Erfolgreicher „Grand ohne vier“

Mit einem am Ende souveränen Heimsieg sind die RheinStars in die Saison gestartet. In der Neuauflage des jüngsten ProB-Halbfinals setzten sich die Kölner in der Südgruppe der BARMER 2. Basketball Bundesliga gegen die Orange Academy aus Ulm mit 91:76 (40:40) durch. Es war nach einer zähen Anfangsphase ein verdienter Sieg, der nach der Pause mehr und mehr Highlights auf der Kölner Seite verzeichnete und gut 650 Zuschauer in der ASV-Sporthalle positiv gestimmt in den Samstagabend entließ. Auf dem Weg zum Derby am kommenden Wochenende bei den Dragons Rhöndorf.

„Es war ein typischer Saisonstart. Du weißt noch nicht, wo du stehst, wo du dich einordnen sollst“, sagte Manager und Headcoach Stephan. Baeck. „Natürlich ist alles noch ein bisschen ruckelig, nicht eingespielt, es fehlen noch Spielzüge und das Selbstverständnis. Aber wir haben Herz und einen guten Geist in der Mannschaft, das können wir nach dem heutigen Spiel mitnehmen für uns.“ Beeindruckend war dabei, dass die Kölner im Spiel auf zwei ihrer drei internationalen Spieler (Malik Riddle und Dre Bernard fehlte noch die Arbeitsgenehmigung) sowie auf die Rekonvaleszenten Jannis von Seckendorff und Mark Kotieno verzichten mussten. Allesamt eingeplante Stammkräfte. Quasi wie im Skat ein „Grand ohne vier“ mit schwierigen Gewinnaussichten. Dazu fehlten mit Noah Wittmann und Fynn Rieck zwei weitere Talente.

Hennen: „Wir haben einen starken Charakter gezeigt“

„Es war eine schwierige Situation für uns. Wir sind in einer engen Besetzung gewesen. Ich glaube aber, dass es einen starken Charakter zeigt, wenn dann gerade die jungen Spieler wie Lars, Konsti, Davi und auch Jan in so einem Moment da sind und wirklich performen“, lobte Kapitän und Topscorer Rupi Hennen. „Als Mannschaft ist es sehr wichtig, so ein Spiel zu haben und dann auch abzuliefern“

Zwar waren im Vergleich zum Halbfinale im Mai dieses Jahres auf beiden Seiten viele neue Namen auf dem Spielbogen zu finden, doch an einem Umstand änderte das wenig: es standen hochkarätige Talente auf dem Feld. Und das nicht allein beim sehr angesehenen Ausbildungs-Programm des Ulmer Erstligisten, sondern auch bei den RheinStars. Sowohl die beiden 16 Jahre alten Konstantin Lehmann (als Starter) und Lars Danziger sowie der ein Jahr ältere Davi Remagen zählen als Jugendnationalspieler zum Stamm ihrer Altersklasse auf nationaler Ebene. Dazu gesellte sich bei seiner Premiere der 18 Jahre alte Jan Trömel, der sich, aus der NBBL kommend, unter der Woche mit guten Trainingsleistungen für seine ersten ProB-Minuten empfohlen hatte.

„Es ist natürlich immer eine Gratwanderung, wenn du mit so vielen jungen Leuten spielst“, erklärte Stephan Baeck. „Aber du darfst dann keine Angst haben, die Jungs dann auch einzusetzen. Und sie haben es prima gemacht.“ Zusammengerechnet über 60 Minuten standen die Youngsters auf dem Feld, steuerten 20 Punkte bei und sorgten in der Plusminus-Statistik für einen positiven Wert von 33. Dazu kam mit dem 20 Jahre alten, wieselflinken Franzosen Kemy Lagab ein weiterer wichtiger Faktor hinzu. Nach Danziger (+19) und Robin Straub (+18) mit plus 13 auf Rang drei der Wertung.

Trotzdem brauchten die RheinStars, um ins Spiel zu finden. Nach drei Minuten gelangen Lehmann mit einem Dreier zum 3:10 die ersten Kölner Saisonpunkte. In einer bis zur Pause (40:40) eher zähen Angelegenheit hielt vor allem Hennen seine Mannschaft im Spiel. Nach dem Seitenwechsel gesellte sich Björn Rohwer hinzu, dem die Ulmer immer weniger Gegenwehr bieten konnten. 13 seiner 14 Punkte erzielte der baumlange Center in der zweiten Spielhälfte, schaffte zudem mit zehn Rebounds gleich zum Saisonauftakt einen Double-Double-Auftritt.

