“ProB wird eine große Herausforderung für uns”

Johannes „JJ“ Strasser führte die RheinStars Köln als Headcoach zum ersten Platz in der Regionalliga West und zum Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProB. Im zweiten Teil des Gesprächs äußert sich der 37 Jahre alte ehemalige Bundesliga- und Nationalspieler über die Arbeit als Trainer und im Trainerteam, über das Trainingszentrum und die Entwicklung des Basketballs in Köln, Vorbilder und seine Gedanken zur neuen Saison. Zudem ist er Leiter Entwicklung Basketball bei den RheinStars.

Jetzt gehst du als Trainer auch in die nächste Saison, dabei stand der Trainerjob gar nicht ganz oben auf deiner Wunschliste für dich und deine Familie nach der Spielerzeit…
Du überlegst natürlich irgendwann als Spieler, was willst du machen, wenn du nach der aktiven Karriere nicht mehr auf dem Feld stehst? Ich habe mich da nie als Trainer sehen wollen. Es ist eine attraktive Arbeit, macht auch Spaß. Aber es ist auch ein Job, bei dem man sehr flexibel sein muss, was Arbeitsstätte und auch Arbeitsumfeld anbelangt. Das wollte ich mir eigentlich nie antun …

Du hast aber trotzdem vor Jahren den B-Trainerschein gemacht…
Ja, als ehemaliger Bundesliga- und Nationalspieler kannst du an einem B-Sonderlehrgang teilnehmen. Du machst relativ schnell deine Prüfung, musst die ganzen Grundlagenmodule davor nicht machen. Es geht darum zu erarbeiten, wie du das Wissen aus deiner Profizeit von deiner Spielersicht auf die Trainerseite rüberbringst. Und wie du es systematisch aufbaust.

Wie war das jetzt so als Trainer im Spiel in deiner ersten kompletten Saison?
Ich habe immer eine gewisse Grundanspannung vor jedem Spiel, da man nie weiß was einen an diesem Abend erwartet. Ich habe in diesem Jahr viel gelernt, auch wenn es eine Saison hätte werden können an der wir als Trainerteam noch mehr hätten lernen können. Schließlich lernst du am meisten, wenn du in kritische Situationen kommst. Vielleicht auch mal Fehler machst an denen du wächst als Trainer: Wie vorbereitet bist du dann? Wie triffst du Entscheidungen in der allerletzten Auszeit? Wie kannst du in einer aufgeheizten Stimmung tatsächlich noch Inhalte an deine Mannschaft klar vermitteln? Und funktioniert diese dann auch? Aber von diesen Situationen hatten wir in dieser Saison relativ wenige. Wir hatten einfach viele dominante Spiele ohne große Probleme nach hinten raus.

Wie hast du dich selbst an der Seitenlinie erlebt?
Kann ich gar nicht genau sagen. Ich würde sagen, je nachdem wie laut es in der Halle ist, mal mit mehr und mal mit weniger Körpereinsatz. In der ASV-Sporthalle ist das nicht immer so leicht, da muss man dann ordentlich arbeiten, um von der Seitenlinie Einfluss auf das Spiel zu nehmen.

Wie siehst du denn die Zusammenarbeit im Trainerteam mit Katharina Arnold und Oli Elling?
Unsere Arbeit hat gut funktioniert. Es war und ist immer gut sich mit Kadda und Oli auszutauschen – oder auch sich in der Spielvorbereitung einen Plan zurechtzulegen, zu diskutieren: Was müssen wir machen, um den nächsten Gegner zu schlagen? Wie viel müssen wir tatsächlich von unserem üblichen Konzept abweichen?

Tickt ihr eher gleich bei eurer Arbeit? Oder wer bringt was wie ein?
Ich weiß nicht, ob Kadda und Oli als Trainer schon mal auf diese Art gespielt haben wie wir im letzten Jahr. Ich weiß auch nicht, ob es ihre Herangehensweise an ein Spielkonzept für eine Mannschaft gewesen wäre. Aber sie haben sich beide darauf eingelassen und das mitgetragen. Kadda hat eine sehr wichtige Aufgabe mit der Videoanalyse, dem Schneiden, dem Zusammenstellen fürs Scouting und macht das großartig. Ich profitiere sehr davon, mir unseren nächsten Gegner in der Dropbox aufbereitet ansehen zu können und dann bestimmte Aspekte herauszupicken. Um wirklich ein Gefühl für die Mannschaft zu bekommen, muss ich aber zusätzlich komplette Spiele sehen. Mindestens zwei, besser drei…

Auf was achtest du dabei?
Wie ist die Körpersprache der Mannschaft. Wie verteidigen sie, welche Intensität haben sie? Wie verhalten sie sich untereinander? Arbeiten sie auch in kritischen Situationen noch alle zusammen, oder wollen einzelne Spieler übernehmen? Dann tauschen wir uns im Trainerteam über den nächsten Gegner aus. Über das Spiel als solches, die denkbaren Spielsysteme. Oli hat oft nochmal einen anderen Blickwinkel, was auch wieder gut ist für uns.

Ihr diskutiert dabei inhaltlich sehr intensiv…
Ich tausche mich gerne aus. Von Anfang an habe ich Kadda und Oli gesagt, dass ich nicht die einzig gültige Meinung besitze und sie sich einbringen sollen.

