Kraftraubende Aufholjagd der RheinStars unbelohnt
Trotz einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit verpassen die RheinStars am Sonntagabend den möglichen zweiten Auswärtssieg und bleiben weiterhin Schlusslicht in der Südgruppe der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Am Ende unterlagen die Kölner vor knapp 200 Zuschauern bei den Rackelos Gießen 46ers mit 82:90 (37:53), trotz der lautstarken Unterstützung durch den mitgereisten Fanclub Flying Flönz. Am kommenden Samstag geht es für die RheinStars mit dem Heimspiel gegen den amtierenden ProB-Meister scanplus Elchingen in der ASV-Sporthalle weiter. Mit dem Karnevalsspiel. Spielbeginn ist um 18 Uhr.
„Wir haben eine Chance in der Liga zu bleiben, wenn wir so kämpfen und ackern wie in der zweiten Halbzeit oder wie zu Hause gegen Erfurt und Coburg“, sagte Manager Stephan Baeck nach der Partie beim Tabellenvierten, in der die RheinStars nach einem komplett verwachsten ersten Durchgang (37:53) nach dem Seitenwechsel zeigten, dass selbst mit fünf verletzten Stammspielern der Klassenerhalt möglich ist. „Gegen Elchingen brauchen wir den nächsten Sieg.“ Bis zum Ende der Hauptrunde soll der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz von aktuell drei Siegen auf zwei oder besser noch weniger verkürzt werden. Dann verbleiben in den drei Heim- und drei Auswärtspielen gegen die drei anderen Teams der Tabellenplätze 9 bis 12 noch sechs Spiele, um den Klassenerhalt in den Playdowns zu sichern. Die letzten beiden Mannschaften steigen dann ab.
Bis zur Pause hatte die Mannschaft in der Sporthalle Ost so ziemlich alles vermissen lassen, was sie in den Spielen in eigener Halle vor Wochenfrist noch ausgezeichnet hatte. Die RheinStars sahen einer klaren Auswärtsniederlage entgegen. Aber in der Halbzeit wurde der Kader dann offensichtlich vom Trainerstab um Chefcoach Matt Dodson wachgerüttelt. Rechtzeitig und nachhaltig. Köln kämpfte sich nicht fehlerfrei, aber endlich mit Herz über die eigene Verteidigungsarbeit zurück ins Spiel.
Zwar gab es immer wieder Rückschläge, aber im vierten Viertel zogen die RheinStars das Momentum endgültig auf ihrer Seite. Von 61:72 ackert sich der Außenseiter in der Sporthalle Ost Punkt um Punkt heran. 114 Sekunden vor Ende der Begegnung steht es tatsächlich 82:82. Unentschieden. Der Sieg scheint greifbar. Aber es ist eine Willensleistung, die unglaublich Kraft kostet. Gießen nimmt die Auszeit – und dann entscheidet sich die Partie des 18. Spieltags binnen 35 Sekunden gegen Köln. Erst treffen die Hausherren einen glücklichen Dreier, den Tucker Haymond postwendend beantworten will. Doch aus dem Wurfversuch wird ein Rebound für die Gießener, der sich zu einem 1:0-Korbleger und zum 82:87 auswächst. Kölner Timeout. Einwurf RheinStars, Ballverlust und Foul. Freiwürfe Gießen. Einer geht rein. 82:88 – die Partie ist durch. „Wir leben die ganze Saison mit unseren Fehlern. Auch das wird uns nicht umwerfen. Wir stehen wieder auf und greifen weiter an“, sagt Manager Baeck entschieden. Wie sagt Chefcoach Matt Dodson seit Wochen schon: „Wir denken von Spiel zu Spiel.“ Das gilt auch nach Gießen.
Viertelergebnisse: 20:22, 17:31, 24:19, 21:18.
Spielfilm: 7:13 (5.), 20:22 (10.), 31:35 (15.), 37:53 (20.), 50:63 (25.), 61:72 (30.), 73:76 (35.), 82:90 (40.),
Teamstats: Köln 57% zu Gießen 53% (2er), 34%/27% (3er), 71%/65% (Freiwürfe), 20:18 Assists, 35:49 Rebounds, 7:10 Steals, 16:13 Turnover, 3:2 Geblockte Schüsse, Fouls 15:21
RheinStars: Vladimir Nemcok (12 Punkte/8 Assists), Tucker Haymond (31 Punkte/5 Dreier/7 Rebounds), Thomas Michel (8/2 Dreier), Bene van Laack (11/1 Dreier/6 Rebounds), Malte Herwig (4 Punkte), Filip Kukic (13/ 1 Dreier), Max Dohmen (3/1 Dreier/6 Rebounds/2 Blöcke), Jan Zimmermann, Thomas Müller-Laschet, Christ Theodor (4 Assists/5 Rebounds), ohne Spielzeit: Sebastian Pritz
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Filip Kukic gegen Erfurt- Foto: Frank Fankhauser