Im letzten Viertel knickten die Ulmer zwar nicht gänzlich weg, doch die druckvolle Kölner Abwehrarbeit um Danziger und Lagab erhöhte die Fehleranfälligkeit bei den Gästen. Angeführt von Hennen gelang den RheinStars zwischen der 33. und 36. Minute mit Punkten von Lagab (5), Hennen (2) und Rohwer (2) der spielentscheidende 11:0-Lauf zum 78:63. So konnte die restliche Spielzeit zu einer mit viel Beifall bedachten souveränen und runden Leistung werden.

Viertel: 16:20, 24:20, 22:20, 29:16

Spielfilm: 7:13 (5.), 16:20 (10.), 28:27 (15.), 40:40 (20.), 46:57 (25.), 62:60 (30.), 76:63 (35.), 91:76 (40.).

Teamstatistiken Würfe aus dem Feld – Köln 33 von 66/50%, Ulm (26/62, 42%), FW Köln 76% (16/21) zu 57% (13/23), 12:9 Assists, 33 (8 offensiv): 34 (12) Rebounds, 10:4 Steals, 1:4 Blocks, 13:16 Turnover.

Boxscore: https://bit.ly/3ZG1Lrw

RheinStars: Davi Remagen (12), Lars Danziger (7/1 Dreier), Luca Michels (4), Rupert Hennen (22/2, 4 Assists, 5 Rebounds), Konstantin Lehmann (6/2), Kemy Lagab (17/3, 4 Steals), Jan Trömel, Björn Rohwer (14, 10 Reb.), Robin Straub (5/1, 6 Reb), Tim Lang (9/1, 4 Ass.).

Foto: Gero Müller-Laschet

Dre Bernard – der Mann mit Bounce

Ein Anruf seines Agenten weckte die Neugier, die Auskunft eines Freundes gab den Ausschlag – und nun zählt Forward D´Andre Bernard zum Kader der RheinStars in der am Samstag startenden Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Der 27 Jahre alte Forward kommt vom dänischen Vizemeister FOG Naestved und freut sich auf den Start mit Köln. „Ich freue mich auf die Chance, hier mein Spiel verbessern zu können. Im Training und im Spiel. In Naestved waren wir neun Importspieler, da war das schon schwieriger mit der Spielzeit.“ Trotzdem kam er da auf knapp 16 Minuten im Schnitt.

Aber der Reihe nach. Nach Stationen vor allem in der kanadischen Sommerliga CEBL führten ihn die ersten europäischen Erfahrungen im Januar 2023 nach Cluc in Rumänien. Ein lehrreicher Ausflug, sportlich jedoch unbefriedigend, weil das Erreichen der Playoffs unmöglich war, bevor es überhaupt losging. Besser wurde es dann in der Folgesaison in Naestved. Bis ins Finale führte ihn die Spielzeit – und vor allem ins nahegelegene Kopenhagen. „Die Menschen, das Leben dort, die Konzerte – einfach eine großartige Stadt. Ich kannte Dänemark vorher nicht, aber bei mir und meiner Freundin steht es ab sofort auf der Urlaubsliste.“

Auf dem Weg zu seiner Freundin, die aktuell in Irland wohnt, erreichte ihn auch jener besagte Anruf seines Agenten mit der Offerte von den RheinStars – und weil er während seiner Zeit bei den Saskatchewan Rattlers Ali Sow kennengelernt hatte, klingelte da was bei ihm. Er rief den ehemaligen Pointguard der Kölner an, der mittlerweile in Kapfenberg sein Geld verdient, und holte sich weitere Informationen ein. Packte sein Koffer, flog nach Köln und überzeugte. Schnell, athletisch und sprungkräftig. „Er hat Bounce“, bringt es Assistant Coach Katharina Arnold auf den Punkt. Die Fans und Mitspieler wird es freuen.

Aufgrund seiner jamaikanischen Wurzeln und eines Partnerschaftsabkommen („Samoa-Abkommen“) zwischen der EU und u.a. 16 karibischen Ländern zählt der gebürtige Kanadier – geboren und aufgewachsen in Toronto – in der Liga wie der Franzose Kemy Lagab zu den EU-Spielern. US-Boy Malik Riddle ist einziger Importspieler. Neben den drei vorgeschriebenen Localplayern in der ProB können damit zwei von ihnen immer gleichzeitig auf dem Feld sein.

