Fatale zweite Halbzeit vernichtet alle Chancen

Eine Halbzeit hui, eine Halbzeit eben genau das nicht – und am Ende eine verdiente Niederlage. Mit 77:89 (41:37) unterlagen die RheinStars am Samstagabend vor knapp 300 Zuschauern den solide und unaufgeregt spielenden SBB Baskets Wolmirstedt. Somit bleiben die Kölner nach dem achten Spieltag im Tabellenkeller der Gruppe Nord der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Die Gäste hingegen halten nach dem Sieg in der ASV-Sporthalle Kontakt zur Spitze. Nächstes Kölner Heimspiel ist am 4. Dezember gegen die ART Giants Düsseldorf, dazwischen liegt der Auftritt bei Lok Bernau am kommenden Samstag.

„Eine Halbzeit hat die Mannschaft sehr gut gespielt, aber dann ist sie vollkommen uninspiriert aus der Kabine gekommen“, ärgerte sich Manager Stephan Baeck. „Nach der Pause hat die Mannschaft nicht eine Gelegenheit genutzt, den Funken aufs Publikum überspringen zu lassen. Chancen waren genug da. Es war einfach schlecht.“

Die RheinStars starteten in ihrer Halle mit Vincent Golson, Andrej Mangold, Aykeen Richardson, Thomas Michel und Flo Wendeler. Nicht mit von der Partie waren der angeschlagene Jammal Schmedes sowie bei den Gästen Bill Borekampi, der die 450 km lange Fahrt von der Magdeburger Börde ins Rheinland erst gar nicht angetreten hatte. Dafür durfte der für das vergangene Spiel gesperrte Roberts Dembskis wieder mitwirken.

Im Rückblick war es zumindest bis zur Pause der bislang beste und flüssigste Auftritt der Kölner vor eigenem Publikum. Der Ball wurde schnell bewegt, ebenso schnell wurde umgeschaltet, die Aktionen wirken eingespielter und die Einsatzzeiten der Spieler besser verteilt. Mangold und Golson stehen zur Halbzeit bei 8 bzw. 10 Punkten und zusammen bei sieben Assists, von denen vor allem Yannick Kneesch profitiert bei seinen ebenfalls zehn Zählern. Dazu präsentiert sich Elijah Schmidt stark: 6 Rebounds (am Ende 11 Punkte/9 Rebounds) holt der Deutsch-Amerikaner in den ersten 20 Minuten und trägt maßgeblich dazu bei, dass die Hausherren gegen die in Korbnähe starken Gäste mit 25:24 Rebounds auf Augenhöhe sind.

Allerdings verpassen die RheinStars beim Stande von 29:16 (13.) die Gelegenheit, mehr Abstand zwischen sich und ihren Gegner zu legen. Die von einer kleinen Fangruppe aus Wolmirstedt begleiteten Baskets spielen sich Punkt um Punkt heran. Der qualitativ gut besetzte und im Vorfeld schon leicht favorisierte Gästekader lässt dabei keine Hektik erkennen – und auf der anderen Seite treffen die Kölner eben halt auch nicht alles.  So geht es mit einem knappen 41:37 in Halbzeit zwei.

Während die Baskets nach der Pause einfach auf ihre Art weiterspielen und mit einem 10:0-Lauf die Führung übernehmen, scheinen die RheinStars alles in der Kabine gelassen zu haben. Mut, Einstellung und was ein Team sonst so brauchen könnte, um Matches für sich zu entscheiden. Der 20 Minuten lang ordentlich verstellte Weg zum eigenen Korb ist plötzlich offen wie ein Scheunentor. Zumindest gefühlt können die Baskets machen was sie wollen, während die RheinStars mehr und mehr verzagen. Zwischenzeitlich scheint die Partie sogar auf eine richtige Packung für die Hausherren zuzusteuern (60:75/34.). Aber das bleibt ihnen dann doch erspart. Immerhin.

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Viertelergebnisse: 21:16, 20:21, 17:29, 19:23

Spielfilm: 11:5 (5.), 21:16 (10.), 31:23 (15.), 41:37 (20.), 47:51 (25.), 58:66 (30.), 65:70 (35.), 77:89 (40.)

Teamstats: Würfe aus dem Feld – Köln 40% (27/68) – Wolmirstedt 47% (31/66). Freiwürfe: Köln 54% (15/28) – 62% (21/34). Assists 14:14. Rebounds 43:47. Steals 7:8. Turnover 14:11.

RheinStars: Andrej Mangold (19/4 Dreier, 4 Assists, 8 Rebounds), Vincent Golson (18/1, 4 Assists),   Yannick Kneesch (11/2, 5 Rebounds), Darius Pervan (DNP), Thomas Michel (3, 5 Rebounds), Flo Wendeler (8, 4 Rebounds), Aykeen Richardson (2), Elijah Schmidt (11, 9 Rebounds), Valentin Blass (2), John Joseph (3/1), Jannis von Seckendorf.

Foto: Gero Müller-Laschet