RheinStars knapp eine Halbzeit lang auf Augenhöhe
Am Ende konnten es die RheinStars betrachten wie sie wollten, die Zahlen sprachen eine klare Sprache. 68:97 (39:53) unterlagen die Kölner dem turmhohen Favoriten BayerGiants Leverkusen am Samstagabend vor dem Saisonrekordbesuch von 960 Zuschauern in der ASV-Sporthalle. Eine starke Kulisse für die Auseinandersetzung des Schlusslichts mit dem Tabellenführer der Gruppe Süd in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Angemessen für ein Derby, das zumindest in der ersten Halbzeit sehr lange ein gutes und ausgeglichenes war am Samstagabend. „Für uns sind Spiele wie am kommenden Samstag bei den Dragons Rhöndorf mit Blick auf die Tabelle sicherlich von wesentlich entscheidender Bedeutung“, sagte Manager Stephan Baeck, „aber ein Derby ist ein Derby. Das willst du gewinnen. Für uns ist es aber sehr wichtig, dass wir die positiven Dinge aus der Partie mitnehmen.“
Knapp 17 Minuten lang hatten die Hausherren den BayerGiants unter den Augen vom Fußball-Ikone und Gesellschafter Lukas Podolski mit Verve Paroli geboten. Befanden sich auf Augenhöhe. Und sie hatten bei 35:35 sogar die Chance, nahe der Pause in Führung zu gehen durch Thomas Michel. „Bis dahin haben wir mit viel Mut gespielt. So wie wir uns es wohl alle wünschen“, führte Baeck aus. Die Zuschauer beider Lager hatten ihre Momente und Spaß, die Akteure boten gute Unterhaltung. Doch in den knapp 180 Sekunden bis zur Halbzeit entwickelte sich das Spiel dann doch so wie das 44:72 aus Kölner Sicht in der Hinrunde. Die BayerGiants punkteten weiter konstant. Während die Kölner versuchten, möglichst schnell nachzulegen. Letztlich ohne Erfolg.
Zudem taten die Leverkusener ihren Gastgebern nicht den Gefallen, sie nach dem klaren Erfolg im ersten Aufeinandertreffen auf die leichte Schulter zu nehmen. Die BayerGiants und ihr Trainer Hansi Gnad arbeiteten die Partie seriös ab, wobei Aufbau Nino Celebic und Center Dennis Heinzmann die Szenerie dominierten. Der ehemalige RheinStars-Center spielte sich in seinen knapp 23 Spielminuten zu 20 Punkten, 12 Rebounds und vier geblockten Schüssen. Und da auch Marian Schick als Backup gut funktionierte, hatten die Leverkusener unter den Körben klar die Oberhand gegen Yasin Kolo und Malte Herwig. Wobei das Kölner Trainerteam um Chefcoach Matt Dodson auf den Einsatz des angeschlagenen Jonas Gottschalk verzichtete. 35:47 Rebounds aus Sicht der RheinStars. 24 Punkte aus der Zone gegenüber 44 der Leverkusener, 6 zu 15 Punkte aus sogenannten zweiten Chancen.
Die vorentscheidende Spielphase dauerte im Nachhinein knapp sechs Minuten, in denen aus einem 35:35 (17.) ein 42:63 (23.) wurde. Die RheinStars bemühten sich zwar, irgendwie zu verkürzen. Aber die souveränen BayerGiants ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Bis auf 33 Zähler (62:95/36.) wuchs der Rückstand, bevor die Gäste den „Fuß vom Gas nahmen“ und in erster Linie die Nachwuchskräfte brachten. Prompt waren auch die Kölner wieder da. Unter anderem mit dem 17 Jahre alten Thomas Fankhauser, der nach seinem Nasenbeinbruch mit einer Spezialmaske aus dem Sanitätshaus Malzkorn sein Comeback geben konnte. Baeck: „Wir haben das in der Anfangsphase sehr gut gemacht. Darauf lässt sich aufbauen – und das sollten wir mitnehmen für das Derby in Rhöndorf.“
Viertelergebnisse: 18:24, 21:29, 14:22, 15:22
Spielfilm: 14:18 (5.), 21:29 (10.), 31:35 (15.), 39:53(20.), 48:67 (25.), 53:75 (30.), 60:88 (35.), 68:97 (40.)
Teamstats: Köln 31% zu Leverkusen 55% (2er), 24%/46% (3er), 73/63% (Freiwürfe), 12:22 Assists, 39:47 Rebounds, 10:7 Steals, 16:17 Turnover
RheinStars: Filip Kukic (11 Punkte), Tim van der Velde (4 Assists), Tucker Haymond (23/3 Dreier/7 Rebounds), Thomas Michel (7/1 Dreier), Yasin Kolo (21/3 Dreier/9 Rebounds), Malte Herwig, Thomas Müller-Laschet (2), Christ Theodor, Thomas Fankhauser (4), Bene van Laack. Ohne Spielzeit: Jonas Gottschalk.
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Voller Einsatz unterm Korb: Yasin Kolo (r.) und Dennis Heinzmann. Foto: Frank Fankhauser.