D´ Andre Bernard, Forward
geb. 23. Dezember 1996

Größe: 2,03m

Stationen:
2023 –2024     – FOG Naestved (Dänemark, 1. Liga)
Sommer 2023  – Saskatchewan Rattlers (Canada – CEBL)
2023                   – CSM VSKC Mercurea Cluc (Rumänien, 1. Liga)
Sommer 2022  – Edmonton Stingers/Saskatchewan Rattlers (Canada – CEBL)
Sommer 2021  – Saskatchewan Rattlers (Canada – CEBL)
2019 – 2020    – University of Louisiana at Monroe (NCAA)
2018 – 2019     – East Tennessee State University (NCAA)

Saison 2023/2024 (Naestved)
38 Spiele, 15.8 Min pro Spiel, 5.5 Punkte, 3.4 Rebounds

Foto: Gero Müller-Laschet

 

Kemy Lagab – der Ambitionierte aus der Urlaubsregion

Sein Leben liest sich wie der Auszug aus einem kurzweiligen Frankreich-Trip. Geboren in Cannes, leben in Draguignan, studieren und spielen in Aix-les-Baines im wildromantischen Savoyen. Kemy Lagab allerdings hat weder Städte noch Landschaften im Sinn, der 20 Jahre alte Guard möchte seine Karriere als Basketballprofi vorantreiben. Dafür ist er nach Köln gekommen, dafür spielt er bei den RheinStars in der kommenden Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB.

Eine Mischung aus Empfehlung und aufmerksamen Scouting hat den Kölnern den jungen Franzosen zugespielt. Denn aufgrund eines einzigen Spieles mit wenigen Minuten auf dem Feld des Zweitligisten AMSB verpflichtet wohl kaum jemand einen Akteur, selbst wenn der schon im dritten Jahr im U21-Team des Vereins mit guten Statistiken unterwegs war. „Wir hatten, neben einem Highlight-Video von ihm, eine 1:1-Trainingseinheit mit einem kommenden NBA-Spieler gesehen – und das war für uns Grund genug, Kemy als Tryout-Spieler nach Köln zu holen“, beschreibt Manager und Trainer Stephan Baeck das Kennenlernen.

Nach den ersten Einheiten und Testspielen im Rheinland war klar, dass dieser schnell, geschickt und voller Energie spielende junge Mann ein Gewinn für die RheinStars der kommenden Saison sein könnte. „Ich habe viel Sport ausprobiert in meinem Leben, Handball, Fußball, Karate, auch Leichtathletik, aber ich habe mich für Basketball entschieden – und jetzt für Köln. Hier sehe ich die größten Chancen für mich, an meiner Entwicklung zum Profi erfolgreich mit dem Team zu arbeiten. Ich will noch viel lernen – und aufsteigen in die ProA.“

Kemy Lagab, Guard
geb. 22. Oktober 2003

Größe: 1,93m

Stationen:
2021 – 2024 Aix -Maurienne Savoie Basket (U21/ProB)

Saison 2023/2024 (U21/Reg. Season)
24 Spiele, 25 Min pro Spiel, 12.1 Punkte, 2.6 Assists, 5.1 Rebound

Foto: Gero Müller-Laschet

Malik Riddle – bereit für den nächsten Schritt

Malik Riddle muss lachen. „Wirklich?“ Er ist der erste US-Amerikaner, der sich nach seinem Arbeitsbeginn bei den RheinStars als erstes ein Fahrrad zugelegt hat. „Nein, nein, in unserer kleinen Stadt hatten wir alle Fahrräder. Das ist doch praktisch.“ Geboren in Memphis, aufgewachsen im kleinen Städtchen Holly Spings im Norden des Bundesstaates Mississippi, hat das Leben als Basketballprofi den 25 Jahre alten Guard nun über Malta nach Köln gelenkt.

