Keine Punkte, aber viele Hausaufgaben nach Ehingen

Ohne Punkte, aber mit einem großen Packen an Hausaufgaben mussten sich die RheinStars am Samstagabend auf die Rückreise ins Rheinland begeben. In einer aus Kölner Sicht selten befriedigenden, in der Schlussphase gleichwohl dramatischen Begegnung unterlagen sie dem Vorletzten Team Ehingen Urspring nach zweimaliger Verlängerung 110:114 (42:39, 89:89, 100:100). „Glückwunsch an Ehingen, sie haben den Sieg heute mehr verdient als unsere Mannschaft. Wir müssen für uns klar erkennen, dass wir so nicht weitermachen können. Es reicht nicht, die Intensität und die Bedeutung des Spiels erst kurz vor Schluss zu erfassen bzw. wenn es am Ende knapp ist“, kommentierte Manager und Headcoach Stephan Baeck die 50 Spielminuten am 19. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB.

Mit der zweiten Niederlage in Folge öffnete der bisherige Tabellenführer der Südgruppe zusätzlich dem Verfolgerfeld alle Möglichkeiten, um aus dem Zweikampf um Platz eins und zwei nun einen Vierkampf zu machen. Erst einmal aber gehen alle in die Länderspiel-Pause, bevor es in der kommenden Woche mit dem Training weitergeht. Es ist die letzte Chance, um vor der finalen Phase der Hauptrunde und der Playoffs noch einmal Kraft zu tanken. Körperlich und mental.

Baeck weiter: „Wir müssen bereit sein, wenn das Spiel anfängt und gerade von den Führungsspielern müssen wir da mehr erwarten. Im letzten Jahr haben uns viele durch die Saison getragen, weil sie große offensive Qualität hatten, aber auch Verteidigung gespielt haben. Aktuell sind wir eine Mannschaft, die kein Spiel mehr gewinnen kann, wenn sie im Angriff nicht gut spielt. Wir müssen unsere Art und Weise zu spielen sehr schnell wieder ändern. Das ist für einige vielleicht ein schmerzhafter Prozess. Aber wenn wir das nicht schaffen, wird diese Saison für uns alle eine große Enttäuschung.“

Wie schon in den jüngeren zurückliegenden Spielen sah es selten leicht aus im Spiel der RheinStars. Und anders als im Hinspiel, als sie Ehingen in der ASV-Sporthalle im ersten Viertel an die Wand spielen konnten, waren die im Abstiegskampf befindlichen Gastgeber von Beginn an hellwach. So konnten sich die Kölner in keiner Phase des Spiels absetzen. Es lief andersherum. Zweimal lagen sie zweistellig zurück (6./5:15 und 16./49:60), führten zwischendurch auch mal kurz. Doch ab dem vierten Viertel wurde es ein zähes Ringen bis durch zwei Verlängerungen hindurch.

Hauptproblem der Kölner wurde dabei der 24 Jahre alte US-Amerikaner Jaylen Alston. Der Urspring-Forward avancierte zum Dominator des Spiels, warf und kämpfte sich von einer Karriere-Bestleistung zur nächsten und war – anders als in Köln – im Grunde nicht zu stoppen. 47 Punkte, 24 Rebounds, 8 Assists, 8 Steals bei einer Effektivität von 64. Alptraum-Werte für den Gegner. Immerhin traf er nicht jeden Freiwurf. So verpasste er die Chance, mit seinem zweiten Freiwurf beim Stand von 100:100 bereits in der Schlusssekunde der ersten Verlängerung die Partie zu entscheiden. Zuvor hatte Rupert Hennen für den 89:89 -Ausgleich per Korbleger in der regulären Spielzeit gesorgt.

In die zweite Verlängerung starteten die RheinStars mit 4:0-Punkten, doch ließ sich Ehingen nicht mehr abschütteln. Kapitän Hennen, der in der ersten Verlängerung noch für die ersten Kölner Punkte (5) sorgen konnte, war zuvor in der 44. Minute mit seinem fünften Foul ausgeschieden. So lastete das Scoring vor allem auf Björn Rohwer und dem jungen Davi Remagen, der unlängst beim EuroLeague-Jugendturnier in Ulm geglänzt hatte. Rohwer markierte 14 Zähler, Remagen 2. Nicht ausreichend an diesem verkorksten Abend.

Viertel: 17:21, 25:18, 20:25, 27:25, 11:11

Spielfilm: 5:11 (5.), 17:21 (10.), 28:28 (15.), 42:39 (20.), 49:54 (25.), 62:64 (30.), 77:79 (35.), 89:89 (40.), 100:100 (45.), 110:114 (50.)

Teamstatistiken Würfe aus dem Feld – Köln 36 von 85/42%, Ehingen (39/89, 44%), FW Köln 81% (29/36) zu 71% (24/34), 20:22 Assists, 54 (18 offensiv): 54 (21) Rebounds, 15:15 Steals, 1:1 Blocks, 22:20 Turnover.

Boxscore: https://bit.ly/4aYoV00

RheinStars: Maxi Begue (4, 3 Assists), Davi Remagen (16/2 Dreier, 3 Ass), Malik Riddle (9/1, 4 Rebounds), Lars Danziger, Luca Michels (6/2, 4 Ass.), Rupert Hennen (17/2, 6 Ass., 7 Reb.), Marek Kotieno (3 Reb.), Kemy Lagab (15/2), D´Andre Bernard (7, 5 Reb.), Björn Rohwer (24, 7 Reb.), Jonas Falkenstein, Jannis von Seckendorff (12, 8 Reb.).

Foto: Gero Müller-Laschet