Derbyniederlage nach Verlängerung
Mit einer bitteren Niederlage endete der Samstagabend für die RheinStars. 90:97 nach Verlängerung hieß es am Ende in einem dramatischen Derby bei den Dragons Rhöndorf in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Zum Start der englischen Woche mit dem Auswärtsspiel beim SC Rist Wedel am Mittwoch und dem Heimspiel gegen die TKS49ers am kommenden Samstag (18 Uhr/ASV-Sporthalle) entfernte sich damit das rettende Ufer in der Nord-Gruppe um einen weiteren Schritt. Die RheinStars liegen mittlerweile drei Siege hinter dem ersten möglicherweise sicheren Tabellenplatz zurück.
Die RheinStars mussten vor den knapp 600 Zuschauern im Dragons Dome auf ihren Coach und Manager Stephan Baeck verzichten, der positiv auf Covid-19 gestestet wurde. Dazu fehlten der erkrankte Yannick Kneesch und der verletzte John Joseph. Assistant Coach Katharina Arnold vertrat Baeck an der Seitenlinie, JBBL-Coach Markus Jackson assistierte. Nachdem die Kölner lange Zeit einem Rückstand hinterher gelaufen waren, lagen sie dabei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit mit 80:77 vorne, ehe sie mit der Schlusssirene den Ausgleich kassierten und in die Overtime mussten. „Wir wollten ab der Mittellinie foulen”, sagte Arnold, doch das klappte nicht. Trotzdem: „Wenn wir das ganze Spiel so wie in den letzten 15 bis 20 Minuten der regulären Spielzeit agiert hätten, wäre es heute anders ausgegangen.“
Einen entscheidenden Anteil an dem dramatischen Geschehen in der Schlussphase, die allen Zuschauern endlich wieder einen richtig emotionalen, lauten Basketballabend bescherte, hatte dabei Arnold selbst. Bis zur Pause war ihre Mannschaft dem Spielrhythmus eher hinterhergelaufen. Rhöndorf war aggressiver, bereiter und ging verdient mit einem Vorsprung (34:46) in die Pause, der gefühlt eher höher hätte sein können. Nach dem Seitenwechsel allerdings berappelten sich die RheinStars, schienen sich an die vergangenen guten Trainingswochen zu erinnern. Aus vielen Einzelspielern, die irgendwie jeweils auf eigene Faust das Spiel retten wollten, wurde wieder eine Mannschaft.
Natürlich kann eine Auseinandersetzung des Vorletzten beim Drittletzten nicht fehlerfrei laufen, doch die Kölner kamen endlich in der Partie an und verkürzten den Rückstand. Arnold wartete lange mit der ersten Auszeit, nahm die erste dann knapp vier Minuten vor Ende beim Stand von 66:73 – und hatte damit offenbar ein gutes Händchen. Die RheinStars stellten auf Zonenverteidigung um und die Dragons verstrickten sich in eben jener. Köln glich zum 75:75 aus und ging 108 Sekunden vor dem Ende mit 78:75 in Führung. Dann traf Kapitän und Topscorer Vincent Golson (30 Punkte – Aykeen Richardson kam auf 22 Zähler bei 5 von 6 erfolgreichen Dreiern) acht Sekunden vor dem Ende mit drei Freiwürfen zum 80:77. Doch nachdem die RheinStars vergeblich versucht hatten, die Hausherren zu foulen, traf deren Topscorer Nicolas Buchholz (31 Zähler) in allerletzter Sekunde. Dieses Mini-Momentum nahmen sie dann erfolgreich mit in die fünfminütige Overtime.
Viertelergebnisse: 15:18, 19:28, 19:15, 27:19
Spielfilm: 4:11 (5.), 15:18 (10.), 23:31 (15.), 34:46 (20.), 44:49 (25.), 53:61 (30.), 66:73 (35.), 80:80 (40.), 90:97 (45.)
Teamstats: Würfe aus dem Feld – Köln 42% (31/74) – Rhöndorf 42% (31/74). Freiwürfe: Köln 67% (24/36) – 78% (18/23). Assists 18:17. Rebounds 48:43. Steals 10:11. Turnover 23:25.
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RheinStars: Andrej Mangold (7/1 Dreier, 5 Rebounds, 3 Assists), Vincent Golson (30/3, 4 Assists), Leo Trierscheidt (ohne Spielzeit), Darius Pervan, Thomas Michel (7/1, 4 Rebounds), Flo Wendeler (8, 10 Rebounds), Ay-Keen Richardson (20/5), Elijah Schmidt (7, 3 Rebounds), Ron Mvouika (9/3, 5 Rebounds), Marley Jean-Louis, Jannis von Seckendorf (2, 3 Rebounds).
Foto: Gero Müller-Laschet