„Ich bin sehr, sehr froh über mein Engagement hier bei den RheinStars“, sagt Malik. „Ich will ja mein Spiel verbessern, als Spieler besser werden. Und hier habe ich die Chance dazu. Die ersten Trainingswochen waren super.“ Die Wertschätzung gegenüber den Coaches um Stephan Baeck, Katharina Arnold und Zoran Kukic ist hoch – beruht aber auf Gegenseitigkeit. So hatte es nur wenige Tage gebraucht, um aus dem angereisten Try-out-Spieler einen Faktor für die kommenden Saison zu machen. „Er hat einen guten Wurf, kann sich selbst Würfe kreieren und kommt immer besser mit unseren Systemen zurecht“, sagt Arnold.

Zuvor hatte der Nachfolger von Bryan Battle auf der Importposition in der obersten Liga Maltas regelmäßig die Lichter bei den Gegnern ausgeworfen. Mit 28.8 Punkten im Schnitt lieferte er in der semi-professionellen Liga für seinen Klub Gzira Athleta Birkirkara verlässlich ab; gemeinsam wurden sie erst im Halbfinale des Inselstaates der vergangenen Saison gestoppt.

„Meine Eltern haben mich bestärkt, meinen Weg zu gehen und meinen Träumen zu folgen“, erzählt der Bachelor-Absolvent der Henderson State University, dort spielte er drei Jahre lang in der Startfing Five des NCAA2-Klubs. „Auch wenn ich dort immer das Gefühl hatte, es geht noch besser. Ich bin noch nicht am Ende angelangt. Aber auch da haben meine Eltern gesagt, glaub an dich. Wie viele schaffen es, überhaupt eine Chance in Europa zu bekommen.“ Den nächsten Schritt will Malik Riddle nun in Köln machen.

Malik Riddle, Guard
geb. 13. Dezember 1999

Größe: 1,93m

Stationen:
2023 – 2024 Gzira Athleta Birkirkara (Malta-BOV League D1)
2023              ESL Camp (Eurobasket Summer League in Atlanta,
2020 – 2023 Henderson State University (NCAA2)
2018 – 2020 Morehead State University (NCAA)
2017 – 2018 Rossville, TN / Rossville Christian Academy

Saison 2023/2024
25 Spiele, 13:39 Min pro Spiel, 4.1 Punkte, 0.5 Assists, 4.4 Rebound, Eff. 6.4

Foto: Gero Müller-Laschet

 

Viel Potenzial aus den eigenen Reihen

Mit Davi Remagen (17), Lars Danziger (16) und Konstantin Lehmann (16) haben sich gleich drei Youngster und Jugendnationalspieler aus den eigenen Reihen aussichtsreich in den Kölner Kader der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB gekämpft.  „Die Jungs machen uns richtig Spaß, sie hängen sich im Training zu mehr als einhundert Prozent rein und entwickeln sich hervorragend. Sie sind damit auch ein Vorbild für alle, die ihnen nacheifern“, sagt Manager und Trainer Stephan Baeck mit Blick auf die laufende Vorbereitung der RheinStars.

Mit Noah Wittmann (kl. Bild) steht zudem ein weiterer Spieler aus der eigenen Jugend im Aufgebot, der sich quasi über den zweiten Bildungsweg ganz ohne Teilnahme an nationalen oder regionalen Auswahlteams seine Chance in der zurückliegenden Saison sowie im Sommer erarbeitet hat. „Noah verkörpert dass, was du als Jugendspieler mitbringen musst: Fleiß, eine positive Einstellung, den unbändigen Willen zu lernen und leidenschaftliche Hingabe“, beschreibt Baeck den aktuell nach einer unglücklichen Verletzung im Teamtraining noch fehlenden jungen Spieler, der sich mit seinen 19 Jahren erst vergangene Saison in der NBBL von Assistant Coach Zoran Kukic in den Fokus der Coaches arbeiten konnte.

Lob für Moral, Einstellung und Entwicklung der Youngster

Baeck weiter: „Für diese Moral, sich auch von Rückschlägen nicht aufhalten zu lassen, steht auch Davi Remagens Entwicklung.“ Über ein Jahr lang hatte das herausragende Talent seiner Generation als JBBL-Spieler der Saison 2022/2023 aufgrund von Knieproblemen pausieren müssen und kein Training oder Spiel bestreiten können, sich in ganz kleinen Schritten zurückgearbeitet, um jetzt wieder voll angreifen zu können. „Und auch Lars und Konsti haben über den Sommer eine prima Entwicklung nehmen können. Sobald es dann für sie mit der Vorbereitung im ProB-Team losgegangen ist, waren sie sofort voll da. Es ist unser erklärtes Ziel, junge Talente zu entwickeln und zu fördern, alle vier werden eine feste Rolle in der laufenden Spielzeit in unserem Team bekommen, das haben sie sich verdient“

