Köln gewinnt mitreißende Partie

Ein erster Schritt in Richtung Finale gelang den RheinStars am Samstagabend in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. In einem mitreißenden Spiel vor ausverkauftem Haus mit 1.000 Zuschauern besiegten die Kölner die Orange Academy im ersten Halbfinale 105:85 (41:45) und könnten nun am kommenden Freitag (19 Uhr) in Ulm bereits das Ticket für die Endspiele buchen. Allerdings sind beide Kontrahenten zum passenden Zeitpunkt auf der Höhe ihres Schaffens angekommen – so das ein Ausgang schwer vorhersagbar ist. Sollte ein drittes Spiel in der Serie „Best of three“ nötig werden, dann steigt das wiederum in der ASV-Sporthalle. Pfingstsonntag, 17 Uhr.

Platz eins „Nord“ gegen Platz zwei „Süd“ versprach schon vor der Begegnung einen hohen Unterhaltungsfaktor – und das Spiel zwischen den RheinStars und dem Farmteam des Deutschen Meisters Ratiopharm Ulm hielt allen Erwartungen stand. Schweißgebadet und glücklich jubelten am Ende die Kölner Fans wie Spieler, doch auch die Ulmer hatten so ihren Spaß. Schließlich besteht zwischen den Fanlagern beider Teams eine langjährige Freundschaft. Und während sich die Anhänger am Abend gemeinsam in Richtung Brauhaus aufmachten, ging es vor Ort in die Analyse der Partie. „Es war sicher kein 20 Punkte, sondern ein sehr enges Spiel“, sagte Manager und Headcoach Stephan Baeck über das atemlose Spektakel.

Bis zur 36. Minute zogen die Kölner und Ulmer Kopf an Kopf durch die Partie, bevor die RheinStars den Sieg auf ihre Seite ziehen konnten. „Es war klar, dass der längere Atem heute entscheiden würde“, sagte Baeck. Vorgewarnt durch die Blitzstarts der jungen Ulmer um ihren Toptalente Max Langenfeld (20) und Noa Essengue (17) in den Serien zuvor, waren die Hausherren von Beginn wach. Zwar konnten die Gäste eine kleine Führung (41:45) zur Pause behaupten, doch Köln war im Fahrwasser. „Auch wenn die erste Halbzeit schon sehr gut von allen Spielern war, haben wir nach der Pause endgültig den Respekt ablegen können. Ein dickes Kompliment an mein Team, wie es sich zusammen den ersten Sieg geholt hat. Wir spielen gegen einen jungen und sehr talentierten Gegner, von dem wir einige Akteure vielleicht auch in der NBA irgendwann sehen werden. Deshalb mussten wir unsere beste Leistung bringen, um bestehen zu können – und das ist uns gelungen.“

Die üblichen Verdächtigen fanden sich dabei wie gewohnt in ihren Aufgaben zurecht: Rupi Hennen als Lenker und Kopf, Bryan Battle als Defense-Motor und Energizer, Grantas Vasiliauskas als Faktor unter beiden Körben, Björn Rohwer ab Halbzeit zwei. Köln spielte 28 zu 15 Assists, verursachte 24 (zu 10) Ballverluste beim Gegner und „klaute“ 18 (zu 4) mal den Ball. Mit dem 22 Jahre alten Robin Danes gab es aber einen, der aus der Rolle fiel. Im positiven Sinne.  Seinen sieben Punkte in der Serie brachten die RheinStars in den ersten 70 Sekunden nach der Halbzeit in Führung (48:45/22.) und schalteten den im Basketball stets ersehnten „Biestmodus“ im kompletten Team an. Es war sein Moment, der die eh schon guten Kölner in Defense und Offense eine Stufe höher hob. Der Rest war mitreißend.

Schließlich gelang den Hausherren der Erfolg, weil sie anders als ihre Kontrahenten eben doch einen Hauch mehr Erfahrung in solch ein Spiel  einbringen konnten. Was aber für Partie zwei in Ulm erstmal wenig bedeuten muss. Beide Teams haben bislang ihre Heimspiele in den Playoffs gewonnen. „Sie werden noch ein bisschen besser auf uns vorbereitet sein und entsprechend spielen“, kommentierte Center Rohwer, der selbst einige Jahre seiner Karriere im Trikot der Orange Academy verbrachte. „Wir aber auch.“

Viertel: 20:22, 21:23, 34:25, 30:15

Spielfilm: 14:12 (5.), 20:22 (10.), 34:31 (15.), 41:45 (20.), 58:53 (25.), 75:70 (30.), 86:79 (35.), 105:85 (40.)

Teamstatistiken Würfe aus dem Feld – Köln 39 von 82/48%, Ulm (28/62, 45%), FW Köln 74% (17/23) zu 76% (16/21), 28:15 Assists, 40 (15 offensiv): 41 (11) Rebounds, 18:4 Steals, 2:3 Blocks, 10:24 Turnover.

Boxscore: https://bit.ly/3JRaf5Z

RheinStars:  Andrej Mangold (4 Rebounds), Kenan Reinhart, Rupert Hennen (20 Punkte/2 Dreier, 13 Assists, 7 Steals), Steffen Haufs (3, 4 Ass, 5 Reb), Felix Greif, Bryan Battle (24/2, 6 Steals), Björn Rohwer (19/1, 4 Rebounds), Grantas Vasiliauskas (15, 5 Ass, 9 Reb.), Robin Straub (5/1), Robin Danes (14/2), Tim Lang (5/1,3 Ass, 3 Steals).

Foto: Gero Müller-Laschet