RheinStars rutschen aus Playoff-Rängen

Durch die zweite Niederlage binnen fünf Tagen haben sich die Playoff-Chancen für die RheinStars drastisch verschlechtert. Nach dem 79:85 (50:44) am Sonntagabend bei den ART Giants Düsseldorf rutschten die Kölner aus den Playoff-Rängen in der Gruppe Nord der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Das Gute daran bleibt, der Aufsteiger hat es weiterhin in eigener Hand. Sollten die RheinStars am kommenden Samstag gegen Lok Bernau das letzte Heimspiel ebenso gewinnen wie das Auswärtsspiel am 21. März beim SC Rist Wedel, stehen sie unter den ersten acht Teams. Definitiv.

Allein, es braucht derzeit viel Phantasie sich ein mögliches Gelingen zum Ende der Hauptrunde vorzustellen. Zu weit entfernt sind die Kölner derzeit von einer guten Form. Auch die Personaldecke wird immer dünner. Zwar meldete sich Routinier Max Dohmen wieder zurück zum Dienst, dafür fehlte diesmal Marco Porcher Jimenez verletzt neben den sowieso nicht verfügbaren vier Guards. Umgerechnet in Punkte fehlten den RheinStars am Sonntag Spieler, die im Schnitt für 66,5 Zähler pro Spiel sorgen.  „Na klar haben wir wirklich viele Probleme mit den Verletzungen. Aber wenn wir noch in die Playoffs wollen, dann müssen die gestandenen Spieler jetzt vorangehen – und das habe ich heute nicht gesehen“, kritisierte Manager Stephan Baeck.

Allein Thomas Michel präsentierte sich von seiner stabilen Seite, traf sicher, organisierte gut und sorgte mit 15 Punkten für den teaminternen Topwert. Ansonsten zeigten vor allem die jüngsten Spieler auf dem Feld noch die solidesten Leistungen in einer schwachen Begegnung. „Moritz Knobloch und Mo Yildiz haben ihre Sache gut gemacht“, sagt Headcoach Johannes Strasser. „Auch in der Verteidigung haben wir es im Prinzip noch ordentlich hinbekommen. Es war schon überraschend, dass wir mit unserem Kader und dem katastrophalen dritten Viertel beinahe noch gewonnen hätten. Aber insgesamt müssen wir von vielen Spielern mehr erwarten können.“

Von Viertel zu Viertel – 1. Viertel  27:24
Die RheinStars starten mit Bruno Albrecht, Moritz Knobloch, Bene van Laack, Thomas Michel und Yannik Kneesch. Bei den Hausherren fehlen gegenüber dem Hinspiel Center Marian Schick, Hasan Demirbas und Sebastian Kehr. Alle drei waren am Freitag beim 103:91-Sieg über den ETV Hamburg noch im Einsatz. Köln startet ordentlich, verteidigen im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Düsseldorf offenbart zudem Probleme in der Defense und vor allem beim Spiel gegen die wechselnde Kölner Zone. Einen Vorteil haben sie allerdings: die Rebounds. Nach den ersten zehn Minuten 5:14. Aber die RheinStars liegen in einer mäßigen Auseinandersetzung bei den Punkten vorne. 27:24. Der Dreier zum 23:18 (7.) durch Michel ist am Ende einer gelungenen Passfolge und wird der schönste Kölner Punkterfolg des Abends bleiben.

2. Viertel – 23:20
Köln punktet weiter regelmäßig, bekommt aber unter dem eigenen Korb kaum die Gegner ausgeboxt. Die Rebounds bleiben in dem Viertel nahezu ausgeglichen (11:13). Einen weiteren Höhepunkt verpasst Flo Wendeler. Beim Einwurf unter des Gegners Korb spielt Albrecht den Rücken eines Gegenspielers an und passt den zurückprallenden Ball zu Wendeler, der ist allerdings zu verblüfft, um den freien Korbleger letztlich zu verwandeln. Ansonsten bleibt es bei einer Partie auf bescheidenem Niveau, dass die Kölner bislang besser nutzen.

3. Viertel – 6:23
Die Hausherren kommen aktiver aus der Pause, attackieren jetzt früher. Zwar bekommen die Kölner nun mehr Probleme im Ballvortrag, wirklich einen Strich durch die Rechnung machen sie sich jedoch selbst. Freie Korbleger werden verlegt, schlechte Entscheidungen unterm Giants-Korb getroffen und das alles wird dann gekrönt von einem zehnminütigen Desaster an der Freiwurflinie. Nur einen von acht Freiwürfen verwandeln die Kölner. Der Korb scheint vernagelt. So gehen die Kölner in die Knie, kassieren in den sieben Minuten bis zum Viertelende einen 1:14-Lauf von 55:53 zu 56:67. Außerdem verlieren sie Bene van Laack beim Stand von 55:54, der sich an der Hand verletzt. 

4. Viertel – 23:18
Eigentlich scheinen die RheinStars geschlagen, nichts deutet darauf hin, dass die Düsseldorfer noch einmal in Gefahr geraten könnten. Doch dann verheddern sie sich erneut in der Defense der Kölner.  Plötzlich öffnet sich der Korb auch wieder für die Gäste. Und die machen aus einem 61:71 ein 72:72. Vor allem durch die jungen Spieler auf dem Feld. Albrecht und Knobloch per Dreier treffen zum Ausgleich. Die RheinStars gehen durch einen Korbleger von Albrecht und einen Dreier von Yildiz 77:72 (38.) in Führung. Und wer weiß wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn Din Pobric im Gegenzug nicht den einzigen seiner vier Dreierversuche verwandelt hätte. Bevor die immer nervöser agierenden Hausherren endgültig den Faden verlieren könnten, segelt sein Dreier zum 77:75 durchs Kölner Netz. Die Giants berappelen sich, können die Kölner doch noch niederhalten. Bevor Dennis Mavin mit einem Dreier zum 77:83 die Partie 20 Sekunden vor Schluss entscheidet, scheitert Knobloch knapp mit seinem zweiten Dreier. Es soll eben nicht sein.

Viertel: 27:24, 23:19, 6:23, 23:18
Spielfilm:  18:18 (5.), 27:24 (10.), 37:34 (15.), 50:44 (20.), 56:58 (25.), 56:67 (30.), 66:71 (35.), 79:85 (40.)

Teamstats: Köln 45% zu Düsseldorf 39% (2er), 35%:27% (3er), 62:70 Würfe aus dem Feld, 18/31 zu 30/42 Freiwürfe, 19:13 Assists, 40:54 Rebounds (11:23 Offense), Ballverluste 21:16, Steals 6:10, Teamfouls 29:23.

RheinStars:  Yannick Kneesch (11/1 Dreier, 6 Rebounds), Moritz Knobloch (12/3), Thomas Michel (15/2, 7 Rebounds), Florian Wendeler (5, 4 Rebounds), Muhammed Yildiz (5/1), Karl Dia (3), Joe Koschade (4), Bruno Albrecht (14/2, 6 Assists), Bene van Laack (5/1), Max Dohmen (5/1).

Die komplette Statistik gibt es hier

Thomas Michel Foto: Gero Müller-Laschet