Kenan Reinhart zieht es nach Bonn

Trotz seiner Zusage im August für eine weitere Saison in Köln fehlt indes Kenan Reinhart. Nach 22 Spielen in der ProB mit durchschnittlich fast neun Minuten Spielzeit in der vergangenen Saison zieht es den 17 Jahre alten Jugendnationalspieler nach Bonn. „Der Abgang kommt für uns überraschend, hatten wir doch auch mit ihm fest geplant. Trotzdem wünschen wir ihm alles Gute, schließlich hat er hier eine gute Basis bekommen und genügend Talent, um seinen Weg zu gehen“, sagt Baeck. „Leider ist er nach einem ordentlichen Sommer mit vielen Länderspielen in den ersten vier Wochen der Vorbereitung drei Wochen aus unterschiedlichen Gründen dem Training komplett ferngeblieben. So hätte er mit ein bisschen Geduld seinen Trainingsrückstand, auch gegenüber denen die hart in dieser Zeit gearbeitet haben, aufholen und um seine Einsätze kämpfen müssen. Wir hätten uns sehr gefreut, wenn er diesen Kampf für sich angenommen hätte. Er hat sich mit seiner Familie aber anders entschieden.“

Foto: (v.l.) Davi, Konstantin und Lars – Gero Müller-Laschet

Zwei Verstärkungen für die RheinStars

Noch sind nicht alle Spieler der RheinStars an Bord bzw. kehren die jungen Spieler erst von ihren internationalen Aufgaben zurück. Trotzdem wird seit Montag fleißig an der Form für die kommende Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB gearbeitet. Unter den arrivierten Akteuren befinden sich mit Marek Mboya Kotieno und Luca Michels auch zwei Neuzugänge. „Beide sind junge und vielversprechende Spieler, die uns auf ihren Positionen gut verstärken werden“, sagt Manager und Headcoach Stephan Baeck, der gemeinsam mit Katharina Arnold und Zoran Kukic den Vizemeister weiterhin trainieren wird.

„Wir kennen und schätzen beide Spieler aus direkten Begegnungen“, sagt Baeck. Der 24 Jahre alte Kotieno spielte mit einer Doppellizenz von 2019 bis 2022 bei den Dragons Rhöndorf und den Telekom Baskets Bonn. Anschließend schloss er sich für eine Saison den Wiha Panthers in der ProA an, mit denen er allerdings die Klasse nicht halten konnte. Aufgewachsen ist der Sohn einer polnischen Mutter und eines kenianischen Vaters teils in Polen und in Braunschweig, so verwundert auch der Wechsel in der Vorsaison zum polnischen Erstligisten PGE Spójnia Stargard nicht wirklich. Für Spojna und später für Niedźwiadki Przemyśl bestritt er 31 Spiele in der OBL sowie in der ersten Liga. „Er ist talentiert, hat sehr viel Gefühl für den Wurf am Korb, aber auch viel „touch“ von der 3-Punkt-Linie. Mit Ihm und Björn sind wir auf der Centerposition sehr gut aufgestellt“, erwartet Baeck.

Zwei Jahre jünger ist Luca Michels, der sich in der vergangenen Saison im Trikot der BBG Herford in den Vordergrund spielte. 14 Punkte erzielte der Guard im Schnitt beim späteren Absteiger, knackte beim Sieg über Itzehoe sogar die 40-Punkte-Marke.  Baeck: „Luca soll uns auf den Guard Positionen verstärken.  Er wird viel Energie in unser Spiel sowohl in der Verteidigung wie auch im Angriff bringen. Er spielt mutig und unerschrocken und das Wichtigste: Er will unbedingt gewinnen. Er wird auf beiden Guard-Positionen spielen und als Spielmacher auch Rupi eine Pause ermöglichen. Wir freuen uns sehr auf die Arbeit mit den beiden.“ Katharina Arnold ergänzt: „Beim Scouten auf die jeweiligen Spiele gegen ihre ehemaligen Teams hatten wir uns schon eingehend mit ihnen beschäftigt. Dadurch hatten wir schnell eine deutliche Vorstellung davon, was die beiden für Spielertypen sind und ob und wie sie in unser System passen könnten. Ich glaube, dass sie uns auf den jeweiligen Positionen noch mehr Tiefe geben werden.“

