“Wedel wird kein Selbstläufer”

Mit zwei Siegen aus zwei Spielen sind die RheinStars unerwartet erfolgreich in die BARMER 2. Basketball Bundesliga Pro B gestartet. Am Samstag erwarten die Kölner in der Gruppe Nord den Kooperationspartner von Erstligist Hamburg Towers, den SC Rist Wedel, in der ASV Sporthalle (ab 18 Uhr). „Das wird kein Selbstläufer“, sagt Center Florian Wendeler, „die haben einige starke Spieler in ihrem Kader.“ In der vergangenen Saison verlor er mit seinem Ex-Klub Bochum das Heimspiel gegen die Mannen aus Schleswig-Holstein.

Mit seinem neuen Klub in Köln hat Wendeler noch kein Saisonspiel abgegeben, wundert sich aber selbst ein bisschen darüber. Schließlich kam der 79:78-Erfolg in Schwelm schon recht überraschend am Ende zustande. „Die Wochen der Quarantäne haben uns ziemlich zurückgeworfen. Das ist ja kein Geheimnis. Eigentlich waren wir bis zum Zeitpunkt des Corona-Falls auf einem guten Weg. Ich auch. Dann kommst du wieder und brauchst einen neuen Anlauf. Aber es kommt“, sagt Wendeler.

Der 27 Jahre alte Center selbst war mit seinem zweiten Auftritt schon eher einverstanden als mit seinem Punktspieldebüt im Trikot der RheinStars. Fast hätte es bei den EN Baskets mit acht Rebounds und zehn Punkten sogar zum ersten Double-Double der Saison gereicht. Immerhin gab es eine tadellose 100 Prozent Ausbeute bei seinen selbstbewussten Würfen aus der Nah- und Mitteldistanz. „In der Offense war es ok. Ich kenne ja auch viele Jungs schon länger. Aber wie Tibor Taras oder Twotwo Golson spielen und agieren, muss ich auch erst neu verinnerlichen. In der Defense kann ich – können wir – sowieso noch einiges zulegen. Da ist unsere Entwicklung noch lange nicht fertig.“ Eines aber hat er schon geschafft: Der Sporthochschul-Student ist seit wenigen Tagen ganz offiziell Bachelor of Arts im Bereich „Sport und Gesundheit in Prävention und Therapie“.

Der Gegner SC Rist Wedel

Seit mehr als einem Jahrzehnt zählt der kommende Gegner zur Barmer 2. Basketball Bundesliga ProB. Der SC Rist Wedel sieht sich dabei als Nachwuchsfördermannschaft – und was liegt dann als Stadt vor den Toren Hamburgs gelegen näher als eine Kooperation mit den Hamburg Towers. Vor sechs Jahren besiegelten die Partner ihre Zusammenarbeit. Cheftrainer Benka Barloschky führt das Team im zweiten Jahr, ist gleichzeitig auch Assistant Coach der Towers in der ersten Bundesliga. Aktuell stehen die Guards Justus Hollatz und Osaro Rich sowie Center Hendrik Drescher in beiden Kadern, wobei sich Drescher Ende Oktober einen Kreuzbandriss zugezogen. Überhaupt haben die Norddeutschen mit heftigen Verletzungsproblemen zu kämpfen, so dass der schleppende Saisonstart mit einem Sieg aus fünf Spielen schnell erklärt ist. Denn eigentlich, sagt Flo Wendeler über das Wedel der vergangenen Saison, sei das „ein sehr junges, athletisches und aggressives Team, mit einer aggressiven auf Steals ausgelegten Full Court Defense der Guards“.

Foto: Marcus Müller-Saran