Viel Anerkennung für die Entwicklung

Es fehlte nicht viel und die RheinStars hätten ihre Heimpremiere in der ProA am Montagabend mit einem Sieg krönen können. Doch nach umkämpften 40 Spielminuten am zweiten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga stand ein 72:84 (41:38) gegen die Artland Dragons. In einem Spiel auf Messers Schneide hatten die Gäste aus Niedersachsen vor 1.124 Zuschauern in der Motorworld am Butzweiler den Schlussspurt auf ihrer Seite. So blieb den Kölnern nur viel Anerkennung für die Entwicklung des Teams gegenüber der Vorwoche beim Auftritt in Hagen. „Ich kann meinen Jungs in puncto Einstellung und Energie wirklich keinen Vorwurf machen, alle haben wirklich ausnahmslos Alles gegeben und auf dem Feld gelassen. Es sind individuelle Fehler in der Verteidigung, die die ebenfalls nie aufgebenden Artländer wieder gegen Ende des Spiels in Reichweite gebracht und aufgebaut haben. Am Ende hat Artland dadurch die wichtigen Würfe getroffen und wir haben unser Vertrauen und Linie verloren.“, sagte Manager und Headcoach Stephan Baeck.

37 Minuten lang wogte die Partie in der stimmungsvollen Halle in Ossendorf hin und her. Kein Team konnte sich bis zu diesem Zeitpunkt absetzen. Köln spielte mit dem ehemaligen Bundesligisten, der sich gegenüber der vergangenen Saison personell stark verbessert zeigt, auf Augenhöhe und schien zu Beginn des Schlussabschnitts sogar drauf und dran, als Aufsteiger den ersten Sieg einfahren zu können. Das, obwohl mit den angeschlagenen Hall B. Elisias und Zac Watson zwei Starter weiterhin fehlten und mit Haris Hujic ein weiterer Hochkaräter noch an seinem Comeback arbeitet.

Bis zum Stand von 70:70 in jener 37. Minute hatten die Hausherren geackert, soweit die Füße trugen. Der kanadische Forward Adam Paige gestaltete sein Debüt mit 21 Punkten bei einer Wurfquote von 67 Prozent aus dem Feld vielversprechend, Center Björn Rohwer unterstrich seine aufsteigende Form bei 15 Punkten und Kapitän Rupert Hennen führte souveräner als in der Vorwoche durchs „Programm“. Allerdings konnten die Gäste die leicht erhöhten Führungen der RheinStars immer wieder ausgleichen.

Und dann ging es bei 70:70 in die abschließenden fünf Spielminuten. Crunchtime. 120 Sekunden lang gelingt beiden Teams kein Treffer, dann sehen die Schiedsrichter im Kölner Angriff ein unsportliches Foul von Paige unter dem Dragons Korb. Der gefoulte Amir Hinton nutzt die Chance zu zwei Punkten. Nach einem Gäste-Timeout trifft deren Spieltopscorer Benjamin Burnham zwei formidabel geworfene, aber auch freie Dreier zum 70:78. Köln ist im Zugzwang, versucht nachzulegen, doch dass misslingt. Die Dragons feiern ihrerseits den ersten Saisonerfolg. Köln bleibt die Anerkennung – und hat noch einen kleinen Zukunftsmoment für die Seele. 12 Sekunden vor Spielende netzt der gerade eingewechselte und erst 16 Jahre alte Ferdi Trefzger zum Endstand ein. Nächsten Samstag geht es bei den VfL Astrostars Bochum für die RheinStars weiter. „Wir werden die kleinen Fehler abstellen und dann in Bochum den ersten Sieg holen“, sagt Björn Rohwer und macht sich gedanklich gleich auf in die nächste Woche.

Viertel:  17:17, 24:21, 18:14, 13:32

Spielfilm: 9:6 (5.), 17:17 (10.), 27:32 (15.), 41:38 (20.), 47:48 (25.), 59:53 (30.), 70:70 (35.), 72:84 (40.)

Teamstatistiken: Würfe aus dem Feld – Köln 28 von 63/44%, Dragons (31/59, 53%), FW Köln 80% (8/10) zu 83% (15/18), 15:17 Assists, 24 (4 offensiv): 38 (8) Rebounds, 3:2 Steals, 3:5 Blocks, 8:13 Turnover.

Zum Boxscore geht es hier: https://bit.ly/4pZB9wi

RheinStars: Ferdi Trefzger (2 Punkte), Rupert Hennen (8/1 Dreier, 5 Assists), Jasper Günther (4, 3 Ass), Fynn Rieck, Maxi Begue (2, 4 Ass, 4 Reb), Timmy Davis (3/1, 4 Reb.), Adam Paige (21/3, 4 Reb), Björn Rohwer (15, 2 Reb), Friedrich Beyer, Justin Onyejiaka (10), Michael Miller (7/2, 2 Ass, 6 Reb, 2 Blocks).

Foto: Gero Müller-Laschet