Hast du eigentlich Vorbilder im Trainerbereich?
Nein. Aber von allen mit denen ich zusammengearbeitet habe, habe ich sicher auch etwas mitgenommen. Von jedem guten Trainer bleibt etwas hängen, denke ich.

Und woran orientierst du dich? Wenn nicht an Vorbildern, dann an einer Spielidee?
Am meisten tatsächlich eher an den Dingen, die mir auf dem Feld die meisten Probleme bereitet haben in meiner aktiven Zeit. Im Endeffekt versuche ich das umgekehrt umzusetzen. Beispielsweise bist du als Aufbau oft im Fokus der Defensivkonzepte und du hast im Angriff den Drang das Spiel zu organisieren. Wenn du nun nie genau weißt wann du gepresst wirst oder passen musst. Ob du den Ball zurückbekommst oder der beim Zweier oder Dreier bleibt. Dann ist das nichts, was du als Aufbau haben möchtest.

Was kannst du denn nun von den Eindrücken aus dieser Saison mitnehmen in die ProB?
Wir wollen auf jeden Fall so weiterspielen wie im letzten Jahr. Defensiv viel Druck machen, noch variabler verteidigen können und alles was wir angefangen haben weiterentwickeln. Was wir gut machen können, wenn wir einen Großteil der Mannschaft behalten und die Spieler schon wissen wie wir spielen wollen. Personell müssen wir uns für die ProB trotzdem punktuell verstärken. Man braucht immer neuen Input von außen und frischen Wind für eine neue Saison.

Wo sollen denn die Impulse von außen herkommen, die Verstärkungen?
Wir sind nicht in der Lage vier, fünf gestandene Spieler von außerhalb zu holen. Schon gar nicht in der derzeitigen Situation. Wir wollen viel mit dem arbeiten, was wir in Köln und Umgebung bekommen können. Spieler, die schon vor Ort sind und Lust haben, mit uns hochklassigen Basketball zu spielen.

Was kann der neue Basketball Campus dazu beitragen?
Viel. Was das Trainingszentrum an Chancen für den Verein bietet steht außer Frage. Es kann wie ein Magnet sein für eine große und vielfältige Basketball-Community. So dass Spieler auch einen weiteren Weg auf sich nehmen werden, um das mitzuerleben und die Entwicklung des Kölner Basketballs insgesamt zu stärken.

Kannst du schon was über deine Erwartungen an die ProB sagen?
Wir kennen die Liga schon aus der Vorsaison. Die Mannschaften werden besser vorbereitet sein und andere Lösungen gegen uns finden. Sie werden athletischer und talentierter sein. Es wird auf jeden Fall eine große Herausforderung für uns.

Ende

Foto: Marcus Müller-Saran

“Dass wir die Liga gewinnen, war so nicht absehbar”

Johannes „JJ“ Strasser führte die RheinStars Köln als Headcoach zum ersten Platz in der Regionalliga West und zum Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProB. Im ersten Teil des Sonntags-Gesprächs lässt der 37 Jahre alte ehemalige Bundesliga- und Nationalspieler die Planungen und Entwicklungen in der abgelaufenen Saison Revue passieren. Zudem ist er Leiter Entwicklung Basketball bei den RheinStars.

Nachdem du bislang zweimal während der laufenden Saison – in der Regionalliga und in der ProA – mit eingesprungen bist im Trainerteam und im Vorjahr als Assistant Coach dabei warst: Wie war nun dein erstes Jahr als hauptverantwortlicher Trainer von Saisonbeginn an?

Es war nochmal eine andere Herausforderung und tatsächlich das erste Mal, bei dem ich mir selbst ein Konzept zu Grunde legen konnte. Entscheiden konnte, wie ich spielen will und mir danach auch die Spieler mehr oder weniger suchen konnte.  Das war eine andere Art zu arbeiten.

Das bedeutet?

Du musstest alles neu bestimmen. Wie wir angreifen wollen, wie wir verteidigen.

Wie bist du die Saison dann angegangen?

Erst kam die Spielidee. Und ich habe mit der Verteidigung angefangen. In der Verteidigung kannst du wesentlich mehr Akzente setzen als im Angriff. Darüber habe ich mich auch definiert als Spieler. Es ging um die Grundlagen: Wo will ich anfangen zu verteidigen? Wie will ich verteidigen? Es gibt ja unendlich viele Situationen auf dem Spielfeld, die du erstmal für dich und dein Team definieren musst.

Was brauchst du für eine Art Spieler für dein Spiel?

Ich suche Spieler, die eine Grundintensität in der Verteidigung mitbringen. Die wissen, wie man Druck macht und aggressiv verteidigt. Bis zu einem gewissen Grad kann man das auch beibringen, aber es ist leichter, wenn sie es schon in sich tragen.

Was bedeutete das für die einzelnen Positionen?

Ich habe zum Beispiel auf der Ami-Position jemand gesucht, der das schon kann. Wie Vincent Golson. Der vielleicht die ganzen taktischen Konzepte noch nicht so beherrscht, der das aber von seinen physischen Voraussetzungen her schon mitbringt. Ich habe viel mit seinem ehemaligen US-Trainer gesprochen – und auch in vielen Videos gesehen, dass er immer an Schlüsselstellen für den besten Verteidiger des Teams eingesetzt wurde. Tim van der Velde ist auch so ein Verteidigertyp. Er war der erste, den ich angerufen habe. Auch Karl Dia – ich wurde schon mal gefragt, was willst du mit den Spielern, die haben keinen so guten Wurf. Aber für mich war das nicht das entscheidende Kriterium. Ich wollte auf jeder Position zwei Spieler haben, die spielen können. Mehr oder weniger offensiv talentiert oder auch nicht. Aber auf jeden Fall Leute, die verteidigen können.

