“Wir werden das auch wieder besser machen”

Endlich Basketball, endlich wieder ein richtiges Spiel um Punkte mit Zuschauern. Nach 557 Tagen Abstinenz. Seit Wochen hatten Mannschaft und Trainer auf diesen besonderen Tag hingearbeitet. Und dann ging genau dieser Tag ganz anders aus als sich alle gewünscht hatten. Jedenfalls für die, die es mit den RheinStars halten. Zum Saisonauftakt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB unterlagen die Kölner am frühen Sonntagabend in der ASV-Sporthalle den BSW Sixers aus Sandersdorf verdient mit 97:106 (29:31, 14:21, 21:22, 33:32) vor knapp 200 Zuschauern.

„Ich kann mich kaum an ein Spiel erinnern, bei dem wir 97 Punkte erzielt und trotzdem verloren haben“, sagte Manager Stephan Baeck. So wild wie sich teilweise die Partie für die RheinStars vor allem in der Defensive darstellte, so improvisiert gestaltete sich das Event insgesamt. „Es ist nicht ganz einfach, den Anforderungen der Liga, dem ASV Köln als Hausherren und den Sicherheitsstandards gerecht zu werden“, führte Baeck aus. „Aber wir werden das beim nächsten Mal schon wieder ein Stück besser hinbekommen.“ So hatten sich die RheinStars erst kurzfristig entschieden, die Tribünen an den Längsseiten doch ganz auszuziehen, um die Atmosphäre nicht ganz zu verlieren. Letztlich eine gute Entscheidung.

Doch wenn so ein Basketball-Event nach über 500 Tagen endlich seine Neuauflage erfährt, gehören Überraschungen dazu. Positive wie negative.  So verzögerte sich der Tip-off, weil erst an einem Korb ein Netz geflickt werden musste. Mit knapp 30 Minuten Verzögerung ging es dann los.  Köln startete mit Two two Golson, Jammal Schmedes, Thomas Michel, Yannick Kneesch und Flo Wendeler. Allerdings kamen dann nur noch drei Mann hinzu auf der Bank. Nämlich John Joseph, Jannis von Seckendorf und Valentin Blass. Elijah Schmidt absolviert immerhin das Aufwärmprogramm nach seiner Verletzung. Aykeen Richardson fiel kurzfristig krank aus. Andrej Mangold fehlte beruflich. Anders die Gäste aus der Mitte des Landes. Sie reisten mit der vollen Kapelle an und erwiesen sich als geschlossene, ruhig agierende Einheit.

Köln geriet nach ausgeglichenem ersten Viertel zusehends in Rückstand. In der 16. Minute stand es 33:42 – und eigentlich blieb es bis zum Schluss bei diesem Abstand. Mal ein bisschen höher, selten weniger.  Immer, wenn die RheinStars drauf und dran schienen, den Rückstand zu verkürzen, fanden die Sixers entweder eine gute Antwort oder die Kölner erstickten selbst das sich anbahnende Momentum durch individuelle Fehler. Ein frustrierender Abend. Entsprechend geknickt war der Headcoach. „Wir wissen, dass wir das besser machen können. Wir haben es in der Vorbereitung schon wesentlich besser gemacht“, sagte Simon Cote. „Und wir werden das auch wieder besser machen.“

Was bleibt von diesem Abend ist, dass sowohl die Mannschaft als auch das Erlebnis Basketball in der ASV-Sporthalle wesentlich mehr Potenzial als gezeigt haben. Schon im nächsten Heimspiel gegen den SC Rist Wedel in knapp 14 Tagen, am Samstag, 9. Oktober, haben alle RheinStars die Chance, den Ankündigungen Taten folgen zu lassen.

Zum kompletten Score geht es hier: https://bit.ly/39DhAUL

Spielfilm: 16:12 (5.), 29:31 (10.), 33:40 (15.), 43:52 (20.), 49:66 (25.), 64:74 (30.), 74:88 (35.), 97:106  (40.)

Teamstats: Würfe aus dem Feld – Köln 50% (29/58)- Sixers 54% (37/68). Freiwürfe: Köln 77% (30/39) – Sixers 80% (20/25). Assists 17:28. Rebounds 28:33. Steals 7:8. Turnover 15:11.

RheinStars: Vincent Golson (31 Punkte, 2 Dreier, 9 Assists), Yannick Kneesch (4, 4 Rebounds), Thomas Michel (11/1, 7 Rebounds), Flo Wendeler (10, 6 Rebounds), Valentin Blass (6), Jammal Schemdes (17/4), John Joseph (14/2), Jannis von Seckendorf (4).

Foto: Gero Müller-Laschet