Emotionen und Max Dohmen machen den Unterschied

Wieder war es ein Krimi, wieder rauschten die RheinStars mit ihren Fans in der ASV-Sporthalle durch ein emotionales Heimspiel. Aber am Samstagabend feierten am Ende diesmal die Kölner und nicht ihre Gäste wie vor 14 Tagen. 78:68 nach Verlängerung (27:41, 57:57) stand es am 17. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB zwischen den RheinStars und den Basketball Löwen Erfurt. „Ich bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft. Die Jungs haben alles investiert und sind dafür belohnt worden“, lobte Manager Stephan Baeck. „So müssen wir weitermachen. Mit Mut und Enthusiasmus.“ Nächste Station auf dem Weg durch die Süd-Gruppe sind am kommenden Sonntag (18 Uhr) die Rackelos 46ers in Gießen.

Wie auch immer diese Saison ausgehen wird, eines wird man weder der Mannschaft noch den Fans vorwerfen können: Dass sie nicht kämpfen. 850 Zuschauer konnten sich davon überzeugen, dass die RheinStars trotz der Ausfälle von fünf Leistungsträgern alles für einen positiven Ausgang des Erfurt-Spiels gaben. Natürlich spielten die Kölner dabei nicht fehlerlos, aber sie verteidigten gut und noch mehr warfen sie ihr Herz und ihre Körper in dieser schwierigen Situation in den Kampf um den Klassenerhalt – und die Fans waren an ihrer Seite. Mit den Flying Flönz als Taktgeber, unterstützt sogar von einer Gruppe Eishockey-Fans der Kölner Haie.

In der Crunchtime der ausgeglichenen, umkämpften Partie machten dann die Emotionen und ein Spieler den Unterschied – und der hieß an diesem Abend Max Dohmen. Der aus dem Oberliga-Team durch die Ausfälle nachgerückte erfahrene Power Forward riss zum einen durch seine Leidenschaft sowohl seine Mannschaft als auch die Halle mit. Er war der Mann der Wende im letzten Viertel und der Faktor in der Verlängerung. „Max war vielleicht nicht der Gamewinner, aber der Gamechanger“, kommentierte Assistant Coach Katharina Arnold, die auch das Oberliga-Team trainiert.

Aber auch bei einem nüchternen Blick auf die Plusminus-Statistik offenbarte sich der Beitrag des 30 Jahre alten ehemaligen Zweitliga-Spielers, der eigentlich seine Karriere in den höheren Klassen längst beendet hat und bei der dritten Mannschaft des RheinStars zockt. Er war in seinen knapp 18 Spielminuten mit +16 der beste Kölner Spieler. Noch vor dem erneut spielfreudigen Vladimir Nemcok (+14), vor Thomas Michel (+12) und Filip Kukic (+10). Den fünftbesten Wert wies übrigens mit Center Jan Zimmermann (+9) eine weitere Leihgabe aus der Oberliga-Mannschaft auf. Es folgten Christ Theodor und Tucker Haymond (beide +5). Vor allem in der Abwehr setzt Dohmen dabei zusätzliche Akzente.

„Max hat uns wichtige Impulse gegeben“, sagte Cheftrainer Matt Dodson nach dem Spiel. „Aber auch die Verteidigung gegen Maxi Kuhle, der uns im Hinspiel fast alleine erledigt hat, von Filip Kukic und mit Christ Theodor war hervorragend. Insgesamt war es die beste Verteidigungsleistung der Saison von der Mannschaft.“ Köln hatte im letzten Viertel den Takt im Spiel übernehmen können, wobei es die RheinStars nach einem 9:0-Lauf und der 53:48-Führung (35.) verpassten, noch in der regulären Spielzeit die durchaus mögliche Entscheidung herbeizuführen. In der Verlängerung war es dann der zweite erfolgreiche Dreier von Kapitän Thomas Michel zum 72:66 48 Sekunden vor Schluss, der die Partie endgültig für Köln entschied und alle Möglichkeiten auf den Klassenerhalt offenhält.

Viertelergebnisse: 13:14, 14:17, 17:17, 13:9, 21:11

Spielfilm: 7:6 (5.), 13:14 (10.), 19:19 (15.), 27:31 (20.), 34:40 (25.), 44:48 (30.), 53:48 (35.), 57:57 (40.), 78:68.

Teamstats: Köln 33% zu Erfurt 38% (2er), 25%/21% (3er), 72%/63% (Freiwürfe), 11:13 Assists, 49:56 Rebounds, 10:10 Steals, 15:20 Turnover, 8:4 Geblockte Schüsse.

RheinStars: Vladimir Nemcok (15 Punkte/8 Assists), Tucker Haymond (29/3 Dreier/13 Rebounds), Thomas Michel (14/2 Dreier/5 Rebounds), Bene van Laack (5/1 Dreier/11 Rebounds – davon 6 Offensiv), Malte Herwig (2), Filip Kukic (6/1 Dreier), Max Dohmen (7/1 Dreier), Jan Zimmermann, Thomas Müller-Laschet, Thomas Fankhauser, Christ Theodor.

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Das Siegerteam mit Max Dohmen (47) und Jan Zimmermann (15) Foto: Frank Fankhauser