War es leicht für jede Position den richtigen zu finden?

Unsere schwierigste Position war die des Centers, die fünf. Jemand, der tatsächlich auf der Fünf das machen konnte was ich wollte. Beweglich, schnell, aber auch kräftig und stabil unterm Korb. Yannik Kneesch kommt beispielsweise als Forward von der Vier. Mitch Petersen hat das ja vorher auf der Position auch noch nicht so gespielt. Aber er war trainingsfleißig, wollte an sich arbeiten. Das was Mitch in der Verteidigung machen sollte, hat er über die Saison gelernt; mit viel Reden und vielen Extraschichten – und am Ende sehr gut hinbekommen. Unsere Fünfer mussten richtig, richtig arbeiten und laufen. In Angriff und Verteidigung.

Dann hattet ihr die Mannschaft zusammen und seid in die Saison gestartet …

Wir sind mit einem guten Grundstock aus der Vorbereitung in die Saison gestartet. Ich hatte eigentlich alles, was ich machen wollte in der Verteidigung auch durchbekommen. Wir hatten in der Vorbereitung viel geschafft und uns Sachen erarbeitet, die sich vielleicht ein bisschen verändert haben im Laufe der Spielzeit. Aber es hat alles so für sich gut funktioniert. Für die Playoffs hatten wir jetzt nochmal viel vorbereitet.

Die Mannschaft hat dabei immer mitgezogen?

Der Kern des Teams kannte sich ja schon, dazu kam das offene gemeinsame Training über den Sommer. Es war mir und uns wichtig, dass wir gute Charaktere ins Team holen. Das hat super funktioniert. Wir hatten eine gute Harmonie, aber nicht zu viel. Alle hatten auch verstanden, dass sie im Training hart arbeiten müssen. Es war keiner dabei, dem irgendwas im Training gleichgültig war. Wir hatten immer eine gute Intensität im Training.

Und daraus hat sich dann die Saison entwickelt?

Wir hatten eine sehr, sehr gute Basis miteinander erreicht, auf der alle wussten was mir machen wollen. Das ist zum Beispiel etwas, was wir in der Saison davor nicht geschafft haben. Selbst wenn es mal nicht so lief, dann sind wir nie unter ein bestimmtes Niveau gefallen. Und wenn es mal Probleme gab, dann eher im Angriff. Obwohl wir es auch da gut gemacht haben, den Ball gut bewegt und uneigennützig gespielt haben.

Aber der Angriff war ja nicht das entscheidende für dich…

Wir waren offensiv sicher nicht das talentierteste Team der Liga. Das waren für mich eher Herford, Ibbenbüren, Rhöndorf – auch Herten. Wir wollten schon eine gute Mannschaft zusammenstellen, aber wir hatten nicht die Prämisse mit der Mannschaft aufzusteigen. Wir hatten nicht nur Superstars in die Mannschaft geholt. Aber so wie ich die Regionalliga kennengelernt hatte, schaffst du den Unterschied in der Klasse über die Verteidigung. Das hat sich so auch bestätigt.

Erstaunlich war dabei die annährend gleiche Verteilung der Spielzeiten

Das war so beabsichtigt. Wenn du das machen willst, was wir machen wollten – das Spiel so intensiv wie nur möglich gestalten, dann kannst du keinen Spieler 35 Minuten spielen lassen. Die Mannschaft war so geplant, dass wir einen Kern von zehn Spielern haben würden. Sie sollten alle mehr oder weniger gleichberechtigt spielen können. Es gab in dem Sinne auch keine Starting five. Ich habe immer durchgewechselt. Eigentlich konnte jeder Starting Five oder Bankspieler sein. Es war komplett egal, weil alle wussten das sie ungefähr 20 Minuten spielen werden. Mal etwas mehr, mal etwas weniger. Das war so geplant und hat erstaunlich gut geklappt. Dass dann am Ende alles insgesamt so funktioniert hat und wir die Liga gewinnen, war so nicht absehbar.

Jetzt gehst du als Trainer auch in die nächste Saison, dabei stand der Trainerjob gar nicht ganz oben auf deiner Wunschliste für dich und deine Familie nach der Spielerzeit…

Du überlegst natürlich irgendwann als Spieler, was willst du machen, wenn du nach der aktiven Karriere nicht mehr auf dem Feld stehst? Ich habe mich da nie als Trainer sehen wollen. Es ist eine attraktive Arbeit, macht auch Spaß. Aber es ist auch ein Job, bei dem man sehr flexibel sein muss, was Arbeitsstätte und auch Arbeitsumfeld anbelangt. Das wollte ich mir eigentlich nie antun …

Teil zwei folgt am kommenden Sonntag, 26. April: JJ Strasser über die Arbeit als Trainer, im Trainerteam, über das Trainingszentrum und die Entwicklung des Basketballs in Köln, Vorbilder und seine Gedanken zur neuen Saison

Foto: Gero Müller-Laschet

Arbeiten am Basketball Campus starten pünktlich

Wieder Sonntag, wieder gute Nachrichten. Das Trainingszentrum ist vorbereitet, die Arbeiten am Basketball Campus unter Leitung der Architekten der GPG – Ulrich Griebel Planungsgesellschaft mbH aus Köln können pünktlich in der kommenden Woche beginnen. Im Laufe des Augusts soll schließlich wieder trainiert werden. Fünf Spielfelder quer. Kabinen für die Teams der RheinStars und ihrer Gäste. Athletikbereich, Physiotherapie, Besprechungs-, Büro- und Aufenthaltsräume.

