Derby mit Pokalcharakter – Die BayerGiants kommen

Köln gegen Leverkusen ist im Basketball immer ein besonderes Spiel. Es elektrisiert Fans, Vereine und Spieler gleichermaßen. Es ist DAS Derby seit den 70er Jahren im Rheinland. Einerlei, ob es wie früher meist um höchste nationale Titelehren ging. Oder eben um das anstehende Spiel zwischen den RheinStars und den Bayer Giants in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProB am kommenden Samstag (18 Uhr) zum 13. Spieltag. Wobei das Derby zumindest zwei verlässlich wiederkehrende Begleiter aufweist. Die ASV-Sporthalle als Spielort und Stephan Baeck, der als Manager und Spieler sowohl bei beiden Teams als auch in allen Ligen mitmischte. Bundesliga, ProA oder ProB.

„Es ist das Derby. Alle brennen drauf. Alle in unserem Umfeld, die Fans, der Verein und unsere Spieler werden alles dafür geben, die Punkte in Köln zu halten“, verspricht RheinStars-Manager Baeck den Gästen aus Leverkusen die bestmögliche Gegenwehr. Und die BayerGiants kommen als turmhoher Favorit an die Spielstätte, die am Samstag wieder einmal pickepacke voll sein könnte. Darauf lässt der Vorverkauf schließen. Trotz der klaren Ausgangslage. Hier Tabellenführer BayerGiants mit seiner tief und ausgeglichenen besetzten Mannschaft. Dort die RheinStars als derzeit Letzter der Südgruppe, der am vergangenen Samstag mit dem zweiten Saisonsieg immerhin Mut schöpfen konnte im Kampf um den Klassenerhalt.

Gerade die im Basketball so oft zu Rate gezogenen Statistiken unterstreichen das Bild:  Die Leverkusener liegen in nahezu allen Belangen vorn. Mehr Würfe auf den Korb, bessere Wurfquote, mehr Punkte insgesamt. Mehr Rebounds, mehr Assists, mehr Steals, weniger Ballverluste. Das Hinspiel wurde mit 72:44 gewonnen. Köln startete dort zwar verheißungsvoll trotz der Ausfälle von Yasin Kolo, Tim van der Velde und Leon Baeck. Doch nach dem frühen foulbedingten Aus von Tucker Haymond verloren die RheinStars erst ihre Linie und dann den Kontakt zum Gegner. Im ersten Versuch jedenfalls war die Aufgabe für die unerfahrenen RheinStars zuviel des Guten an diesem schwarzen Freitagabend. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, wenn da nicht ein ganz entscheidender Fakt wäre: Erst einmal muss jedes Spiel gespielt werden.

Cheftrainer Matt Dodson vergleicht die Ausgangslage mit der Partie gegen Bayern München beim ersten Heimsieg. „Auch da war das alles sehr klar. Vielleicht wie vor einem Pokalspiel.“ Das heißt aber nicht, dass er seine Mannschaft gegen die Truppe um Topscorer Nick Hornsby und Ex-RheinStars-Center Dennis Heinzmann gänzlich chancenlos sieht. „Es ist unsere Halle. Die Mannschaft entwickelt sich. Und je länger wir im Spiel bleiben, desto höher werden unsere Chancen sein. Wir dürfen nur nicht die gleichen Fehler wie im Hinspiel machen.“ Welche? Das will er nicht verraten. Eines aber scheint sicher: Können sich die RheinStars unter den Körben ähnlich positiv behaupten wie am vergangenen Samstag gegen Würzburg und treffen sie besser als in Leverkusen (2 von 30 Dreiern), könnte es ein spannendes Derby werden. Baeck: „Eigentlich können wir befreit aufspielen und nur gewinnen.“ Respekt zumindest – und vielleicht ja sogar Punkte.

Sorgen die jungen RheinStars für die nächste Überraschung? Foto: siehe Trikot.