RheinStars setzen sich in Hamburg durch
Mit einem ungefährdeten Sieg haben die RheinStars das Tor zu einem gelungenen Jahresabschluss geöffnet. 93:74 (53:40) stand es am Dienstagabend im Nachholspiel des dritten Spieltags in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB beim ETV Hamburg. Nach dem Erfolg im Duell der Aufsteiger können die Mannen von Headcoach Johannes Strasser nun mit einem weiteren Sieg am Mittwoch bei den Itzehoe Eagles ein fast perfektes Jahr sogar veredeln. 6:3-Siege stehen aktuell zu Buche in der Nordgruppe. Gelingt am Mittwochabend ab 19.30 Uhr noch ein Erfolg beim Vorjahresmeister der Gruppe, dann haben sich die Kölner in der Spitzengruppe festgesetzt. Erstmal. Das Spiel wird im Livestream übertragen.
„Ich freue mich, dass wir gewonnen haben. Gut für uns, gut für die Jungs“, bilanzierte JJ Strasser. „Aber so richtig der Basketball, den wir eigentlich spielen wollen, ist das aktuell nicht. Ich hätte auch gerne den jungen Leuten schon früher Spielzeit und anderen Spielern schon früher Pausen gegeben. Aber das gab der Spielverlauf nicht her, auch wenn wir immer deutlich vorne lagen. Wenn wir in Itzehoe bestehen wollen, dann müssen wir uns deutlich steigern.“ Vor allem die seit einigen Spiele vorherrschenden Reboundprobleme unter dem eigenen Korb bereiten dem Trainer Kopfzerbrechen. Schließlich war das bis vor wenigen Wochen überhaupt kein Thema – nun aber waren es wieder 24 zugelassene Offensivrebounds, nur einer weniger als beim 81:82 gegen Düsseldorf am Weihnachtsvorabend.
„Es war zwar nicht alles gut, aber wir haben nach einer langen Busfahrt den Sieg schließlich souverän nach Hause gespielt“, sagte Manager Stephan Baeck. „Nach zwei Niederlagen in Folge war das ein wichtiger Schritt für die Mannschaft.“ Die Kölner wechselten nach dem Erfolg in Eimsbüttel aus der Sporthalle Hohe Weide die Örtlichkeiten und bezogen Quartier in Itzehoe. Am Vormittag erfolgt dann ein lockerer Auftakt in der Itzehoer Spielstätte, bevor es am Abend dann wieder ernst wird.
Die Selbstverständlichkeit mit der sich die RheinStars beim Mitaufsteiger letztlich durchsetzen konnten, lag sicher auch an der Rückkehr von Tibor Taras, der drei Spiele verletzungsbedingt fehlte und wieder gemeinsam mit Vincent Golson (9 Assists) das Spiel der Kölner anführte. Zudem gelangen dem Guard in nicht einmal 17 Minuten Spielzeit 29 Punkte bei einer Wurfquote aus dem Feld von 69 Prozent.
Von Viertel zu Viertel – Erstes Viertel 35:23
Die RheinStars starten mit Vincent Golson, Marco Porcher Jimenez, Thomas Michel, Bene van Laack und Yannick Kneesch, zudem steht Tibor Taras nach seiner Verletzung wieder zur Verfügung. Auch Roni Sijarina ist mit von der Partie im Norden. In der ETV-Trainingshalle legen beide Mannschaften vor allem in der Offensive los. Die RheinStars führen 10:4, kassieren aber einen Lauf zum 10:11. Dann kehrt Taras (4.) aufs Feld zurück – und die Partie bekommt den entscheidenden Touch für Köln. Der Kapitän scheint sich den Frust der letzten Wochen, als er von der Bank aus tatenlos zuschauen musste, von der Seele zu werfen. Bis zur Viertelpause markiert er 17 Punkte. Trifft fast jeden seiner Würfe. So bekommt Kapitänskollege Golson auch seine Pausen und die RheinStars klar die Oberhand.
Zweites Viertel – 18:17
In den zweiten zehn Minuten verliert das Spiel an Tempo und Spiellaune. Die RheinStars wechseln früh. Vielleicht wollen sie etwas Haushalten mit den Kräften mit dem Blick auf das zweite Spiel am Mittwoch, verlieren dabei zwar auch etwas ihren Takt – aber nicht die Spielkontrolle. Karl Dia trifft einen Dreier, Moritz Knobloch vollendet einen Fastbreak. Hamburg findet nicht so richtig ein Mittel. Oft passen sie um die Zone herum, während die Gäste mal Presse spielen, mal eine Zone präsentieren. Allein Marcel Hoppe – später einer der beiden ETV-Topscorer mit 19 Punkten – hilft den Norddeutschen von außen mit zwei Dreiern und einem erfolgreichen Drive, im Spiel zu bleiben. Köln hält die Führung eigentlich konstant bei zehn und mehr Zählern. Bei 53:40 geht es in die Pause.
Drittes Viertel – 26:21
Köln bestimmt weiter das Geschehen. Auch wenn sie unter dem eigenen Korb beim Rebound mitunter merkwürdig passiv wirken. Kneesch liegt mittlerweile bei vier Fouls, doch gegen den ETV fällt das nicht weiter in die Waagschale. Köln wechselt weiter durch die tiefe Bank. Vor allem der gutaufgelegte Taras kontrolliert die Partie. Mal wird gar nicht gepasst und er schließt selbst erfolgreich ab, mal setzt er die Kollegen in Szene. Hamburg bekommt ihn trotz großen Eifers nicht in den Griff. Bei den RheinStars hingegen gelingt das dagegen mit den beiden ETV-Topspielern Mubarak Salami und Abudulai Abaker. In der 25. Minute liegen die Gäste mit 66:46 vorne, typisch auch der Schlusspunkt des Viertels. Ein Dreier von Taras als Buzzer Beater zum 79:61.
Viertes Viertel – 14:13
Bis Mitte des Viertels wird noch normal kontrolliert und gepunktet, doch bei 88:71 (35.) ist die Nummer für beide Teams merklich „durch“. Die RheinStars lassen ihre Gastgeber nicht mehr ins Spiel, beide Trainer wechseln was der Kader hergibt. Am Ende werden alle 24 auf dem Spielbogen aufgeführten Spieler ihre Minuten bekommen haben. Mehr Personal auf dem Feld geht nicht. Roni Sijarina kommt vier Minuten vor Schluss, Muhammed Yildiz in der 39. Minuten. Topscorer Tibor Taras hat sich das Schlussviertel komplett von der Bank aus angesehen. Auf nach Itzehoe!
Spielfilm: 16:14 (5.), 35:23 (10.), 41:33 (15.), 53:40 (20.), 66:46 (25.), 79:61 (30.), 88:71 (35.), 93:74 (40.)
Teamstats: Köln 63% zu Hamburg 40% (2er), 39%:29% (3er), 66:75 Würfe aus dem Feld, 80%/57% (Freiwürfe), 21:15 Assists, 39:45 Rebounds, Ballverluste 14:15, Steals 7:11, Teamfouls 23:17.
RheinStars: Vincent Golson (9 Punkte, 9 Assists), Yannick Kneesch (5), Roni Sijarina, Moritz Knobloch (2), Thomas Michel (11/3 Dreier, 3 Assists, 5 Rebounds), Florian Wendeler (8, 8 Rebounds), Muhammed Yildiz, Karl Dia (8/2), Marco Porcher Jimenez (11/3), Tibor Taras (29/3, 4 Assists), Bene van Laack (6, 4 Rebounds), Max Dohmen (4).
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Foto: Gero Müller-Laschet