Nach der Generalsanierung soll die Heimat der RheinStars optisch und inhaltlich zur Weiterentwicklung des Sports, aber auch zur Entwicklung des Veedels in Bickendorf beitragen. Die Geschäftsstelle des Vereins und der GmbH werden hier gemeinsam ihren Arbeitsplatz haben und Anlaufstelle für Basketballer aus ganz Köln sein. Eingeschlossen in die vorgesehenen umfassenden Umbaupläne für das Zentrum ist dabei eine komplette Sanierung des Daches inklusive der Installation von Photovoltaik zur effizienten und zukunftsweisenden Energiegewinnung und Nutzung. Bis zum Saisonstart 2020/2021 im Herbst sollen die Arbeiten dann komplett abgeschlossen sein.

Grafiken: GPG – Ulrich Griebel Planungsgesellschaft mbH

Tibor im Allstar-Team, “JJ” Trainer des Jahres

RheinStars-Kapitän Tibor Taras wurde jetzt von der Basketball-Plattform eurobasket.com in der Regionalliga West zum besten einheimischen Spieler des Jahres gekürt. Er zählt zudem als einziger deutscher Spieler zum Allstar-Team, dem noch Bryce Leavitt (Ibbenbüren), Curtis Hollis (Rhöndorf), Deryl Hill (Herford) und Dijon Smith (Herten) angehören. Trainer des Jahres in der Liga wurde Johannes Strasser, der zusammen mit Katharina Arnold und Oli Elling auch in Zukunft die Geschicke der RheinStars von der Seitenlinie lenken wird. Lobende Erwähnung erhielten außerdem Vincent „Two two“ Golson und Max Dohmen von der weltweit größten Datenbank im Basketball-Sport.

Zur Meldung geht es hier

Nachwuchsbundesligen: Alle Teams bleiben erstklassig
Offiziell beendet ist auch die Saison in den Nachwuchsbundesligen. Während die Auf- und Absteiger zwischen der NBBL-Hauptrunde A und B bereits zum jetzigen Zeitpunkt feststanden, werden diese wir geplant die Startrechte für die Saison 2020/2021 in ihren neuen Hauptrundengruppe erhalten. Des Weiteren gibt es keine sportlichen Absteiger aus den NBBL und JBBL, dies gilt auch für die WNBL. Somit bleiben sowohl die beiden männlichen Teams als auch die RheinStars Ladies Hürth erstklassig.

Zu den Meldungen: NBBL und JBBL , WNBL

Gute Nachrichten für Trainer und Mitarbeiter des Vereins
Vor einer schwierigen, aber scheinbar alternativlosen Entscheidung standen in der aktuellen Krise die Verantwortlichen des Vereins der RheinStars. Bedingt durch das frühe Saison-Aus aller Ligen und dem derzeit ausgesetzten Trainingsbetrieb sowie den Wegfall so wichtiger Finanzierungsmittel wie beispielsweise die Einnahmen aus den Basketball-Camps in den Osterferien, sollten auch die Mitarbeiter und Coaches der RheinStars in Kurzarbeit gehen und mit Kürzungen bei den Honoraren rechnen. Doch auf diesen so schwierigen Entschluss Anfang der Woche folgte unmittelbar zum Wochenende die gute Nachricht:  Dank des Einsatzes einiger Partner und Gesellschafter der RheinStars Basketball GmbH sowie dem 1. Regionalliga Team, das die Mannschaftskasse miteinbrachten, können alle Angestellten und Trainer ihren Lohn weiterhin in geplanter Höhe ausbezahlt bekommen. „Wir können dem Verein hier in einer schwierigen Lage helfen“, sagt Manager Stephan Baeck. „Nur gemeinsam können wir die kommenden Herausforderungen angehen und etwas zusammen aufbauen.“

Vorstand, Geschäftsführung, Gesellschafter und Partner würden hoffen, mit möglichst vielen der Trainer und Trainerinnen auch in der kommenden Saison zusammen zu arbeiten, schreibt Jörg Schwethelm für den Vorstand des Vereins an die Trainer. „Wir brauchen euch, um unsere hohen Standard zu halten und möglichst noch zu verbessern, lasst uns in diesen schwierigen Zeiten nach vorne schauen und uns auf eine neue Saison in einem fantastischem neuen Trainingszentrum freuen.“

JJ Strasser mit Tibor Taras. Foto: Gero Müller-Laschet

RheinStars setzen auf Kontinuität und Teamgeist – Vincent „Two two“ Golson verlängert

Eigentlich hätte es eine zusätzlich motivierende Meldung zum Start in die Playoffs werden können, so aber wecken die Fakten sicherlich Vorfreude auf die nächste Saison der RheinStars Köln. Vincent „Two two“ Golson bleibt ein RheinStar und wird mit seiner begeisternden Spielweise und seinem Charme die Kölner weiter erfreuen. „Es ist unser Ziel mit möglichst dem gleichen Kader in die nächste Saison zu starten, weil uns diese Mannschaft soviel gegeben hat und auf und abseits des Basketballfeldes so unglaublich gut miteinander harmoniert hat“, sagt Manager Stephan Baeck. „Es wird bestimmt eine Herausforderung, gerade wenn es in eine andere Liga geht. Aber die Kontinuität und der Zusammenhalt im Team wird auch in der nächsten Saison unsere Stärke sein. Wir wollen auf diesem erfolgreichen Jahr aufbauen“