Marek Mboya Kotieno, Center
Geb. 23. März 2000, 206cm

bis 2016          SG Braunschweig
2016 – 2017    Vereinigte Staaten Pine Island High School
2017 – 2019    Herzöge Wolfenbüttel (ProB)/Basketball Löwen Braunschweig (NBBL)
2019 – 2022    Dragons Rhöndorf (1. Regio)/Telekom Baskets Bonn (BBL)
2021                Basketball Löwen Erfurt (ProB)
2022 – 2023    Wiha Panthers Schwenningen (ProA)
2023                PGE Spójnia Stargard (Polen- OBL)
2023–2024     Niedźwiadki Przemyśl (Polen – 1. Liga)
seit 2024         RheinStars Köln

Stats 23/24 – Niedźwiadki Przemyśl (Polen 1. Liga)
26 Spiele, 11.9 Min (pro Spiel), 3.3 Punkte, 0.6 Ass., 2.3 Reb.

 

Luca Michels, Guard
Geb. 13. Oktober 2002 , 183cm

2018 – 2020 – Metropol Baskets Ruhr Essen (NBBL)
2020 –2023    TSG Westerstede (1. Regio)
2023–2024     BBG Herford (ProB)
seit 2024         RheinStars Köln

Stats 23/24 – BBG Herford (ProB)
26 Spiele, 26.5 Min (pro Spiel), 14.0 Punkte, 1.3 Ass., 1.8 Reb.

Foto: RheinStars

Public Viewing und Talk mit zwei Olympioniken

Olympische Geschichte(n) im Campus

Zum Finale des deutschen Teams in der Gruppenphase bei den Olympischen Spielen in Paris am kommenden Freitag, 2. August steht der Basketball Campus Köln powered by Flossbach von Storch im Zeichen von Olympia. Ab ca. 19.45 Uhr geht es um den Blick zurück auf die Spiele 1984 in Los Angeles und 1992 in Barcelona im Gespräch mit den beiden Olympioniken und Sportbotschaftern ihres Sports in Köln, Klaus Zander und Stephan Baeck. Im Anschluss bieten die RheinStars ein Public Viewing zum abschließenden Gruppenspiel gegen Frankreich (Tipp Off 21 Uhr) an. Durch den Abend führt Fabrice Kao.

Der Eintritt ist frei, um eine formlose Anmeldung unter info@rheinstars-koeln.de mit Angaben der jeweiligen Besucherzahl wird gebeten bis zum 31. Juli.

Center Klaus Zander spielte ab 1975 in der Nationalmannschaft und absolvierte insgesamt 142 Spiele. Höhepunkt der internationalen Karriere war die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1984. Zander wirkte in allen acht Spielen mit, erzielte 67 Punkte und belegte am Ende mit der deutschen Mannschaft den achten Platz. Er wurde später als erster deutscher Basketballer in die Europaauswahl berufen.

Shooting Guard Stephan Baeck spielte 133mal für Deutschland, ist heute Manager und Trainer der Kölner in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB und wurde mit dem Nationalteam 1992 Siebter, die bislang beste deutsche Platzierung. In Barcelona traf Deutschland in den acht Spielen u.a. auf das US-Dreamteam und besiegte im Platzierungsspiel Puerto Rico 96:86. Baeck markierte dort 20 seiner insgesamt 66 Olympischen Punkte. 1993 wurde er mit Deutschland Europameister.

Foto: Lanxess-Arena

Verlängert!

Mit neuer Motivation und guten Nachrichten melden sich die RheinStars aus der Sommerpause. Mit Kapitän Rupert Hennen, Center Björn Rohwer und Forward Jannis von Seckendorff haben gleich drei Leistungsträger der vergangenen Saison ihre Zusage für eine weitere Spielzeit in Köln in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB gegeben. „Uns war es wichtig, diese Achse nicht nur zu halten, sondern mit ihnen als Grundgerüst und Kern auch die Mannschaft weiterentwickeln zu können“, sagt Manager und Trainer Stephan Baeck.

