RheinStars scheitern an sich selbst

Es bleibt dabei. Die aktuellen Duelle zwischen den RheinStars und den ART Giants Düsseldorf sind spannend, unterhaltsam, enden aber akuell immer mit einem Sieger, der nicht aus Köln kommt. Am zehnten Spieltag der Nordgruppe der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB unterlagen die Hausherren den Giants in der ASV-Sporthalle am Samstagabend zum dritten Mal in Serie in den letzten Sekunden. Diesmal mit 94:96 (55:45). Vor dem abschließenden Durchgang der Hinrunde am kommenden Wochenende bei Schlusslicht ETV Hamburg stehen die RheinStars weiterhin bei nur zwei Siegen. Zum Haare raufen. Vor allem für die Coaches – die Fans konnten diesmal allein am Livestream die Partie verfolgen. Corona sei Undank.

Headcoach Simon Cote war entsprechend genervt. „Drei Viertel war es ok, aber dann haben die einfachsten Dinge nicht mehr funktioniert. Wir hatten mehrfach die Chance, das Spiel für uns zu entscheiden. Es fehlt einfach jemand, der auf dem Feld die gesamte Mannschaft mitnimmt und das dann auch zu Ende bringt.“ Fehlender Killerinstinkt nennt man das wohl im Sportjargon. Oder „eigene Dummheit“, wie es Manager Stephan Baeck ausdrückte. Und langsam auch eine Anhäufung von ausgelassenen Möglichkeiten, die ein ungutes Gefühl verursachen. Dabei sah es am Vorabend des zweiten Advents lange nicht danach aus. Es fühlte sich eher okay bis gut an.

Die RheinStars beginnen mit Vincent Golson, Andrej Mangold, Thomas Michel, Valentin Blass und Flo Wendeler. Es fehlen die verletzten bzw. erkrankten Aykeen Richardson, Elijah Schmidt und Jammal Schmedes. Letzterer kommentiert im Livestream mit. Dafür ist Neuzugang Marley Jean-Louis zügig im Spiel. Köln kommt gut in die Partie führt nach guter Verteidigungsarbeit mit 14:6 (5.) – und verliert dann für Minuten komplett den Faden. Die Gäste kontern mit einem 15:0-Lauf zum 14:21 (9.). Es scheint sich zu einem echten Rollercoaster-Spiel zu entwickeln. Die RheinStars kontern ihrerseits mit einem 9:0-Lauf und gehen mit 23:21 als Führende aus dem Viertel.

Im zweiten Viertel können sich die RheinStars mit einem weiteren Lauf absetzen. Von 29:29 geht es auf 41:29 (15.). Zur Halbzeit liegen die Kölner mit 55:45 vorne. Die Gäste bekommen Golson nicht in den Griff, der bis zum Seitenwechsel schon bei 10 Punkten und neun Assists steht. Am Ende 19 und 12 – Double-Double. Jean-Luis, der natürlich nicht in die Details integriert ist, trifft dabei lange Zeit beeindruckend von der Dreierlinie. Der Mann hat nach dem finanziellen Aus seines vorherigen Teams scanplus Baskets Elchingen Mitte September „Bock“ auf Basketballspielen. Drei seiner erste vier Versuche landen im Ziel, zusammen mit Yannik Kneesch steht er bei 13 Zählern nach 20 Minuten. Und auch sonst sieht das grundsätzlich sortiert aus. Auch wenn Jean-Luis gegen Ende mehr und schneller werfen muss, als einem lieb sein kann bzw. einer Statistik zuträglich ist. Der 27jährige wird gemeinsam mit Golson schließlich Topscorer der Hausherren mit je 19 Zählern.

Bis Anfang des letzten Viertels haben die RheinStars alles unter Kontrolle. Scheinbar. Mit 25:21 geht es nach 30 Minuten und 80:66 in den abschließenden Durchgang. 16 Sekunden sind gespielt, da liegen die Hausherren mit 82:66 (31.) vorne. Doch das Geschehen ändert sich, während die Düsseldorfer entschlossen den Kampf aufnehmen, lassen die Kölner in den nächsten Minuten erneut mehrere Chancen aus, endgültig den „Deckel“ auf das Spiel zu machen. Sie verstricken sich zunehmend in der Zone. „Wir haben keine Lösungen gefunden“, sagt Manager Baeck. Die Giants kämpfen sich heran und ziehen das Momentum und den Lead (92:94) auf ihre Seite. Trotzdem haben die RheinStars die Chance, mit drei Freiwürfen 5 Sekunden vor Schluss die Führung zurückzuholen. Doch Golson trifft nur zweimal zum 94:94 beide. Auszeit Giants. Und Düsseldorf gelingt wie schon in den ersten beiden Spielen der vorigen Saison der Sieg. Andrius Mikutis legt den Ball in die Kölner Reuse.

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Viertelergebnisse: 23:21, 32:24, 25:21, 14:30 

Spielfilm: 14:9 (5.), 23:21 (10.), 37:29 (15.), 55:45 (20.), 64:57 (25.), 80:66 (30.), 84:79 (35.), 94:96 (40.)

Teamstats: Würfe aus dem Feld – Köln 49% (31/63) – Düsseldorf 53% (31/59). Freiwürfe: Köln 79% (19/24) – 72% (23/32). Assists 21:25. Rebounds 31:33. Steals 7:10. Turnover 21:21.

RheinStars: Andrej Mangold (14/2 Dreier, 3 Assists, 6 Rebounds), Vincent Golson (19/1, 12 Assists), Yannick Kneesch (17/2), Thomas Michel (5), Flo Wendeler (9, 4 Rebounds), Valentin Blass (5/1), Marley Jean-Louis (19/4), John Joseph (3/1), Jannis von Seckendorf (3/1).

Marley Jean-Luis in Aktion Foto: Gero Müller-Laschet