Ein wichtiger Baustein bei den Planungen ist dabei definitiv der US-amerikanische Pointguard. 14,4 Punkte steuerte der blitzschnelle und wendige Kalifornier in seinem ersten Profijahr zum Gesamtbild der RheinStars durchschnittlich pro Partie bei. War mit 4,8 Assists pro Spiel mit Tibor Taras (4,5) und André Mangold (4,7) einer der Taktgeber im Angriffsspiel. Und er stand mit etwas über 26 Minuten pro Partie am längsten in den Begegnungen auf dem Feld und agierte mit Taras auch als Kapitän der Mannschaft.

Für die Trainer sagt Headcoach Johannes Strasser: „Ich freue mich sehr, dass uns Two two erhalten bleibt. Er ist ein charakterlich einwandfreier Junge, der alles für die Mannschaft gibt und sowohl in Offense und Defense enormes Talent mitbringt. Er wird sich im Laufe der kommenden Saison noch mehr an die Spielweise in Europa gewöhnen und verfügt meiner Meinung nach noch über großes Entwicklungspotential.” Golson sieht das ähnlich: „Ich habe von den Coaches um JJ, Kadda und Oli viel gelernt in meinem ersten Profijahr, mit ihnen und der Mannschaft will ich mich weiter Schritt für Schritt entwickeln.“

Neben den rein sportlichen Aspekten spielt aber auch die zwischenmenschliche Komponente eine sehr wichtige Rolle in Golsons Überlegungen. „Es war ein wirklich tolles erstes Jahr für mich als Profi, im Ausland, in Köln. Die Fans haben mich toll aufgenommen, ich mag was die Stadt zu bieten hat und was meine Teamkollegen das ganze Jahr über mit uns unternommen haben. Wir haben eine starke, offene und bodenständige Truppe. Auch das Verhältnis mit den Trainern und dem Manager ist sehr menschlich. So was findet man nicht oft. Es war also eine einfache Entscheidung für mich, in Köln zu bleiben“, sagt der 26 Jahre alte Golson und fügt an: „Ich freue mich jetzt schon auf die neue Saison und werde den Sommer daran arbeiten noch mehr fürs Team und die RheinStars geben zu können.“

Vincent Golson, Point Guard
geb. 12. Februar 1994
Größe: 1,74 m, 83 kg.

Stationen:
seit 2019 – RheinStars Köln
2015 – 2017 Toros Dominguez Hills (CCAA)
2013 – 2015 San Francisco City College
bis 2013 Skyline High School, Oakland

Saison 2019/2020 – RheinStars
17 Spiele, 26.09 Min pro Spiel, 14.4 Punkte, 27,9 % 2er, 51,7% 3er, 71.2 % Freiwürfe, 4.8 Assists, 3.6 Rebound

Foto: Gero Müller-Laschet

Saison beendet, RheinStars Erster

Die RheinStars Köln stehen als Sieger der Regionalliga West fest und haben die Möglichkeit, in die 2. Basketball-Bundesliga ProB aufzusteigen.

Um mitzuhelfen, die Verbreitung des neuartigen Corona-Virus zu verlangsamen, hat der Westdeutsche Basketball-Verband (WBV) am gestrigen Donnerstagabend in Absprache mit den möglichen Teilnehmern entschieden, auf die Playoffs zu verzichten und die Saison in der Regionalliga West sofort beendet. So bildet die Tabelle des vorletzten Hauptrunden-Spieltags gleichzeitig die Abschlusstabelle, die die RheinStars mit fünf Siegen Vorsprung anführt. Die RheinStars beenden somit die Saison 2019/2020 als Erster und erhalten somit das Aufstiegsrecht. Bis zum 15. April müssen die RheinStars alle nötigen Unterlagen bei der 2. Basketball-Bundesliga einreichen und das Lizenzierungsverfahren durchlaufen, um nach einem Jahr Abstinenz in die ProB zurückkehren zu können.

„Wir hätten die Saison gerne zu Ende gespielt. Für die Fans und uns alle sind Playoffs doch etwas Besonderes“, sagt Manager Stephan Baeck. „Trainer und Mannschaft fühlten sich für die Playoffs bestens vorbereitet. Unabhängig davon kann ich der Mannschaft und dem Trainerstab um JJ Strasser, Katharina Arnold und Oli Elling nur zu einer phantastischen Saison gratulieren. Wir haben tolle Spiele gesehen, die Fans waren begeistert. Das begeisternde Heimspiel gegen die Dragons Rhöndorf war so gesehen ein würdiger Abschluss und macht Lust auf die kommende Saison.“

Infos zu Pokal, Absage NBBL -Tryouts, Trainingsbetrieb eingestellt

Anders als bei der Meisterschaft soll versucht werden, das Finale im WBV-Pokal noch zu spielen. Hier treffen die RheinStars auf den 2. Regionalligisten TSVE 1890 Bielefeld. Ob das auf zwei Spiele angelegte Finale stattfinden kann, wird nach den Osterferien entschieden. Im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung des Virus wurden auch die fürs Wochenende vorgesehenen Tryouts für die künftige NBBL-Mannschaft abgesagt, zudem stellen die RheinStars Köln den Trainingsbetrieb aller Mannschaften im Verein bis auf Weiteres ein.

