RheinStars rutschen in schwierige Phase

Einen Rückschlag im Kampf um eine aussichtsreiche Platzierung in der Gruppe Nord der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB kassierten die RheinStars am Sonntagabend in Sachsen-Anhalt. Auf ihrem kräftezehrenden Weg durch die sogenannten englischen Wochen unterlagen die Kölner knapp bei den heimstarken BSW Sixers. Das Duell zweier Playoff-Kandidaten in der Sandersdorfer Ballsporthalle endete 75:78 (45:43). Immerhin, der direkte Vergleich bleibt nach dem 80:76 im Hinspiel auf Seiten der Kölner. „Man muss das ganz klar sagen, wir sind mitten in einer sehr schwierigen Phase. Es ist sehr schade für die Mannschaft, dass wir nach dem guten Saisonstart so von unserem Weg abgekommen sind“, sagte Manager Stephan Baeck. Headcoach Johannes Strasser: „Wir befinden uns ohne Frage in einer schwierigen Situation. Deshalb hätte ich mich sehr gefreut, wenn wir heute am Ende das Spiel doch noch irgendwie gewonnen hätten. Aber die Jungs haben gerade wenig Energie und schaffen es nicht, zusammen die nötige Intensität aufzubauen, die wir für unser Spiel benötigen.“

Manager Baeck führte aus: „Aktuell verteidigen wir einfach sehr, sehr schlecht. Unter dem Korb und auch auf den Außenpositionen. Wir nehmen uns so selbst unser Tempo und unser eigenes Spiel weg. Nur wenn wir den Gegner stoppen und rebounden, können wir schnell nach vorne spielen und unsere Stärken ausspielen. Im Moment reicht das einfach nicht in dieser Liga. Anfang der Saison haben wir wesentlich besser gearbeitet in der Verteidigung, da müssen wir wieder hin, wenn wir wieder Spiele gewinnen wollen. Es vielleicht ganz gut, dass wir nun gegen das aktuell beste Team der Liga spielen. Denn nur mit einer in allen Bereichen verbesserten Leistung als zuletzt können wir da bestehen. Im Leistungssport kann jeder einzelne jeden Tag an den Aufgaben wachsen, die sich einem stellen. Das müssen wir nun als gesamtes Team.“ Am Mittwoch gastieren die VfL SparkassenStars Bochum in Köln. Tipoff ist um 19.30 Uhr.

Von Viertel zu Viertel – Erstes Viertel 19:23
Die RheinStars starten wie schon in den letzten Wochen mit Vincent Golson, Marco Porcher Jimenez, Thomas Michel, Bene van Laack und Yannick Kneesch. Das Spiel ähnelt tatsächlich der der Auseinandersetzung im Hinspiel. Die Sixers versuchen den RheinStars das Tempo zu nehmen, spielen variabel in der Verteidigung, mal Zone, mal Mann-Mann, womit die Kölner Gäste ihre Zeit brauchen. So geht es bis auf 9:17 (6.) ehe die RheinStars zusehends in die Partie gelangen. Zwei Dreier von Tibor Taras machen das Spiel wieder eng – und so geht es weiter.

Zweites Viertel – 26:20
Es entwickelt sich weiter ein interessantes und enges Spiel. Wobei die Kölner an Tempo zulegen können. Je schneller die Partie, desto besser ist es für die RheinStars. So kommen die Gäste nach dem 21:28 (11.) heran und gleichen durch den 16. Punkt von Taras – einem Dreier – zum Ausgleich (30:30/14.). Die erste Führung holen sie sich bei 36:35 (16.) durch Freiwürfe von Yannik Kneesch. Entstanden aus zwei nur per Foul zu stoppenden Offensivaktion hintereinander aus der Transition. Köln wirkt aktuell etwas wacher. Aber immer in den Momenten, in denen sie sich etwas absetzen könnten, leisten sie sich leichte Ballverluste – insgesamt sind es zur Pause acht, während die Sixers nur vier Turnover fabrizieren. Zurecht allerdings beklagen beide Coaches-Teams die Fehler ihrer Mannen in der Verteidigung, die wenigen Stopps auf beiden Seiten. Vorne läuft es runder: „Twotwo“ Golson hat schon sieben Assists auf der Habenseite, Taras 18 Punkte (4 von 5 Dreier). Zudem punkten die RheinStars ausgeglichener als in Itzehoe: Zehn Zweier, sechs Dreier.

Drittes Viertel – 8:18
Nach dem Seitenwechsel sieht es so aus, als ob die RheinStars den besseren Start hinlegen. Sie erhöhen auf 47:43 und Golson führt weiter Regie. Doch die Kölner leisten sich wieder einige Minuten lang eine Aufmerksamkeitsauszeit. Im Angriff werden leichtere Würfe nicht verwandelt, in der Defense kommen sie zu spät – und vor allem gelingt es den Sixers, das Tempo aus dem Kölner Spiel zu verbannen. So wechselt die Führung wieder zu den Hausherren, die mit einem 18:4-Lauf und einem acht Punkte Polster ins letzte Viertel gehen.

Viertes Viertel – 22:17
Nach der kurzen Pause läuft es erstmal andersherum. Nun lassen die Sixers reihenweise Chancen und freie Würfe aus, um das Spiel endgültig nach Hause zu spielen. Köln findet kaum Zugriff in der Defensive. Aber dann bringen zwei Dreier die RheinStars von 61:72 auf 67:72 (36.) heran. Auszeit Sixers. Köln nimmt die nächste Auszeit knapp zwei Minuten vor Schluss bei 69:75, vorher hat Michel einen schnellen Dreier zum 72:72-Ausgleich vergeben. Die Partie bleibt auf des Messers Schneide. Zweimal versuchen die RheinStars durch Topwerfer Taras (33 Punkte) aus dem 75:77 per Dreier in Führung zu gelangen. Doch ebenso wie in den beiden Versuchen 30 und 10 Sekunden vor Ende scheitern sie nach einer letzten Auszeit in der allerletzten Sekunde – am Korberfolg und an einem trotz allem möglichen Auswärtssieg. „Wir haben den letzten Wurf, hatten vorher die Chancen, aber leider hat es dann nicht gereicht“, bilanzierte Center Florian Wendeler enttäuscht. „Auch wenn es etwas besser wurde in der zweiten Halbzeit, ist das vor allem in der Verteidigung nicht der Basketball, den wir spielen wollen.“

Spielfilm:  6:9 (5.), 19:23 (10.), 34:33 (15.), 45:43 (20.), 49:54 (25.), 53:61 (30.), 61:72 (35.), 75:78 (40.) 

Teamstats: Köln 50% zu Sixers 62% (2er), 37%:23% (3er), 61:60 Würfe aus dem Feld, 73%/82% (Freiwürfe), 19:17 Assists, 32:32 Rebounds (7:5 Offense), Ballverluste 13:9, Steals 5:5, Gebblockze Würfe 3:4, Teamfouls 23:18.

RheinStars:  Vincent Golson (7 Punkte, 11 Assists, 4 Rebounds), Yannick Kneesch (18/2 Dreier, 6 Rebounds), Moritz Knobloch, Thomas Michel (5/1), Florian Wendeler (6), Karl Dia (2), Marco Porcher Jimenez, Tibor Taras (33/6), Bene van Laack (4/1, 5 Rebounds), Max Dohmen.

Die komplette Statistik gibt es hier

Foto: Gero Müller-Laschet