Kukic führt RheinStars fast zum Sieg – Kolo verletzt
Auch im vierten Anlauf hat es nicht sollen sein. Die RheinStars Köln unterlagen den wiha Panthers Schwenningen am Samstagabend mit 65:72 (25:31). Vor 650 Zuschauern gab es am vierten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB in der Südgruppe die vierte Niederlage. Schon am kommenden Freitag (19.30 Uhr) geht es zum ersten Saisonderby zu den Bayer Giants Leverkusen.
Zusätzliches Pech für die RheinStars in der Niederlage: Center Yasin Kolo, der sein drittes Double-Double (10 Punkte, 10 Rebounds) im vierten Saisonspiel markierte, verletzte sich eine Minute vor Schluss schwer am Knie. „Eine genaue Diagnose können wir jetzt noch nicht verkünden“, sagte Kölns Cheftrainer Matt Dodson. Die Untersuchungen in den kommenden Tagen im Krankenhaus werden Aufschluss bringen. Es droht zumindest der dritte längere Ausfall eines Leistungsträgers nach Tim van der Velde und Leon Baeck.
Matt Dodson weiter: „Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Mannschaften. Wir haben am Ende gut gekämpft und uns gefunden. Bis auf fünf Punkte waren wir dran, aber dann hat es doch leider nicht gereicht. Das ist sehr schade für uns und auch für die Fans. Aber wir haben unsere Chancen und wir entwickeln uns.“ Schwenningens Coach Alen Velcic schnaufte nach der Partie ebenfalls erst einmal tief durch: „Das Spiel hat total viel Kraft gekostet. Wir haben für unsere harte Defense und unsere kleine Rotation im Schlussviertel kräftemäßig bezahlt. Meine Jungs haben es versäumt, Ende des dritten Viertels den Deckel draufzumachen. Aber am Ende hat sich doch unsere Erfahrung durchgesetzt.“
Bis weit in die zweite Halbzeit schienen die Panthers einem kontrollierten Sieg entgegenzusteuern. Köln kämpfte oft mit sich selbst in Angriff und Verteidigung, haderte mit Wurfpech, während die Gäste über den erfahrenen Pointguard Kosta Karamatskos die Begegnung weitestgehend im Griff hatten. Bis auf 30:48 (28. Minute) summierte sich der Rückstand der RheinStars als Schwenningens Bill Borekambi zwei Freiwürfe verwarf. Ein lässlicher Fehler. Denn als alles schon verloren schien, waren die Kölner plötzlich da, rannten, kämpften, hechteten nach jedem Ball und wühlten sich mit Unterstützung des Publikums wieder an den Gegner heran. Warfen 29 Punkte in den letzten zehn Minuten, fast so viel (36) wie in den ersten 30.
Vor allem Filip Kukic wurde immer stärker. Der 20 Jahre alte Pointguard erarbeitete sich den höchsten Effektivitätswert (17) und war mit 7 in der Plusminus-Statistik neben Bene van Laack (11) auch statistisch der auffälligste Spieler. Und er schien auch seine Mitspieler zu inspirieren. Nach einem 8:0-Lauf stand es nur noch 58:63, die Wende im Spiel schien möglich in der 36. Minute. Die Halle bebte. Kurzzeitig. Nur dann trafen die gepushten Hausherren doch wieder die ein oder andere „zweitbeste“ Entscheidung im Angriff. Das Momentum entschwand wieder aus dem Kölner Spiel. Die Panthers – im Schnitt sechs Jahre älter als ihre Kontrahenten – brachten ihren vierten Sieg in Serie knapp, aber auch routiniert ins Ziel.
Viertelergebnisse: 13:15, 12:16, 11:20, 29:21
Spielfilm: 4:7 (5.), 13:15 (10.), 19:27 (15.), 25:31 (20.), 30:42 (25.), 42:47, (30.), 53:63 (35.), 65:72 (40.)
Teamstats: Köln 39% zu 52% (2er), 26%/15% (3er), 64%/59% (Freiwürfe), 19:14 Assists, 42:40 Rebounds, 4:9 Steals, 14:12 Turnover.
RheinStars: Tucker Haymond (19 Punkte/1 Dreier/6 Rebounds/5 Assists), Silvio Mendes Mateus (3/1), Malte Herweg (2), Filip Kukic (14/2/5 Assists, Jonas Gottschalk (2), Thomas Müller-Laschet, Yasin Kolo (10/10 Rebounds), Thomas Michel (8/2), Bene van Laack (7/1/7 Rebounds). Ohne Spielzeit: Sebastian Pritz, Thomas Fankhauser, Julius Wesemann.
Filip Kukic in Würzburg – Foto: Frank Fankhauser