Foto: Gero Müller-Laschet

Trotz Personalnot: RheinStars überrennen Dragons

Ausverkaufte Halle, eine Vollgasvorstellung der Hausherren und am Ende trotz zahlreicher Ausfälle ein überzeugender Sieg gegen einen starken Konkurrenten. Die RheinStars Köln begeisterten am Samstagabend nicht allein ihre eingefleischten Anhänger beim 100:82 (57:48) über die Dragons Rhöndorf. Trotz fünf fehlender Stammkräfte überrannten die Kölner im Spitzenspiel der Basketball-Regionalliga West ihren rheinischen Rivalen. „Derbysieger, Derbysieger“, skandierten die Flying Flönz, die den Abend mit einer neuerlichen Choreografie vor den knapp 1.000 Zuschauern in der ASV-Sporthalle passend eröffnet hatten. Nächsten Samstag geht es am letzten Spieltag der Hauptrunde zu den NEW Elephants Grevenbroich, dem dann eine Woche später die Finals um den WBV-Pokal folgen. Am 28. März startet die Liga in die Playoffs. Die RheinStars beginnen mit einem Heimspiel, gegen wen ist weiterhin offen.

„Ich bin total begeistert, wie die Jungs das gemacht haben“, freute sich Headcoach Johannes Strasser. Den Grundstein hatten die Coaches aber wohl vor allem selbst gelegt. Trotz der Ausfälle von Max Dohmen, Yannick Kneesch, Mitch Petersen, Bene van Laack und Gael Hulsen – und damit nahezu aller Spieler die 2 Meter und mehr Körperlänge aufweisen, hatten sie sich für die mutige Variante „Attacke“ entschieden. Strasser hatte schon am Vorabend bei der Teambesprechung angedeutet, dass es trotz der mit Blick auf die Gesundung bis zu den Playoffs fehlenden Spieler „nur ein Basketballspiel sei“, dass man gewinnen könne – und damit die RheinStars intern schon mal zum Underdog erklärt.

„Wir haben uns aufgrund der Situation für Smallball entschieden“, berichtete Assitant Coach Katharina Arnold schmunzelnd – und damit für Tempo. Die verbliebenen sechs Akteure der ersten Mannschaften wurden um Roni Sijarina, Luca Burgunder und Sami Khelifi aus der NBBL und der zweiten Mannschaft ergänzt. Und dann ging es los. Die Starting five mit Vincent Golson, Tibor Taras, Tim van der Velde, Andrej Mangold und Thomas Michel überfiel die anfangs konsternierten Gäste regelrecht. 29:13 stand es nach knapp sechseinhalb Minuten. Erst dann schüttelten sich die Gäste, bei denen mit Kilian Binapfel, David Falkenstein und Garrido Foz auch drei Stammkräfte fehlten, und begannen ihrerseits an dem Spektakel teilzunehmen.

Indes, so richtig ran kamen sie immer nur beinahe. Die RheinStars lieferten eine überragende Vorstellung in Sachen Teamgeist, Teamplay, aggressiver Verteidigung und begeisterndem Umschaltspiel. Es machte einfach Spaß, den Kölnern zuzuschauen, die ein ums andere Mal die Zuschauer aus den Sitzen rissen. 32 Ballverluste provozierten die Kölner bei ihren Gästen, holten 15 Steals und waren trotz dünner Personaldecke stets die Herren der Lage. Sie waren bissiger, schlichtweg besser als ihre Gegner an diesem Abend. Weiterer Beleg: Köln kam im Spiel auf 84 Würfe aus dem Feld, Rhöndorf auf 58.

Wie gefestigt die Kölner in der aktuellen Spielzeit sind, zeigte sich vor allem Ende des dritten Viertels, als der diesmal als Center stark agierende Thomas Michel nach einem „Pferdekuss“ auch noch die Segel streichen musste. Anstatt ob des fehlenden Personals einzuknicken, drehten gerade die Guards so richtig auf. So schenkte Andrej Mangold den Rhöndorfern 14 seiner 23 Zähler im letzten Viertel ein, darunter vier Dreier. Dazu gesellten sich die bärenstarken Tim van der Velde und Vincent Golson. Bis auf 21 Zähler bauten die Kölner durch einen 14:0-Lauf (97:76) ihren Vorsprung aus und spielten den verdienten Sieg überzeugend nach Hause.

Viertelergebnisse: 33:24, 24:24, 16:16 27:18

Teamstats: Köln 48,8% zu Rhöndorf 56,7% (2er), 39%:32,1% (3er), 66,7%/65,6% (Freiwürfe), 28:15 Assists, 38:49 Rebounds, Ballverluste 11:32, Steals 15:4.

Spielfilm: 21:12 (5.), 33:24 (10.), 39:36 (15.), 57:48 (20.), 68:53 (25.), 73:64 (30.), 89:76 (35.), 100:82 (40.)

