Außenseiter gegen Heidelberger Defensiv-Spezialisten

Als Außenseiter gehen die RheinStars Köln am morgigen Dienstag in die Begegnung mit den MLP Academics Heidelberg (19.30 Uhr/live auf sportdeutschland.tv). Die beiden Universitätsstädte beschließen in der LANXESS arena den neunten Spieltag in der 2. Basketball-Bundesliga und damit auch den Doppelspieltag, der für beide Mannschaften am Freitag unterschiedlich endete. Während die RheinStars nach einem schwachen Start die Partie beim Aufsteiger Team Ehingen Urspring noch drehen konnten, unterlagen die Heidelberger knapp beim Ligafavoriten Mitteldeutscher BC mit 62:70. Allerdings nach einer höchst ansprechenden Leistung.

Trotz der Niederlage steht die Mannschaft des Serbischen Trainers Branislav Ignjatovic mit 6:2-Siegen in der Liga stark da und ist entsprechend selbstbewusst vor der Visite bei den 2:6-Kölnern. Zumal die Academics im Vorjahr beide Partien gegen die RheinStars gewinnen konnten. „Wir müssen erst einmal die Wunden lecken, aber eigentlich haben wir keinen Grund, lange traurig zu sein“, ließ Coach Ignjatovic am Montag in der Rhein-Neckar-Zeitung zuversichtlich verlauten. Er wolle die Rolle des Favoriten, die sich die Spieler der MLP Academics Heidelberg im bisherigen Saisonverlauf durch überzeugende Leistungen hart erarbeiteten, in Köln erneut unter Beweis stellen.

Der gute Saisonstart ist gewiss kein Selbstläufer. Erst erkämpfte sich Heidelberg gegen den Bundesligaabsteiger Crailsheim auswärts 2 Punkte, dann wurden zuhause die Chemnitzer 80:54 abgefertigt. Kurz darauf gab es jedoch eine 46:84-Packung bei den Gladiatoren in Trier. Danach konnte sich der Zweitligist aber wieder fangen und siedelte sich im oberen Tabellendrittel an.

Die Academics aus Heidelberg kommen vor allem über ihre Verteidigung. Die Defense ist mit nur 543 kassierten Punkten aktuell die beste in der ProA. Vor der Saison konnten die Kurpfälzer einige Leistungsträger wie Publikumsliebling Devin White halten und verstärkten sich mit 4 Neuzugängen, darunter auch der Rückkehrer und derzeitige Topscorer Phillipp Heyden (105 Pkt.). Der Center gehört zu den effektivsten Spielern seiner Mannschaft und ist mit durchschnittlich 31:48 Einsatzminuten ein Dauerbrenner auf dem Parkett. Der zweite Motor ist Shooting Guard Hrovje Kovacevic. Durchschnittlich 32:29 Minuten verbucht der mit 30 Jahren älteste im Team. Ein weiterer Stützpfeiler ist der Kapitän Albert Kuppe, der mit 18 versenkten Dreiern (54,4%) zu den gefährlichsten Scharfschützen der Liga zählt.

In Köln blickt man derweil dem Heimspiel mindestens genauso motiviert entgegen. Aus dem Auswärtserfolg in Ehingen nahm das Team von Coach Arne Woltmann neben dem Sieg noch einige positive Dinge mehr mit ins Rheinland. Vor allem die Defense überzeugte, in den ersten drei Vierteln wurden nur 41 Punkte zugelassen, besonders weil der Gegner keine langen Läufe bekam und so nicht zu seinem Rhythmus finden konnte. Bezeichnend dafür ist zudem, dass Ehingen zwischen Minute 13 und 30 nur vier Korberfolge aus dem Spiel heraus verzeichnete. Für die Moral der Kölner spricht, dass sie erstmals in dieser Saison einen 10-Punkte-Rückstand drehten.

Foto: Gero Müller-Laschet