9 Assists, 6 Rebounds, zwei davon offensiv, blockte einen Schuss – und er verlor keinen einzigen Ball. Beeindruckend. „Aber Vladi macht vor allem seine Mitspieler besser, entlastet sie von zusätzlichen Aufgaben und setzt sie in Szene“, lobt Manager Baeck.

In der mitreißenden Schlussphase glichen die enthusiastisch kämpfenden RheinStars in den letzten 70 Sekunden der regulären Spielzeit einen 78:84-Rückstand aus. Doch schon in dieser Phase ließen die Hausherren die ein oder andere Freiwurf-Chance aus, während die Coburger sicher von der Linie blieben. Trotzdem hatten es die Kölner in der Verlängerung beim Stand von 98:93 81 Sekunden vor Schluss in der Hand, den Sieg zu sichern. Doch Coburg holte Punkt um Punkt auf, während die RheinStars ins Schlingern gerieten: Nemcok schied in der nächsten Aktion mit dem fünften Foul aus. Der starke Tucker Haymond lief sich nach einer Auszeit unterm gegnerischen Korb fest. Yasin Kolo verletzte sich bei seiner letzten Aktion am Knie. Und plötzlich waren die Gäste durch zwei Freiwürfe des starken Dino Dizdarevic mit 100:101 wieder vorbei. 4,3 Sekunden blieb den Kölnern auf der Uhr – an diesem Tag noch zu wenig.

Viertelergebnisse: 21:25, 19:23,25:19, 19:17, 16:17 

Spielfilm: 8:12 (5.), 21:25 (10.), 31:39 (15.), 40:48 (20.), 55:58 (25.), 65:67 (30.), 72:75 (35.), 84:84 (40.), 100:101

Teamstats: Köln 53% zu Coburg 59% (2er), 39%/32% (3er), 68%/81% (Freiwürfe), 21:15 Assists, 42:31 Rebounds, 4:4 Steals, 14:9 Turnover. 

RheinStars: Vladimir Nemcok (15 Punkte/1 Dreier/ 8 Assists), Tucker Haymond (30/3 Dreier/6 Rebounds), Thomas Michel (16/4 Dreier), Bene van Laack (11/1 Dreier/7 Rebounds/4 Assists), Yasin Kolo (23/2 Dreier/16 Rebounds), Filip Kukic (2/2 Dreier/3 Assists), Malte Herwig (3), Thomas Müller-Laschet, Thomas Fankhauser, Christ Theodor. Ohne Spielzeit: Julius Wesemann.

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Das spielprägende Duell – Vladimir Nemcok (r.) mit Coburgs Chase Adams. Foto: Gero Müller-Laschet