RheinStars: Vincent Golson (26 Punkte/4 Dreier/5 Assists), Karl Dia, Tibor Taras (20/2 Dreier/4 Rebounds/4 Assists), Andrej Mangold (23 Punkte/6 Dreier/7 Rebounds/10 Assists/4 Steals), Thomas Michel (14/2 Dreier), Tim van der Velde (8 Punkte/1 Dreier/6 (4 offensiv) Rebounds/8 Assists/ 4 Steals), Sami Khelifi (3 Punkte/1 Dreier), Luca Burgunder, Roni Sijarina (6 Punkte/4 Rebounds)

Die komplette Statistik gibt es hier

Foto: Gero Müller-Laschet

Finale! „Ich bin sehr stolz auf die Jungs”

Die RheinStars stehen in ihrem ersten Finale der Saison. Mit 93:86 (43:37) setzten sich die Kölner am Donnerstagabend in einem umkämpften Halbfinale des WBV-Pokals beim Liga-Konkurrenten BG Dorsten durch. Den Gegner des über zwei Spiele angesetzte Finales am vorletzten März-Wochenende ermitteln am kommenden Sonntag die beiden 2. Regionalligisten TSVE 1890 Bielefeld und DJK Adler Union Essen Frintrop. Für die RheinStars geht es bereits am Samstag (18 Uhr) am 25. Spieltag mit dem Derby gegen die Dragons Rhöndorf in der ASV-Sporthalle weiter. Dem letzten Heimspiel der Hauptrunde, bevor dann am 28. März die Playoffs an gleicher Stätte starten und dass nächste Finale angegriffen wird.

„Ich bin sehr stolz auf die Jungs, dass wir heute in Dorsten bestanden haben. So komplett, sind sie eine qualitativ sehr starke Mannschaft“, freute sich Headcoach Johannes Strasser, „wir sind momentan sehr dezimiert und mehr als angeschlagen. Wir haben heute praktisch ohne vier gespielt und dazu noch einige kranke und angeschlagene Spieler. Die Jungs, die heute gespielt haben, haben alles gegeben, auch wenn unser Energielevel schon einmal höher war. Es ist keine einfache Phase für uns gerade. Wir haben uns das Finale nun wirklich verdient.“

„Wir mussten ziemlich kämpfen, aber wir wollten unbedingt ins Finale“, sagte Kapitän Tibor Taras, mit 23 Punkten auch Topscorer seiner Mannschaft. „Schön, dass wir es geschafft haben.“ Die Coaches konnten sich gerade in den kritischen Momenten vor gut 300 Zuschauern in der KIA Baumann Arena neben Taras vor allem auf Andrej Mangold (11 Rebounds), Thomas Michel, Yannick Kneesch (beide 16 Punkte) und Vincent Golson verlassen (21 Punkte).

Gegen die fast komplett angetretenen Hausherren konnten sich die Kölner dabei erst im letzten Viertel entscheidend freimachen. Noch in der 30. Minute hatten die RheinStars mit sieben Zählern hinten gelegen (56:63), bevor Kneesch sein Team mit einem Dreier-Buzzer-Beater mit Brett auf 61:63 heranbrachte. Sekunden nach Beginn der letzten zehn Minuten besorgte er mit einem weiteren Dreier die Führung 64:63. Es läutete die stärkste und konstanteste Phase der RheinStars ein, die sich Mitte des Viertels auf 77:70 davon arbeiteten. Bei 89:76 zwei Minuten vor Schluss war die Entscheidung zugunsten der Kölner schließlich gefallen. „Es hätte tatsächlich auch andersherum ausgehen können. Schade, aber Glückwunsch an Köln“, gratulierte Franjo Lukenda als Headcoach der BG Dorsten.

Viertelergebnisse: 18:21, 25:16, 18:26, 32:23

Teamstats: Köln 52,5% zu Dorsten 50% (2er), 30,4%:30,3% (3er), 73,2%/72,7% (Freiwürfe), 14:21Assists, 41:40 Rebounds, Ballverluste 11:10, Steals 5:5.

Spielfilm: 14:9 (5.), 21:18 (10.), 31:29 (15.), 43:37 (20.), 51:46 (25.), 61:63 (30.), 77:70 (35.), 93:86 (40.)

RheinStars: Vincent Golson (21 Punkte/1 Dreier), Karl Dia, Tibor Taras (23/2 Dreier/7 Rebounds/5 Assists), Andrej Mangold (4 Punkte/1 Dreier/11 Rebounds), Bene van Laack (9 Punkte/1 Dreier/4 Rebounds), Yannik Kneesch (16 Punkte/2 Dreier/8 Rebounds), Thomas Michel (16/6 Rebounds), Michiel Petersen (2 Punkte), Tim van der Velde (2 Punkte), Muhammed Yildiz.

RheinStars wollen ins Pokalfinale

Noch einen Schritt müssen die RheinStars Köln machen, dann stehen sie im ersten von zwei möglichen Finals in dieser Saison. Jetzt im Pokal, später dann vielleicht in der Liga. „Wenn wir schon die ganzen Auswärtsfahrten unter der Woche immer unternehmen, dann wollen wir uns dafür auch belohnen und ins Endspiel“, sagt Headcoach Johannes Strasser vor dem Halbfinale im WBV-Pokal am Donnerstag (20 Uhr) bei der BG Dorsten. Damit treffen beide Vereine zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen in der KIA Baumann Arena aufeinander. Am vergangenen Sonntag setzten sich die RheinStars in einer intensiven Auseinandersetzung am 24. Spieltag in der Basketball-Regionalliga West mit 93:79 durch.

