Mitreißendes Spektakel gegen Herford

Wer am Samstag nicht mit einem Lächeln die ASV-Sporthalle verließ, der muss entweder Sport per se nicht mögen oder es aber möglicherweise mit der BBG Herford gehalten haben. Denn die kam an einem spätsommerlichen Abend bei den RheinStars zwischenzeitlich böse unter die Räder und verlor am Ende noch recht glimpflich mit 108:80 (65:34) gegen die Kölner. Mit einem leisen, stolzen Lächeln kommentierte Manager und Headcoach Stephan. Baeck die Leistung seines Teams am fünften Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Gruppe Nord. „Es muss wohl an der Arbeit des Trainerteams liegen, die Mannschaft so auf den Punkt hinzubekommen.“

Vor allem vor der Pause boten die RheinStars den 400 Besuchern ein mitreißendes Spektakel. In der Defense aggressiv, entschlossen und bestimmend, u.a. mit einem Luca Ladjyn in der Startformation, der seine Kontrahenten permanent nervte und erfolgreich bedrängte. Dazu in der Offense endlich die eingeforderte Coolness und der sichere Abschluss. Wobei die RheinStars den Ball in den eigenen Reihen laufen ließen – und der oft den freien Mann per Extrapass zum erfolgreichen Abschluss fand. Der Aufsteiger aus Herford lief der Musik, dem Spiel und den Hausherren von Beginn an hinterher.

Allein die Zahlen nach den ersten 20 Minuten sprachen für sich: 65:34 Punkte, 43 Würfe aus dem Feld plus 14 Freiwürfe standen 28 Herforder Versuchen und 11 Freiwürfen entgegen. Köln hatte 10 Offensivrebounds geholt, Herford unterm eigenen Korb nur einen Defensivrebound mehr. Von außen trafen die RheinStars fast 60 Prozent ihrer Dreierversuche (11 von 19). Antonio Pilipovic (3) und Davi Remagen (2) blieben sogar ohne Fehlversuch.

„Natürlich ist es nach so einer Halbzeit schwer, dann den Fokus weiter hochzuhalten“, sagte Baeck. So wich der Kölner Druck einer gewissen Leichtigkeit, die aber auch ihre Momente besaß. Kai Winkelnkemper erzielte seine ersten ProB-Punkte und zum Schluss machte Duje Dujmovic in seinen abschließenden famosen 95 Einsatzsekunden den Deckel auf die Begegnung: 1 Zweier, 2 Dreier – acht Punkte bei 100 Prozent Trefferquote. Chapeau.

Da geriet das nächste Double-Double von Anthony Bauer mit 16 Punkten und 14 Rebounds fast ein wenig in den Hintergrund. Aber nur fast. „Ich habe am Sonntag Geburtstag, da war das die perfekte Einleitung“, sagte Bauer kurz vor seinem 23. Geburtstag. Den wollte er zusammen mit dem Team und vor allem Kapitän Rupert Hennen, der am Sonntag seinen 25. Geburtstag feiert, während der legendären Hip Hop-Reihe „Bewegungsoffensive“ im Subway begehen. Ebenfalls ein Grund zum Lächeln. Diesmal aber aus Vorfreude.

Spielfilm: 9:3 (5.), 30:14 (10.), 53:28 (15.), 65:34 (20.), 71:40 (25.), 81:57 (30.), 86:68 (35.), 108:80 (40.)

Teamstatistiken: Würfe aus dem Feld – Köln (36 von 82/44%), Herford (30/57, 53%), FW Köln 79% (22/28), Herford (13/17), 18:9 Assists, 40 (20 offensiv): 36 (8) Rebounds, 1:0 Blocks, 7:3 Steals, 7:14 Turnover.

RheinStars:  Davi Remagen (6/2 Dreier), Rupert Hennen (13/1, 7 Assists), Ali Sow (25/2, t Rebounds, 5 Assists, 3 Steals), Antonio Pilipovic (11/3), Andrew Onwuegbuzie (6/2), Luca Ladjyn (5/1), Shore Adenekan, Kai Winkelnkemper (3), Robin Straub (6), Anthony Bauer (16/1, 14 Rebounds), Duje Dujmovic (8/2), Jannis von Seckendorff (9, 4 Rebounds).

Zum kompletten Score geht es hier https://bit.ly/3Ddakxh

Anthony Bauer – Foto: Gero Müller-Laschet