RheinStars melden sich zurück im Kampf um Klassenerhalt
Eine faszinierende Choreografie der Fans, pulsierende Stimmung in der ASV-Sporthalle, guter Sport und ein ungemein wichtiger Sieg. Mit einem dicken Ausrufezeichen haben sich die RheinStars im Kampf um den Klassenerhalt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB zurückgemeldet. Vor 800 Zuschauern feierten die Kölner zum Auftakt der Playdowns in der Gruppe Süd einen verdienten 77:68-Erfolg über die Dragons Rhöndorf und verließen erstmals nach 120 Tagen den letzten Tabellenplatz. „Ich glaube für solche Abende machen wir das alle. Hier steckt so viel Herzblut drin, bei den Fans, bei den Spielern, den Trainern, den Helfern und der Organisation, da tut so ein schöner, rundum gelungener Abend ganz besonders gut“, freute sich Manager Stephan Baeck über den Startsieg in die sechs Spieltage dauernde Abstiegsrunde in der Süd-Gruppe.
Aber nicht nur das. Durch den gleichzeitigen Sieg des BBC Coburg bei s.Oliver Würzburg haben die RheinStars erstmals seit Monaten ihr sportliches Schicksal wieder selbst in der Hand und können aus eigener Kraft die nur noch zwei fehlenden Siege auf den von Würzburg besetzen ersten Nichtabstiegsplatz erreichen. Nächster Gegner ist am Sonntag, 17. März der BBC Coburg in der ASV-Sporthalle (18 Uhr). Zuvor spielen zudem die JBBL- und NBBL-Teams an gleicher Stelle.
Vor dem Tipoff sorgten die Flying Flönz mit einer wunderbaren Choreografie für den emotionalen Einstieg in den Abend. Die Stadtfarben Kölns, das Wappen, der Hinweis auf die römische Herkunft „CCAA“ und ein überdimensionales Banner mit „Dausendmol dut jesproche – ävver immer noch do“ gaben die Anhänger der Mannschaft die Marschrichtung mit auf den Weg: Hier gibt keiner auf. Nicht in dieser Stadt. „Das gibt einem so einen Push, da muss du dich eigentlich nicht mal mehr warmmachen. Super“, freute sich Kapitän Thomas Michel über die Aktion der Fans. Dazu gab es überwiegend gute Nachrichten aus dem Lazarett: Zwar musst Malte Herwig mit einem Hexenschuss passen, dafür aber kehrten Tim van der Velde, Jonas Gottschalk und Christ Theodor zurück in den Kader.
So nahmen die Kölner gestärkt den Kampf gegen die Drachen im rheinischen Derby auf, der sich zu einem intensiven, aber fairen Ringen entwickelte. Die RheinStars zeigten sich dabei als Team mit einer gesunden Spiel- und Arbeitsverteilung, während die Hauptlast der Gäste eigentlich alleine auf den Schultern der herausragenden Kwan Waller (31 Punkte) und Zygimantas Riauka (27 Punkte/23 Rebounds) lag. So teilten sich bei Köln mit Jan Zimmermann, Max Dohmen und Jonas Gottschalk allein drei Mann den Riauka-Job. Vor allem Zimmermann lieferte sich mit dem bärenstarken Riauka beeindruckende Duelle, die der aus der Oberliga zum Team gestoßene erfahrene Center in Halbzeit zwei mehr und mehr für sich entscheiden konnte. Und hatten in ihm auch ihren besten Mann in ihrer Plusminus-Statistik. Die RheinStars hatten schlichtweg mehr Puste – und holten sich am Ende mit 57:45 als Kollektiv auch die Rebounds.
Riauka (l.) im Duell mit Zimmermann.
„Die Rebounds waren ein wichtiger Faktor für uns heute“, freute sich Cheftrainer Matt Dodson „und das wir als Mannschaft uns das heute gemeinsam erarbeitet haben.“ Nach einem 35:39 zur Pause kämpften sich die RheinStars Ende des dritten Viertels an ihrem Kontrahenten vorbei, schlossen den Durchgang mit einem 7:0-Lauf zum 59:49 ab. Bis auf 73:58 bauten die Hausherren ihren Vorsprung (36. Minute) aus, wobei ihnen auf dem Weg dahin auch spektakuläre Dinge gelangen: Nach einer Auszeit von Matt Dodson verwandelten die RheinStars einen 3er zum 68:54 (34.) mit nur einer Sekunde Spielzeit auf der Uhr. Play und Laufwege angesagt vom Headcoach, Einwurf Tim van der Velde, Exekution Thomas Michel. Nicht der endgültige K.o., aber gefühlt geht Rhöndorf erstmals richtig auf die Bretter. Und auch wenn sich die angezählten Gäste noch einmal aufrappeln und auf 73:66 (38.) verkürzen können, gerät der Sieg der RheinStars nicht mehr ernsthaft in Gefahr. So endet der Abend mit viel Jubel, einer Sieges-Humba und großer Vorfreude auf die nächste Aufgabe in den Playdowns mit dem Heimspiel gegen Coburg.
Viertelergebnisse: 16:17, 19:22, 24:10, 18:19
Spielfilm: 9:3 (5.), 16:17 (10.), 27:28 (15.), 35:39 (20.), 49:48 (25.), 59:49 (30.), 70:56 (35.), 77:68 (40.)
Teamstats: Köln 47% zu Rhöndorf 38% (2er), 30%/14% (3er), 59%/61% (Freiwürfe), 19:15 Assists, 57:45 Rebounds, 2:12 Steals, 16:5 Turnover.
RheinStars: Vladimir Nemcok (7 Punkte/1 Dreier, 10 Assists), Tucker Haymond (28/3 Dreier, 12 Rebounds), Thomas Michel (13/3 Dreier, 5 Rebounds), Bene van Laack (10/1, 9 Rebounds), Jan Zimmermann (9 Punkte, 8 Rebounds), Tim van der Velde (3), Thomas Fankhauser (3 Punkte/5 Rebounds), Thomas Müller-Laschet, Max Dohmen (4), Jonas Gottschalk, Christ Theodor. ohne Spielzeit: Julius Wesemann
Alle Statistiken gibt es hier
Fotos: Gero Müller-Laschet