RheinStars mit dramatischer Wende und der Idealausbeute

Eine Katze hat bekanntlich sieben Leben. Wie viele die RheinStars in dieser Saison haben, wird sich noch weisen müssen – aber am Samstagabend entkamen die Kölner zum zweiten Mal dem praktischen Aus im Kampf um den Klassenerhalt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Mit 94:88 gewannen die Kölner bei der Ulmer Orange Academy nach einem 43:59-Rückstand zur Halbzeit. Da gleichzeitig die Dragons Rhöndorf die TG s.Oliver Würzburg im DragonDome besiegten, gehen die beiden rheinischen Klubs nun nur noch mit drei Spielen Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz in die Playdowns.

Köln hat dabei in der ersten vier Partien dreimal Heimrecht – und legt los mit dem Derby gegen Rhöndorf am Samstag, 9. März. Tippoff, 18 Uhr in der ASV-Sporthalle. Gewonnen ist noch nichts, aber verloren eben auch noch nicht. „Am Ende hätte es von den Ergebnissen her nicht besser laufen können: Jetzt ist es an uns allen – an der Mannschaft, an den Fans, noch einmal zusammen alles zu geben, um doch noch die Wende einzuleiten. Wir haben noch eine Chance, wir leben noch“, sagte Manager Stephan Baeck.

Dabei hatte es für die RheinStars in der Ulmer Kuhberghalle nach einem desaströsen zweiten Viertel (23:37) sehr nach dem entscheidenden Tiefschlag im Abstiegskampf ausgesehen. Was danach auch immer in der Kabine genau gesagt wurde, ist nicht überliefert – aber nach dem scheinbar aussichtslosen 43:59 zur Halbzeit, nahmen die Kölner endlich am Geschehen teil. Wie auch schon beim scheinbar vorentscheidenden Rückstand in Rhöndorf im dritten Viertel kurz vor Weihnachten, wachten die RheinStars auf, entledigten sich ihrer Lethargie und kämpften und rannten, als gebe es kein Morgen mehr. Tucker Haymond markierte die ersten neun Punkte nach dem Seitenwechsel und führte den verletzungsgeplagten Außenseiter wieder in Sichtweite auf 52:61 (23.).

Von da an war Köln im Spiel und „robbte“ sich an die Hausherren heran.  Ein Dreier von Bene van Laack zum 70:71 in der 30. Minute fiel wie eine Ansage an die Academy: Die RheinStars wollten den Sieg.  Hier und jetzt. Nach 36 Sekunden glichen die Gäste im letzten Durchgang durch einen Dreier von NBBL-Spieler Thomas Fankhauser erstmals aus (73:73) – bis dahin hatte allein die von dem 39 Jahre alten Nils Mittmann gut geführte Orange Academy das Geschehen diktiert.  Die erste Führung gelang Köln durch einen weiteren Dreier von Kapitän Thomas Michel (36./82:81). Das Spiel wogte Hin und Her – und dann war es an Jan Zimmermann, der 96 Sekunden vor dem Ende die RheinStars erstmals mit drei Punkten (88:85) in Führung brachte.

In der Crunchtime erhöhten Haymond und van Laack mit Freiwürfen auf 92:85. Den Deckel auf die Partie machte dann wieder Zimmermann, der zwei Sekunden vor Schluss mit seinem Freiwurf den Endstand von 94:88 markierte. Ausgerechnet Zimmermann, mit Max Dohmen einer der beiden erfahrenen Oberliga-Spieler der RheinStars, die sich vor Wochen entschlossen hatten, gemeinsam mit dem Team in der ProB gegen den Abstieg kämpfen zu wollen. So viel Willen schien dem Basketball-Gott an diesem Abend gefallen zu haben – und belohnte Köln mit dem zweiten Auswärtssieg der Saison.

Die Termine der RheinStars in den Playdowns. Heim: Dragons Rhöndorf, 9. März. BBC Coburg, 17. März. S. Oliver Würzburg, 30. März. Auswärts: Würzburg, 23./24. März. Coburg, 7. April. Rhöndorf, 13. April.

Viertelergebnisse: 20:22, 23:37, 27:12, 24:17

Spielfilm: 7:11 (5.), 20:22 (10.), 30:36 (15.), 43:59 (20.), 58:66 (25.), 70:71 (30.), 79:81 (35.), 94:88 (40.)

Teamstats: Köln 50% zu Ulm 59% (2er), 41%/38% (3er), 74%/74% (Freiwürfe), 17:20 Assists, 42:28 Rebounds, 8:4 Steals, 15:17 Turnover.

RheinStars: Vladimir Nemcok (14 Punkte/1 Dreier, 7 Assists, 6 Rebounds), Tucker Haymond (25/1 Dreier, 9 Rebounds), Thomas Michel (10/2 Dreier, 5 Rebounds), Thomas Fankhauser (8 Punkte/2 Dreier), Bene van Laack (13/2, 10 Rebounds), Thomas Müller-Laschet (9/3), Malte Herweig (10, 4 Rebounds), Julius Wesemann, Max Dohmen, Jan Zimmermann (5 Punkte, 3 Rebounds), Sebastian Pritz, ohne Spielzeit: Roni Sijarina

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Foto: Gero Müller-Laschet