Nach dem verhinderten Aufstieg und der Vizemeisterschaft eint die drei Leistungsträger der Wille nach wirklicher Vollendung einer großartigen Saison im Trikot der RheinStars. „Ich fühle mich wohl im Verein, mag die Zusammenarbeit mit den Kölnern, mir macht die Rolle, die ich habe, sehr viel Spaß und deshalb will ich den Weg weiter mit den RheinStars gehen, um dann auch irgendwann den Aufstieg möglich zu machen“, sagt der Pointguard, der in der vergangenen Saison zum besten Spieler in der ProB gewählt wurde. Jannis von Seckendorff sagt: „In erster Linie freue ich mich sehr, meine Heimatstadt ein weiteres Jahr vertreten zu können. Nichtsdestotrotz möchte ich auch dieses Jahr sportlich wieder voll angreifen und mit dem Team und den Fans im Rücken die unerledigte Aufgabe des letzten Jahres bewältigen.“

Björn Rohwer sagt: „Die Saison ist natürlich nicht so zu Ende gegangenen wie wir uns das erhofft hatten. Aber es war ja eine erfolgreiche Saison, die so viel Spaß gemacht hat. Mit der Mannschaft, mit den Jungs, hatten wir eine super Teamchemie, auch mit den Trainern und den Verantwortlichen drumherum. Wir hätten gerne die Mission ProA zusammen in Angriff genommen. Nun hat es nicht funktioniert. Aber deswegen kann man ja nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir haben wohl alle das Gefühl, das wir noch nicht fertig sind, und haben Bock, wieder anzugreifen.“ Und ergänzt: „Kleiner Nachtrag noch: Ich hoffe sehr, dass ein großer Teil der Mannschaft zusammenbleibt, auch wenn irgendwer immer aus sportlichen oder sonstigen Gründen wechselt. Deshalb freue ich mich riesig, dass Rupi und Jannis verlängert haben und beide an Bord bleiben.“

Zu den Spielerprofilen:

Rupert Hennen

Björn Rohwer

Jannis von Seckendorff

Fotos: Gero Müller-Laschet

 

 

Verzicht auf Rechtsmittel – nächste Saison im Süden

Die RheinStars werden auch in der kommenden Saison in der ProB der BARMER 2. Basketball Bundesliga antreten, allerdings im Süden. „Wir haben alles getan, was wir konnten und wirklich alle für uns aktuell verfügbaren Möglichkeiten ausgereizt. Das waren wir unseren Fans, Partnern, Unterstützern sowie unseren Spielern, die eine großartige Saison gespielt haben, schuldig. Wir wollten nichts unversucht lassen, doch wir müssen konstatieren, dass in der nötigen Ausweichhalle, unter Erfüllung aller von der Liga geforderten Auflagen, 54 Plätze zu den in der ProA geforderten 1.500 Zuschauerplätzen fehlen“, sagt Manager Stephan Baeck. Ursprünglich hatten die RheinStars als sportlicher Aufsteiger geplant, mangels einer Halle in Köln in den Dragons Dome nach Rhöndorf zu ziehen.

Doch anders, als es nach den ersten Prüfungen und Freigaben den Anschein machte, ließen sich die fehlenden drei Prozent der benötigten Zuschauerzahl in der Sporthalle Menzenberg nicht mehr darstellen. Somit bleibt es bei der ProB-Lizenz für die RheinStars, die auf weitere Rechtsmittel gegen den ablehnenden Lizenzbescheid der BARMER 2. Basketball Bundesliga verzichten. „Wir waren wie alle Beteiligten vollkommen überzeugt, dass wir das gemeinsam schaffen würden und haben deshalb alle Möglichkeiten ausgenutzt. Nun müssen wir feststellen, dass es sehr knapp nicht gereicht hat“, führt Baeck aus. „Wir bedanken uns vor allem bei der Stadt Bad Honnef, insbesondere bei Bürgermeister Otto Neuhoff, sowie beim Vorstand und der Geschäftsleitung der Dragons für die unbürokratische und unkomplizierte Hilfe. Gerade das von einem direkten sportlichen Konkurrenten zu erleben, ist ungewöhnlich und erfüllt uns mit großer Dankbarkeit.“

„Positiv ist ebenfalls, dass sich auch innerhalb der Kölner Stadtgrenzen auf Sicht Möglichkeiten zeigen, die einen Aufstieg in die ProA ermöglichen.“, führt Baeck aus. „Leider war keine Option vor Ende dieses Jahres realisierbar. Wir wollen aber alle Optionen parallel zur Saison weiterverfolgen, damit wir die Grundlage für einen möglichen Aufstieg in die ProA parat haben, sollte uns das sportlich wieder gelingen.“

