Gefangen in der Matrix – nichts ging für die RheinStars

Auch im zweiten Anlauf hat es für die RheinStars nicht mit dem ersten Heimsieg der Saison geklappt. Zum Abschluss des vierten Spieltags in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA unterlagen die Kölner am Montagabend dem ehemaligen Bundesligisten Tigers Tübingen 59:80 (24:43). Somit bleibt die Mannschaft von Manager und Headcoach Stephan Baeck weiterhin ohne Sieg. Die nächste Chance auf Punkte bietet sich für die Rheinländer am kommenden Samstag (19.30 Uhr) beim Gang zu Mitaufsteiger Paderborn Baskets, die sie in der Vorbereitung bezwingen konnten.

Der Abend in der Motorworld am Butzweiler Hof hinterließ aus Sicht der RheinStars gemischte Gefühle. Sportlich herrschte Schwermut vor. Nach einem ordentlichen Start ins ersten Viertel mit einer 10:6-Führung (8. Minute) spielten sich die Gäste aus Baden-Württemberg frei und kontrollierten die Partie nach Belieben. Einem 8:2-Lauf zum Ende der ersten zehn Minuten folgte ein 29:12-Viertel bis zum Seitenwechsel. Und wer auf einen Ruck bei den Hausherren nach der Pause gehofft hatte, tat das vergebens. Die RheinStars und die Tigers agierten weiter auf unterschiedlichem Niveau. Am Ende war es ein Ergebnis mit 21 Punkten Unterschied, an einem Abend an dem für die Kölner wenig bis gar nichts zusammen lief.

Köln fehlte Selbstvertrauen an beiden Ende der Spielfeldes. Tempo im Spielaufbau, die Ballbewegung in der Offense, Härte, Geduld und Timing beim Blockstellen und Block nutzen sowie über die gesamte Spielzeit die Sicherheit beim Abschluss. In der Defense die Aufmerksamkeit, die Körperlichkeit, die Galligkeit, das gemeinsame Handeln. Somit fehlt aktuell fast alles, was man unter Profibedingungen für ein Basketballspiel auf Augenhöhe braucht. Nahezu über die komplette Spielzeit agierten die Gäste, diktierten die Pace in Angriff und Verteidigung – und Köln schaute zu. Mal mehr, mal weniger beteiligt. Während die Tübinger leicht und schnell ihre Tätigkeit verrichten konnten, schienen die RheinStars wie in einer Matrix gefangen von einer unsichtbaren Kraft ihrer Handlúngsschnelligkeit beraubt

Natürlich fehlen den RheinStars weiterhin drei wichtige Spieler mit Hall B Elisias und Zac Watson sowie Haris Hujic, der hart und aussichtsreich an seinem Comeback arbeitet. Doch muss das Team bis zur Rückkehr der Rekonvaleszenten zeigen, wie es ohne sie zurechtkommen kann. „Nach so einem Spiel ist es schwer die richtigen Worte zu finden, die Enttäuschung war allen Spielern, Trainern, Mitarbeitern, Zuschauern und Fans deutlich anzusehen. Um dieser Enttäuschung nun entgegenzuwirken, brauchen wir zunächst einen klaren Kopf, dann Mut und letztendlich die Bereitschaft, alles dafür zu geben uns selbst aus dieser Lage zu befreien. Erst in jedem einzelnen Training, um dann schließlich im nächsten Spiel ein anderes Gesicht zu zeigen“, kommentierte Coach Stephan Baeck.

Immerhin, zumindest das Drumherum in der Motorworld stimmte positiver. Nicht perfekt und mit vielen Möglichkeiten zur Verbesserung. Aber unterm Strich ist festzuhalten: Das Publikum nimmt die neue, familienfreundliche Spielstätte an. 1.345 Besucher bedeuteten nochmal eine Steigerung zum Auftakt vor 14 Tagen gegen die Artland Dragons – und auch das nächste Heimspiel gegen Kirchheim am ersten Novembersonntag (17 Uhr) ist schon stark nachgefragt. Möglicherweise ja auch, weil es dann die nächste Chance auf einen Heimsieg gibt.

Viertel:  12:14, 12:29, 19:22, 16:15

Spielfilm: 5:6 (5.), 12:14 (10.), 16:30 (15.), 24:43 (20.), 34:59 (25.), 43:65 (30.), 48:73 (35.), 59:80 (40.)

Teamstatistiken: Würfe aus dem Feld – Köln 22 von 60/370%, Tübingen (28/62, 45%), FW Köln 64% (7/11) zu 68% (13/19), 8:16 Assists, 36 (8 offensiv): 37 (8) Rebounds, 6:10 Steals, 1:0 Blocks, 18:13 Turnover.

Zum Boxscore geht es hier https://bit.ly/46SmpIi

RheinStars:  Rupert Hennen (2 Punkte, 3 Rebounds), Jasper Günther (13/1, 1 Ass), Konstantin Lehmann (1), Fynn Rieck, Maxi Begue (8/1, 2 Ass, 4 Reb), Timmy Davis (3/1), Laurent Zoccoletti (4, 7 Reb), Adam Paige (8/1, 5 Reb), Björn Rohwer (12/3, 3 Reb), Friedrich Beyer, Justin Onyejiaka (6/1, 3 Reb.), Michael Miller (2, 2 Ass, 2 Reb).

Foto: Gero Müller-Laschet