Im zweiten Derby fehlt das entscheidende Etwas

Auch im zweiten Derby der Saison entführten am Samstagabend wieder die Gäste die Punkte. Am Ende eines spannenden, aber lange Zeit auch zähen Spiels unterlagen die RheinStars den Dragons aus Rhöndorf verdient mit 73:79 (30:24). Trotzdem konnten diesmal die Fans beider Lager zuversichtlich den Heimweg antreten. Denn anders als beim 83:59-Hinspielsieg der RheinStars in Rhöndorf hatten vor der Saisonrekordkulisse von 750 Zuschauern in der ASV-Sporthalle beide Teams zumindest phasenweise gezeigt, warum mit ihnen im Verlauf der Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Gruppe Nord weiter zu rechnen sein wird. Für die RheinStars geht es im Kampf um die Playoff-Plätze am kommenden Samstag bei den EN Baskets Schwelm weiter.

Köln hatte danach festhalten müssen, dass allein drei Siege in Serie – oder fünf aus den letzten sechs Spielen – sowie ein gutes Gefühl nicht ausreichen, wenn es in einem Spiel der erweiterten Spitzengruppe um den Sieg geht. Wenn überall ein paar Prozent an Konzentration fehlen, dann summiert sich das zum Unguten in der Endabrechnung – und so war es am Samstagabend. „Das Spiel hat uns ganz klar vor Augen geführt, an was wir arbeiten müssen“, bilanzierte Manager und Trainer Stephan Baeck. „Unser Spiel lebt von der Defense und wenn wir das so spielen wie heute, dann fehlt eben das entscheidende Etwas.“

Wie erwartet waren die Rhöndorfer nach der Packung im Hinspiel mit einer anderen Motivation in die Partie gegangen. Und einem besseren Plan als in Spiel eins. Da aber auch die Kölner in der Grundanlage genau wussten, wie sie ihren Gästen das Leben schwer machen können, entwickelte sich ein zähes Ringen. Daraus resultierten auf beiden Seiten viele Fehlversuche. Und eine Punktausbeute bei 30:24 zur Pause, die eher auf ein Viertelergebnis hindeuteten. Die Drachen waren zudem nur mit sieben – allerdings sehr guten – Akteuren angetreten und naturgemäß wenig an einem zügigen Spielfluss interessiert.

Bis zum Seitenwechsel hatten sich trotzdem einige Merkmale dieser Begegnung herausgeschält. Köln bekam Zaba Bangala nicht in den Griff, der bis zum Seitenwechsel als „Ein-Mann-Offensive“ 15 der 24 Gästepunkte markierte. Und die Hausherren bekamen die sieben Drachen nicht ans Laufen, bewegten den Ball zu wenig und spielten schlampiger als sonst in der Verteidigung. So kassierten sie nach einer 30:19-Führung in den letzten Sekunden von Halbzeit eins noch fünf Punkte zum 30:24. Einmal nicht aufgepasst, einmal nicht gefoult. Und Rhöndorf hatte bis dato aus seinen Dreierversuchen zu wenig mitgenommen. Nur ein Treffer bei 14 Versuchen.  Genau das aber sollte sich ändern.

Halbzeit zwei ist daher schnell erzählt. Die Dragons trafen in den zweiten 20 Minuten zehn ihrer 15 Dreierversuche. Je länger das Spiel dauerte und das Ziel näher rückte, wurden zudem die Schritte der Gäste leichter.  Es spricht aber wiederum sehr positiv für die RheinStars-Einstellung dieser Saison, dass sich die Mannschaft bis zur Schlusssekunde nicht ergab. Weder die Spieler, noch die Trainer. Trotz 57:67 150 Sekunden vor Schluss oder 60:72 knapp 95 Sekunden vor dem Ende. So blieb es spannend und sehr unterhaltsam. Eine würdige Derby-Auseinandersetzung. Und wer weiß, ob da nicht noch die nächste Derby-Chance in den Playoffs folgt. Den Fans würde es sicher gefallen – auch wenn die RheinStars für die laufenden Hauptrunde erstmal den direkten Vergleich auf ihrer Seite behalten.

Viertel: 18:9, 12:15, 13:21 30:34

Spielfilm: 4:3 (5.), 18:9 (10.), 25:17 (15.), 30:24 (20.), 39:32 (25.), 43:45 (30.), 51:58 (35.), 73:79 (40.)

Teamstatistiken: Würfe aus dem Feld – Köln (30 von 72, 42%), Rhöndorf (28/64, 44%), FW Köln 56% (5/9) zu 55% (12/22), 15:17 Assists, 39 (14 offensiv): 44 (14) Rebounds, 4:1 Blocks, 10:7 Steals, 16:18 Turnover.

RheinStars:  Davi Remagen (12/2 Dreier), Rupert Hennen (17/1, 3 Assists, 3 Steals), Ali Sow (20/4, 6 Assists), Steffen Haufs (3 Assists), Andrew Onwuegbuzie, Luca Ladjyn, Shore Adenekan (4 Rebounds, Elijah Schmidt (3, 9 Reb., 2 Blocks), Robin Straub, Anthony Bauer (6/1, 4 Reb.), Duje Dujmovic, Jannis von Seckendorff (15, 5 Reb., 2 Blocks)

Zum komplette Score geht es hier: https://bit.ly/3vXGA4c

Foto: Gero Müller-Laschet