Grafik: Barmer 2. Basketball-Bundesliga

 

RheinStars verpassen Titel

Irgendwann im Laufe des späten Sonntagabends reifte auch bei den RheinStars langsam, aber sicher die Erkenntnis, dass sie zwar ein Finale verloren hatten, trotzdem aber unbedingt zu den Gewinnern der zuvor zu Ende gegangenen Saison zu zählen sind. Wer hätte zu Beginn der Spielzeit schon gedacht, dass die Kölner vor über 1.000 Zuschauern in der aus allen Nähten platzenden ASV-Sporthalle um den Titel in der ProB der BARMER 2. Basketball Bundesliga spielen würden.

Natürlich hätten sich alle gewünscht, dass sie sich nach dem sportlichen Aufstieg auch noch den Titel holen. Doch da waren die Kollegen und Kontrahenten der Dragons Rhöndorf vor, die sich nach dem 95:97 am Freitag auch am Sonntag durchsetzten. 68:83 stand es nach 40 mitreißenden Minuten, die eine Kölner Mannschaften sahen, die den Zenit ihres Schaffens wohl in der Runde zuvor schon gegen die Orange Academy überschritten hatte. Leider. Sowohl in der Offense als auch in der Defense. Sie versuchten alles, inkl. ihrer überfallartigen Räuberzone. Doch diesmal waren sie fast immer einen Tick zu langsam in ihren Entscheidungen. An beiden Enden des Feldes.

So dominierten die Gäste die Partie zum Schluss mit einer überragenden Dreierquote. Acht Dreier landeten im Kölner Korb – und aus dem 58:54 in der 31. Minute für Köln entwickelte sich der finale Abstand von 15 Punkten. Die Drachen und ihre Fans feierten verdient und zurecht. Die RheinStars fanden sich in der Rolle des fairen Verlierers wieder und wohnten der Siegerehrung durch die Ligaspitze um Geschäftsführer Christian Krings als Zweite bei.

Was bleibt von der Saison 23/24? Kurz zusammengefasst: 27 Siege aus 35 Spielen. Ein zunehmend begeistertes Publikum ob der attraktiven Kölner Spielweise. Eine Auslastung von knapp 90 Prozent bei den Heimspielen. Platz eins nach der Hauptrunde im Norden, Vizemeister der ProB. Eine breiter werdende Basis im Umfeld, die sich an nachdrängenden jungen Spielern manifestiert. Viel Anerkennung, die sich an den Zuschauerzahlen ebenso festmachen lässt wie an den Auszeichnungen von Kapitän Rupert Hennen zum wertvollsten Spieler der Saison bzw. Stephan Baeck zum Trainer der Saison. Beide gewählt und bestimmt von der 26 ProB-Teams der Ligen Süd und Nord. Und nun kommt der Aufstieg. Sportlich ist er schon besiegelt, die Spielstätte muss noch bestimmt werden.

Viertel: 29:15, 12:26, 15:13, 12:29

Spielfilm: 13:6 (5.), 29:15 (10.), 29:26 (15.), 41:41 (20.), 45:48 (25.), 56:54 (30.), 62:71 (35.), 68:83 (40.).

Teamstatistiken Würfe aus dem Feld – Köln 26 von 72/36%, Rhöndorf (27/60, 45%), FW Köln 79% (11/14) zu 60% (9/15), 14:20 Assists, 44 (17 offensiv): 40 (10) Rebounds, 9:4 Steals, 0:2 Blocks, 7:16 Turnover.

RheinStars:  Andrej Mangold (3 Punkte/1 Dreier), Kenan Reinhart (3), Rupert Hennen (7 Punkte/1 Dreier, 6 Assists, 3 Steals), Steffen Haufs (4, 2 Ass.), Felix Greif, Bryan Battle (17/1, 5 Rebounds), Björn Rohwer (9, 9 Rebounds), Grantas Vasiliauskas (14, 8 Reb., 3 Ass), Robin Straub (8, 6 Reb), Lars Danziger, Robin Danes, Tim Lang (3/1, 4 Reb.).

Foto: Gero Müller-Laschet