Manager Baeck über tolle Fans, das Trainingszentrum und den Nutzen für die Stadt Köln

Mit dem Auswärtsspiel am Sonntag bei den Rackelos Gießen 46ers (18 Uhr) liegen noch fünf Spiele in der Hauptrunde vor den RheinStars in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB, dazu höchstwahrscheinlich weitere sechs Spiele in den Playdowns. Zwei Siege fehlen nach dem Erfolg über Erfurt noch auf Würzburg und den ersten Nichtabstiegsplatz, fünf Stammspieler sind weiterhin verletzt – wie stehen die Chancen?
Baeck: 
Ich denke es ist noch alles möglich und zu früh, die Flinte ins Korn zu werfen. Die Spiele gegen die starken Coburger und nicht zuletzt gegen die Erfurter haben das gezeigt und machen uns Mut. Mit dem Enthusiasmus der Fans und der positiven Stimmung und Unterstützung wollen wir um die nächste Siegchance kämpfen.

Das Heimpublikum ist überhaupt ein positiver Faktor. Das Spiel gegen Coburg war ausverkauft, gegen Erfurt war das Publikum wahrscheinlich sogar einer der Schlüssel zum Sieg.
Baeck: 
Das freut uns natürlich ganz besonders. Es wäre schade, wenn Fans und Zuschauer aufgrund der niedrigeren Spielklasse oder mehrerer Niederlagen wegbleiben würden. Wir werben natürlich für Geduld mit unserer jungen Mannschaft. Nachwuchsentwicklung geht nicht einfach und schnell. Die jungen Spieler brauchen Zeit und Zuspruch. So eine hervorragende Stimmung und Nähe zwischen Team und Zuschauern wie in den letzten Spielen kann eine Menge bewirken und Selbstvertrauen schaffen. Besonders freut mich, dass zu den bereits bekannten Fans, die uns mit Enthusiasmus und Hingabe unterstützen, immer wieder neue und junge Zuschauer hinzustoßen. Einige aus unserem Fanclub „Flying Flönz“ waren sogar bis mit nach Schwenningen gekommen. Ich finde das toll. Die Spieler merken diesen Zuspruch und hängen sich noch mehr rein.

Parallel zum Rückzug in die ProB soll ein neues Fundament geschaffen werden. Wie geht dieser Plan voran?
Baeck:
Wir haben nun endlich ein Objekt zum Aufbau eines neuen Trainingszentrums gefunden, dass wir versuchen für die nächste Saison zu realisieren. Wenn einige Vorbedingungen dazu erfüllt werden, wäre dies ein großer Schritt für unser Ziel, dem Basketball in Köln eine Heimat sowie eine Identität zu geben und damit langfristig zu etablieren. Die aktuelle Trainingssituation ist absolut unbefriedigend. Wir trainieren mit den Profis da, wo gerade eine Halle frei ist. In einem Trainingszentrum könnten wir zusätzlich zu den Profi-Erfordernissen auch bis zu 80% der Trainingseinheiten des Gesamtvereins abdecken und damit die Hallenkapazitäten der Stadt in großem Maße entlasten. Auch wären wir in der Lage, andere Vereine zu unterstützen, gemeinnützige und soziale Projekte anzuschieben oder Mitternachtsbasketball für alle anzubieten. Und dies sind nur einige beispielhafte Nutzungsmöglichkeiten, die einen gesellschaftlichen Mehrwert bieten und der Allgemeinheit dienen können.

Was würde im Falle eines Abstiegs passieren? Würde es die RheinStars auch in der Regionalliga geben? Baeck: Unser Konzept, auf die Jugend zu setzen, ist langfristig ausgelegt und die RheinStars sind wesentlich mehr als nur eine Profimannschaft. Wir haben insgesamt 55 Teams, die in allen Ligen und Altersklassen spielen. Aber ich möchte mich am Saisonende nicht mit dem Abstieg beschäftigen müssen, sondern mit einem weiteren Jahr in der ProB. Unabhängig davon sind wir dabei, den Verein weiter zu entwickeln. Zu einem Trainingszentrum müssen hauptamtliche Trainer kommen. So können wir neben der Quantität auch die Qualität steigern. Ich will Jugendlichen irgendwann dieselbe Perspektive bieten können, die ich zu Anfang meiner Karriere als Basketballer hier in Köln geboten bekommen habe. Mit viel Arbeit, Zeit und ehrgeizigen Zielen, aber auch Freude eine Karriere im Profi-Basketball beginnen zu können. Deshalb bin ich dem Basketball in Köln so verbunden. Dazu gehört auch irgendwann die Rückkehr in die Bundesliga. Unbedingt. Dafür kämpfe ich. Dafür kämpfen wir. Und je mehr uns auf diesem Weg und in dieser schwierigen Phase begleiten, desto größer sind unsere Chancen. Auch im Kampf um den Klassenerhalt.

Manager Stephan Baeck Foto: Gero Müller-Laschet