“Alle hängen sich rein, persönliche Statistiken sind egal”

Am erste Dezember-Wochenende geht die Reise für die RheinStars durch die Nordgruppe der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB weiter. Nächste Station ist Lok Bernau bei Berlin. Es wird mit 610 Kilometern Anfahrt  die längste Auswärtstour der laufenden Hauptrunde. Die gute Nachricht für alle Fans, auch das Spiel beim Kooperationspartner des Deutschen Meisters ALBA Berlin wird am Samstag (19 Uhr) per Livestream auf dem Youtube-Kanal des Vereins übertragen.

Selbst wenn Profis lieber kürzere Anfahrten zu ihren Spielen bevorzugen, freut sich Bene van Laack auch auf das nächste Spiel. „Ich hatte noch nie so viel Spaß am Sport wie diese und letzte Saison – und das liegt hauptsächlich am Team“, schwärmt der 23 Jahre alte Sportstudent. „Im ernst, die Truppe ist toll. Selbst die Trainingseinheiten machen Bock. Auch was die Coaches mit uns hinbekommen, selbst nach der Quarantäne, das ist unglaublich. Wir haben unsere neuen Spieler längst integriert und die bringen nochmal was mit. Alle hängen sich rein, persönliche Statistiken sind egal. Der freie Mann wird gesucht und der extra Pass nochmal gespielt. Und wenn einer am Boden liegt, kommen gleich zwei, um ihm wieder hoch zu helfen.“

„Klar gewinnen wir gerade viel und staunen selbst, wie wir uns in einer Liga behaupten, die wir gerade erst kennenlernen. Aber das hat viel mit unserem Zusammenhalt zu tun“, sagt der Power Forward, der vor allem in puncto Einsatzfreude und beim Rebounding vorangeht im Team. „Auch wenn ich hoffe, dass wir die Saison weiterspielen können, es ist total schade, dass die Zuschauer nicht dabei sein können. Das Team macht gerade als Team Spaß. Es ist einfach anders, wenn dann alle Fans mitgehen können, wenn wir zusammen feiern.“

Über den kommenden Gegner Lok Bernau

Seit Ende der 50er Jahre wird in Bernau Basketball gespielt. Vater des Sports war Erich Wünsch, der als Leichtathletiktrainer der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Empor Basketball als zusätzliches Angebot in der heute 40.000 Einwohner zählenden Stadt 40 Kilometer nordöstlich von Berlin etablierte. Die Sportarten waren in den frühen Jahren der DDR sogenannten Trägerbetrieben zugeordnet, die als BSG oder SG ihre Sportarten in Sektionen unterteilten. So kamen die Basketballer Mitte der 60er Jahre zur BSG Lokomotive Bernau, aus der sich der heutige Verein SSV Lok Bernau entwickelte.

Bernau ist seit Jahren Nachwuchs- und Kooperationspartner von ALBA Berlin. Dementsprechend werden die RheinStars am Samstag auf ein sehr junges und talentiertes Team treffen mit zahlreichen Doppellizenzspielern. Möglicherweise aber auf ein nicht ganz so junges wie am vergangenen Sonntag beim 74:85 bei SC Rist Wedel, als Headcoach Rene Schilling nur drei Spieler im Kader begrüßen konnte die älter als 18 Jahre alt waren.

Bei den Youngstern fällt natürlich der Name von Elias Rödl auf, der 18 Jahre alte Sohn von Bundestrainer Henrik Rödl. Die Hauptlast tragen allerdings andere. Ältere Spieler wie der 36 Jahre alte Teamkapitän Dan Oppland (vorher Heidelberg), Konstantin Kovalev mit seinen 25 Jahren oder die jungen Pointguards Abdullah Kameric und Malte Delow. Letzterer wurde mit ALBA gerade Deutscher Meister, hatte sowohl seine Einsatzzeiten in der Finalrunde als auch jetzt in der easycredit Bundesliga. Und zumindest Zuhause sind die Bernauer eine Bank, bislang wurden alle drei Heimspiele gegen die WWU Baskets Münster, die Itzehoe Eagles und den ETV Hamburg gewonnen. Kein Wunder, so scheint es, spielen sie ja in der Halle, die nach ihrem Gründervater Erich Wünsch benannt wurde.

Zum Livestream https://www.youtube.com/c/LokBernau58/featured

Foto: Gero Müller-Laschet