RheinStars unterliegen in packendem Kampfspiel

Die RheinStars sind wieder auf dem richtigen Weg, auch wenn das Ergebnis am Mittwochabend noch nicht zum Jubilieren einlud. In einem packenden Kampfspiel unterlagen die Kölner den favorisierten VfL SparkassenStars aus Bochum knapp mit 93:95 (39:46). Dabei hatte Kapitän Vincent Golson den Ausgleich in der Schlusssekunde in der Hand, konnte aber den Ball aus nächster Distanz nicht im Korb des Tabellenführers unterbringen. „Schade, dass es heute gegen eine sehr gute Bochumer Mannschaft nicht ganz zum Sieg gereicht hat“, sagte Manager Stephan Baeck. Mit dem Spiel gegen Bochum ist nun die Hinrunde in der ProB-Gruppe Nord abgeschlossen, am Samstag (18 Uhr) geht es mit dem zweiten Rückrunden- und nächsten Heimspiel gegen die EN Baskets Schwelm in der 2. BARMER Basketball Bundesliga weiter.

Baeck weiter: „Aber die Mannschaft hat wieder ihr wahres Gesicht gezeigt. Diese Art und Weise, diese Intensität, mit der jeder einzelne Spieler gespielt hat, wollen wir sehen. Im zweiten Schritt müssen wir die viele einfachen Ballverluste abstellen, die uns heute wohl das Spiel gekostet haben, und besser in der Penetration verteidigen.“ Headcoach Johannes Strasser sah es genauso und hob zwei Schlüsselszenen dabei heraus: „Im zweiten Viertel haben wir sie durch unsere Ballverluste ins Spiel gelassen und bei 74:75 verlieren wir nochmal zweimal den Ball, anstatt in Ruhe weiterzumachen. Es war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung nach den letzten Spielen, in denen wir einfach nicht so viel Energie hatten und auch ein bisschen müde gewirkt haben. Heute haben wir das besser gemacht, von der Körpersprache, von der positiven Kommunikation. Schade, dass wir es dann nicht doch noch in die Verlängerung geschafft haben.“ Und schade auch für Golson, der seine 25 Punkte und 13 Assists hätte krönen. Er war mit dem aktuell herausragenden Bochumer Niklas Geske auch bei der Effektivität gleichauf (33:34), hatte sogar vier Punkte und zwei Assists mehr.

Von Viertel zu Viertel – Erstes Viertel 20:18
Die RheinStars starten anders in den letzten Wochen mit dem Ex-VfLer Flo Wendeler für Yannick Kneesch, ansonsten aber wie gewohnt mit Vincent Golson, Marco Porcher Jimenez, Thomas Michel und Bene van Laack und Yannick Kneesch. Zudem ist Andrej Mangold wieder mit von der Partie. Köln kommt ordentlich ins Spiel, hält gegen die Bochumer gut mit, bei denen einige Leistungsträger fehlen. Es entwickelt sich ein ansehnlich schnelles Spiel. Köln versucht sein Glück vor allem aus der Nah- und Mitteldistanz. Die Gäste attackieren konzentriert die RheinStars-Zone. Sie müssen trotzdem viel von außen werfen, weil die Kölner hier noch „ihren Laden in der Mitte dichthalten“. In der ausgeglichenen Partie fällt eigentlich nur das Desaster des Tabellenführers aus der Reihe. Alle sechs Freiwürfe im ersten Viertel gehen daneben.