Während die RheinStars nach der BBG Herford dann im Viertelfinale mit den NEW Elephants Grevenbroich einen weiteren Regionalligisten humorlos mit 107:72 aus dem Pokal verabschiedeten, zogen die Hausherren durch ein 101:84 beim 2. Regionalligisten SVD Dortmund in die Runde der letzten vier Teams ein. Und das die Gastgeber gerade in ihrer Halle richtig ungemütlich werden können, erlebten die Kölner am eigenen Leib. „Für die ist das eine richtige Heimhalle, sie scheinen dort jeden Fleck und die Körbe auswendig zu kennen. Sie haben zudem echt Offensivpower und haben am Sonntag Würfe getroffen, die kannst du nicht verteidigen“, lobt Trainer JJ die herausragende Stärke des Gegners.

Headcoach Strasser ist überzeugt davon, dass die Dorstener im Pokal noch mehr Widerstand leisten werden als in der Liga. „Mit dem Pokal können sie eigentlich ihre komplette Saison retten und so erwarten wir sie auch. Mit einem nahezu kompletten Kader und entschlossen. Wir werden deshalb nochmal deutlich eine Schippe zum Ligaspiel drauflegen müssen.“ Zumal ja dann auch das Erreichen des zweigeteilten Finales gegen die 2. Regionalligisten TSVE 1890 Bielefeld oder DJK Adler Union Essen Frintrop (8. März) winkt. Damit hätten die RheinStars zumindest ein Heimspiel sicher. Es wäre das erste in der diesjährigen Pokalrunde.

Foto: Gero Müller-Laschet

“Gut, dass wir es wieder geschafft haben”

Die RheinStars ziehen weiter unbehelligt ihre Kreise an der Spitze der Basketball-Regionalliga West. Mit dem Erfolg am 24. Spieltag bei der BG Dorsten am Samstagabend mit 93:79 (47:38) sind die Kölner mittlerweile seit 105 Tagen in der Liga ohne Niederlage. Zwölf Siege gab es seitdem in Serie. Und doch bereitete der neuerliche Erfolg des Tabellenführers zumindest den Trainern nicht ungeteilte Freude. „Wenn wir hier am Donnerstag auch im Pokal gewinnen wollen, brauchen wir eine enorme Leistungssteigerung“, kommentierte Headcoach Johannes Strasser das Wirken seiner Mannen in der KIA Baumann Arena. Dann treffen die beiden Kontrahenten im Halbfinale des WBV-Pokals (20Uhr) an gleicher Stätte erneut aufeinander.

Zwar brachten die RheinStars die Partie nach einem Rückstand im ersten Viertel (21:24) und einem besser geführten zweiten Abschnitt (26:14) im weiteren Spielverlauf recht geräuschlos auf die Habenseite. Trotzdem waren den Coaches die wesentlichen Verbesserungsmöglichkeiten nicht entgangen. „Wir haben im Angriff nicht mit der nötigen Konzentration und Aggressivität gespielt. Und wir haben es nicht geschafft, die Werfer von Dorsten zu kontrollieren“, kritisierte JJ Strasser – zumal die Hausherren ohne den US-Amerikaner Michael Nwabuzor im Spielaufbau antreten mussten. Mit diesem aber rechnen zumindest die Kölner am Donnerstag wieder im gegnerischen Kader.

Natürlich benannten die Trainer auch die positiven Seiten des Abends. Strasser weiter: „Es ist gut, dass wir es wieder geschafft haben mit einer mittelmäßigen bis eher schlechten Leistung zu gewinnen.“ Und in den Statistiken machten sich ein paar weitere Fakten recht ordentlich: 33 Kölner Punkte resultierten aus Ballverlusten des Gegners, in der Spalte „Schnellangriff“ notierten die Scouter 32 Zähler. Und eigentlich wie immer, trugen die – zumindest offiziell so benannten – Ersatzspieler 40 Punkte zum Gesamtergebnis bei. So trägt der ausgeglichene Kader die RheinStars auch in weniger berauschenden Spielen. Niemand spielte mehr als 26:16 Minuten, keiner weniger als 16:39 Minuten. Der Pokal kann also kommen – und am kommenden Samstag dann das Derby gegen die Dragons Rhöndorf in der ASV-Sporthalle (18 Uhr) auch. Schließlich stellt der ewige Kontrahent der vergangenen ProA- und ProB-Jahre sowie der aktuellen Spielzeit die Mannschaft, gegen die die RheinStars ihre letzte Niederlage Mitte November kassierten.

Viertelergebnisse: 21:24, 26:14, 21:18, 25:23

Teamstats: Köln 58,2% zu Dorsten 43,9% (2er), 24%:38,5% (3er), 78,6%/86,7% (Freiwürfe), 11:13 Assists, 37:44 Rebounds, Ballverluste 7:22, Steals 11:2.

Spielfilm: 12:12 (5.), 21:24 (10.), 37:31 (15.), 47:38 (20.), 51:46, (25.), 68:56 (30.), 84:61 (35.), 93:79 (40.)

RheinStars: Vincent Golson (8 Punkte/3 Assists/3 Steals), Karl Dia (3 Punkte/3 Steals), Tibor Taras (23/2 Dreier/8 Rebounds), Max Dohmen (6/2 Dreier), Bene van Laack (16 Punkte), Yannik Kneesch (8 Punkte/4 Rebounds), Thomas Michel (8/1 Dreier), Michiel Petersen (14 Punkte/3 Rebounds), Tim van der Velde (7 Punkte/5 Rebounds).

Die Spielstatistik gibt es hier

Topscorer Tibor Taras Foto: Gero Müller-Laschet