RheinStars wollen gegen SBB Baskets ihre Chance suchen

Erstmals überhaupt treffen die RheinStars am kommenden Samstag (18 Uhr) in der ASV-Sporthalle auf die SBB Baskets Wolmirstedt. Eine ungewöhnlich gut besetzte Mannschaft aus der Magdeburger Börde – und damit aus einer Region Deutschlands, die sich gerade erst aufmacht, ein fester Bestandteil der Basketball-Karte zu werden. „Sie haben eine Menge sehr guter und sehr erfahrener ProB-Spieler in ihrem Team“, sagt Headcoach Simon Cote über den Aufsteiger in 2. BARMER Basketball Bundesliga ProB – und zählt dann ohne groß nachdenken zu müssen eine Handvoll Akteure auf, die wahrscheinlich in jeder Mannschaft willkommen wären. Nicht allein in denen der Gruppe Nord.

Die SBB Baskets reisen mit 5:2-Siegen im Gepäck an den Rhein, haben am vergangenen Wochenende den Tabellenletzten ETV Hamburg in dessen Halle mit 115:79 besiegt. Und an der Elbe fehlten mit Bill Borekampi (Rückenbeschwerden) und Roberts Dembskis (gesperrt für ein Spiel) nicht nur zwei Leistungsträger, sondern damit auch beide Center. Allein gegen Topfavorit WWU Baskets Münster und die Iserlohn Kangaaros gab es bisher Niederlagen.

Simon Cote: „Ungeachtet unseres Gegners geht es uns aber vor allem weiterhin darum, unsere Leistung zu verbessern.“ Beim wichtigen 74:68 über die EN Baskets Schwelm am vergangenen Samstag notierten die Coaches vor allem Steigerungen in der Teamdefense. In der Post-Verteidigung, beim 1:1, beim Pick and roll. „Und wir haben den Ball  besser bewegt als in den Spielen vorher“, stellte auch Manager Stephan Baeck fest.  Cote ergänzt: „Wenn wir den Ball nicht nur besser bewegen, sondern dann auch unsere freien Schüsse treffen, haben wir auch gegen Wolmirstedt eine Chance.“

Basketball in der Magdeburger Börde

Zwar tauchten die Basketballer aus Wolmirstedt schon einmal Ende der 90er Jahre in der 2. Basketball Bundesliga auf, doch die aktuelle Geschichte beginnt eigentlich erst vor knapp sechs Jahren. Seit der Saison 2015/2016 spielt die Herrenmannschaft der Baskets mit den Initialen der in Wolmirstedt ansässigen Segment Behälter Bau GmbH (SBB) im Namen. Inzwischen ist den Sachsen-Anhaltinern der Weg aus der 2. Regionalliga bis in die ProB gelungen.

Betreiber der ProB-Mannschaft ist das im Februar 2019 als gemeinnützige GmbH gegründete SBB Leistungszentrum für Sport, Marketing und Bildung und firmiert mit der heutigen Betreibergesellschaft unter der gleichen Adresse wie der Hauptgeldgeber. Das Unternehmen fördert als gemeinnützige Institution den Spitzen- und Breitensport im Bereich der sogenannten Randsportarten im knapp 40.000 Einwohner zählenden Wolmirstedt, im Landkreis Börde und über die Region Magdeburg hinaus. Neben den Basketballern zählen so auch Radsportler, Fechter, Motorsportler oder der Olympiateilnehmer von Tokio im Diskuswerfen, David Wrobel.

Nach dem pandemiebedingten Abbruch der Saison schrieb die 2. Bundesliga eine ProB-Aufstiegsmöglichkeit für Regionalligisten aus, für die sich Wolmirstedt ebenso wie die WSG Königs Wusterhausen bewarben. So wurden zwei Entscheidungsspiele angesetzt. Für die Aufstiegsspiele verstärkte sich Wolmirstedt u.a. mit dem ehemaligen Nationalspieler Konstantin Konga (geb. Klein) und gewann beide Duelle mit Königs Wusterhausen, wodurch der Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB gelang.Kameras des MDR begleiteten die SBB Baskets Wolmirstedt während der Saison 2020/21, der Sender strahlte eine mehrteilige Dokumentation über die Mannschaft aus.

Zum aktuellen Kader

Die mit 26,5 Jahren im Alterschnitt älteste und erfahrenste Mannschaft der Liga, gehört dabei auch wenig überraschend zu den Teams mit den wenigsten Ballverlusten. Beste Punktesammler im Team des ehemaligen Chemnitzer Assistant Coache Eiko Potthast sind Forward Bill Borekambi (18,8 Punkte pro Spiel) und Pointguard Martin Bogdanov (18,3). Borekambis und Bogdanovs Karrieren mit vielen Stationen in der ProB, ProA und teilweise vorhandenen Erstliga-Erfahrungen stehen dabei stellvertretend für viele gestandene Akteure im Kader von Wolmirstedt.

Zum Kader der SBB Baskets geht es hier

Kollektive Erleichterung nach Sieg über Schwelm Foto: Gero Müller-Laschet