Zweites Viertel – 19:28
Es bleibt ausgeglichen. Allerdings werden die Bochumer mit ihren Aktivitäten unter dem Korb erfolgreicher, bleiben zusätzlich von außen gefährlich. Die RheinStars spielen auf Augenhöhe mit, offenbaren aber zusehends Probleme in diesem Durchgang. Die Angriffe wirken unrund und geraten mitunter ins Stocken, dazu kommen alleine neun Ballverluste in zehn Minuten – und sie attackieren nicht bzw. zu verhalten den Bochumer Korb. Immerhin, nach einem kleinen Lauf bis zum Bochumer 37:46 kann „Twotwo“ Golson mit seinen Punkten auf sieben Punkte Rückstand zur Pause stellen. Headcoach Strasser kommentiert später: „Wir hatten bis zur Pause 15 Ballverluste, dass reicht für ein ganzes Spiel.“

Drittes Viertel – 26:21
Durchgang drei geht anfangs weiter mit leichten Vorteilen für die Gäste. In der 23. Minuten liegen die Stars aus dem Ruhrgebiet erstmals mit zehn Punkten vorne (41:51). Doch wie schon in den Vorwochen zuvor gelingt es den Kontrahenten nicht, die RheinStars weiter abzuschütteln. Nach 30 Spielminuten haben die RheinStars wieder auf zwei Punkte (65:67) verkürzt, haben sich im Angriff wieder gefangen. Thomas Michel steuert allein neun Zähler bei. Auch die Reboundlage haben sie im Griff. Es ist nicht zufällig auch ihre Phase mit den wenigsten Ballverlusten (2), obwohl beide Teams jede Chance zur Tempoverschärfung nutzen. Auch von außen werden beide Mannschaften immer wieder angefeuert. Köln jedenfalls hat Lunte gerochen. Eine Überraschung scheint möglich.

Viertes Viertel – 28:28
Im letzten Viertel geht es genauso weiter. Köln drängt, Bochum versucht sich den Widersacher vom Leib zu halten. Bei 74:75 in der 34. Minute scheinen die Hausherren drauf und dran, den Tabellenführer endlich überholen zu können. Doch letztlich bleibt ihr Spiel nicht ohne Fehler beim Ballvortrag. Irgendein Quäntchen fehlt immer – wieder entfernen sich die Bochumer auf 74:79.  In der Offensive schlägt derweil die Stunde von Yannick Kneesch. Der Center steuert alle seine 10 Punkte zum Ergebnis im letzten Viertel bei. Max Dohmen trifft zudem nach Wochen endlich wieder von jenseits der Dreierlinie. Auch Karl Dia macht seine beiden Punkte im letzten Viertel. Jeder merkt, die Kölner wollen und bieten einen tollen Kampf.  In den Schlusssekunden scheint er endlich belohnt zu werde: Nachdem Bochums starker Spanier Miguel Servera Rodgriguez (22 Punkte) vier Sekunden vor dem Ende den ersten seiner beiden Freiwürfe verwirft und das Bochumer Desasters von der Linie abschließt (50%/13 von 26), stürmt beim „Twotwo“ Golson beim Stand von 93:95 los. Als der Ball die Hand verlässt ist noch knapp eine Sekunde auf der Uhr. Aber anstatt in den Korb zu fallen, überlegt er sich es anders. Die Partie ist verloren. Es jubeln nur die Gäste.

Spielfilm:  9:5 (5.), 20:18 (10.), 33:34 (15.), 39:46 (20.), 49:55 (25.), 65:67 (30.), 74:79 (35.), 93:95 (40.)

Teamstats: Köln 55% zu Bochum 61% (2er), 36%:41% (3er), 68:67 Würfe aus dem Feld, 86%/50% (Freiwürfe), 24:26 Assists, 42:34 Rebounds (10:7 Offense), Ballverluste 21:12, Steals 3:10, Gebblockte Würfe 2:1, Teamfouls 25:21.

RheinStars:  Andrej Mangold (10 Punkte/2 Dreier, 5 Assists, 5 Rebounds), Vincent Golson (25/1, 13 Assists, 5 Rebounds), Yannick Kneesch (10/2 Dreier), Thomas Michel (19/3, 7 Rebounds), Florian Wendeler (8), Karl Dia (2), Marco Porcher Jimenez (6/1, 5 Rebounds), Tibor Taras (4), Bene van Laack (7/1), Max Dohmen (7/1). Ohne Spielzeit: Roni Sijarina, Moritz Knobloch,

Die komplette Statistik gibt es hier https://bit.ly/3og0Vwd

Foto: Gero Müller-Laschet